2025 war das Jahr der spektakulären DooH-Installationen: neue Größenrekorde, dreidimensionale Ads, technische Innovationen, die für Aufmerksamkeit sorgen. Diese Leuchtturmprojekte sind enorm wichtig. Sie zeigen, was DooH kann, und sie ziehen Budgets an. Doch sie sind nur ein Teil der Erfolgsgeschichte. Das Wachstum in der Breite spielt sich woanders ab: in Fitnessstudios, Bildungseinrichtungen, im Einzelhandel – und in Wartezimmern.
Verticals, die klassischer Außenwerbung nie zur Verfügung standen, werden systematisch für digitale Kommunikation erschlossen. Sie konkurrieren nicht um bestehende OoH-Budgets, sondern erweitern die Möglichkeiten. Sie vergrößern den Kuchen. Und sie zeigen, was DooH jenseits der großen Bühne leistet: dort präsent sein, wo sich die gewünschte Zielgruppe länger aufhält, aufmerksam ist und Botschaften bewusst wahrnimmt.
Während der Gesamtwerbemarkt stagniert, hat OoH im ersten Halbjahr 2025 einen historischen Meilenstein erreicht: mehr als 10 Prozent Marktanteil. Ein Gattungsziel, auf das die Branche jahrelang hingearbeitet hat. Und der entscheidende Treiber dahinter ist klar: DooH. Während TV im ersten Halbjahr 2025 mehr als 200 Millionen Euro Bruttoumsatz verloren hat, wächst DooH zweistellig weiter. Budgets verschieben sich, Aufmerksamkeit wird neu verteilt.
2025: Mehrwert als Wachstumsstrategie
Auch für TV-Wartezimmer war 2025 ein Jahr der konsequenten Weiterentwicklung. Die Zahlen sprechen für sich: 8.000 aktive Screens im Gesamtnetzwerk, 26 Prozent Reichweitenwachstum, 55 Prozent Umsatzplus im Programmatic-Bereich. Gleichzeitig haben wir massiv in Programmatic DooH investiert – mit der Integration internationaler Plattformen wie Vistar Media und dem strategischen Ausbau unseres Teams. Wir zeigen damit, wohin die Reise für spezialisierte DooH-Netze geht: datengetrieben, international buchbar, nahtlos integriert in den digitalen Marketing-Mix.
Was diese Zahlen allerdings nicht zeigen, ist die Herausforderung dahinter. Wer sich in Verticals erfolgreich einbringen will, muss seinen Standort-Partner:innen einen greifbaren Nutzen stiften, der Werbeflächen aufwertet. Kai-Marcus Thäsler vom FAW hat es auf dem DSS Europe im Mai treffend formuliert: „Wir verkaufen Zielgruppen, nicht Bildschirmfläche.“ Am Point of Trust, im vertrauensvollen Umfeld der Arztpraxis, ist diese Denkweise besonders wichtig. Für uns bedeutet das: Wir helfen unseren Standort-Partner:innen – Ärzt:innen, Praxen, Kliniken und Krankenhäusern – erfolgreich zu kommunizieren, aufzuklären und zu organisieren.
2026: Die Nische verstehen, Partner:innen ernst nehmen
Unser selbst produzierter Content entlastet das Personal und fördert die Patientenkommunikation, zum Beispiel durch Leistungs-, Ablauf- und Terminübersichten. Deshalb betreiben wir ein eigenes Studio und investieren in hohe Qualität. Unsere jüngste Auszeichnung mit dem DCC-Award für unseren „Flow Motion“-Film ist für uns die Bestätigung: Gute Inhalte zeigen, dass wir unsere Partner:innen verstehen.
Doch Content allein reicht nicht: Wir schaffen Infrastruktur, die dem Praxisalltag dient. Um unsere Partner:innen langfristig zu überzeugen, bieten wir zudem mehr als Screens: Patientenaufrufsysteme gehören bereits dazu, weitere Services wie Wlan-Access-Points oder Defibrillatoren in digitalen Stelen sind denkbar. Nur so entsteht langfristige Partnerschaft. Und als weiterer, wertvoller Nebeneffekt entsteht das, was uns besonders motiviert: Patient Empowerment. Wir klären Wartende mit patientengerechten Filmen über Gesunderhaltung und das Gesundheitssystem auf. Die erfolgreichen DooH-Netze der Zukunft sind die, die ihre Umgebung verstehen und mit ihr wachsen.
Netzwerk-Ausbau vorantreiben
Für 2026 sehe ich ein enormes Potenzial für DooH. Wir bei TV-Wartezimmer werden weiter in Programmatic investieren, unser Netzwerk ausbauen, unseren Content-Output steigern und neue Services entwickeln. In der Branche liegt das nächste OoH-Gattungsziel schon vor uns: das Knacken der 15-Prozent-Marke. Mit DooH-Netzen, die in neue Verticals hineinwachsen, ist dieses Ziel realistisch. Denn hier liegt die große Chance: DooH kann das werden, was TV einmal war. Ein nationales Lagerfeuer! Ein lebensnahes Medium, das Menschen verbindet und Aufmerksamkeit schafft. Es ist kein Ersatz für TV, sondern die logische Ergänzung in einer fragmentierten Medienwelt.
Auf ein glückliches und wachstumsstarkes 2026!


