JC Decaux hat den ersten Umsatzrückgang seit Jahren verzeichnet. Das Unternehmen meldete für das dritte Quartal 2025 einen Umsatz von 926,1 Millionen Euro, was einem Rückgang von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (-0,9 Prozent organisch) entspricht. Stadtmöbel und Plakatwerbung wiesen Rückgang auf, Transport ein leichtes Plus. Dies ist eine deutliche Umkehrung gegenüber dem ersten Halbjahr 2025, als JC Decaux ein organisches Wachstum von über drei Prozent verzeichnete. Der Außenwerber hatte bereits gewarnt, dass das dritte Quartal aufgrund der hohen Vergleichszahlen aus dem Jahr 2024 im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen und der Europameisterschaft leicht negativ ausfallen würde.
Dennoch stemmt sich bei JC Decaux DooH gegen den Trend, mit einem Umsatzwachstum von 6,1 Prozent im Q3. Digital-out-of-Home macht nun 41,8 Prozent des Gesamtumsatzes aus, wobei Programmatic deutlich um 12,3 Prozent stieg und nun 10,8 Prozent des DooH-Umsatzes ausmachen.
Die Daten von JC Decaux zeigt auch, wie Großveranstaltungen den Vorjahresvergleich verzerren. Die Olympischen Spiele und die Fußball-Europameisterschaft im letzten Jahr schufen eine einzigartig hohe Basis für die europäischen Märkte. Ohne diesen Schub und angesichts der anhaltenden Schwäche in China spiegelt das dritte Quartal eher typische Handelsmuster wider – allerdings in einem schwächeren Umfeld. Das Unternehmen erwartet für das vierte Quartal ein weitgehend unverändertes organisches Wachstum, was auf eine Stabilisierung, aber keine sofortige Erholung hindeuten könnte.
Der Gesamtrückgang unterstreicht die allgemeine Abkühlung auf den globalen Werbemärkten. Auch in Deutschland zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Ströer hat mit einem Einbruch im deutschen Out-of-Home-Sektor zu kämpfen. Das DooH-Segment von Ströer, das bisher zuverlässig zweistellige Wachstumsraten verzeichnete, blieb im Wesentlichen unverändert. Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass JC Decaux entschlossen ist, die Digitalisierung seiner Werbeflächen global voranzutreiben.



