Betrachtet man die Zuwachsraten von DooH beziehungsweise Programmatic DooH, wird klar: Das Momentum lässt nicht nach. Allein zwischen 2020 und 2024 stieg der Anteil der programmatischen Buchungen im DooH-Umfeld in Deutschland von 54 Millionen auf 339 Millionen Euro. Bis Ende 2025 wird ein Umsatz von 475 Millionen Euro erwartet. Wie die Marktdaten des IDOOH und von PWC zeigen, werden die Investitionen in programmatische DooH-Lösungen in den kommenden Jahren weiter wachsen. Diese Zahlen erzählen jedoch nur einen Teil der Geschichte. Was treibt dieses anhaltende Wachstum – und was bedeutet das für Werbetreibende im kommenden Jahr?
Von Open Actions zu Programmatic Direct
Maßgeblich beeinflusst wird die positive Entwicklung von DooH und Programmatic DooH in Deutschland durch die zunehmende Integration des Mediums in komplexe Omnichannel-Kampagnen. Gleichzeitig wenden sich Werbetreibende zunehmend Programmatic zu, um Zielgruppen präziser und effizienter zu erreichen. Während Open Auctions weiterhin Mehrwert bieten, ist der Shift hin zu Programmatic Direct besonders bemerkenswert. Hierbei handelt es sich um einen innovativen Ansatz, der die persönliche, One-to-One-geprägte Beziehung klassischer Direktbuchungen mit der Automatisierung und Skalierung des programmatischen Einkaufs programmatischer Technologien vereint. Diese Kombination bietet Werbetreibenden ein Maß an Sicherheit und Konstanz, das für die Planung und Umsetzung von großangelegten Kampagnen unerlässlich ist.
Screens werden zu Erlebnissen
Konsument:innen erwarten heute mehr von physischen Medien. Wenn sich digitale Inhalte in reale Räume verlängern, verbindet DooH die physische und die digitale Welt und ist als One-to-Many-Medium in der Lage, Zielgruppen im realen Umfeld effektiv zu erreichen. Interaktive Formate wie QR-Codes und Near Field Communication (NFC) ermöglichen es Konsument:innen, direkt über ihre mobilen Endgeräte zu interagieren, während sich parallel die visuellen Darstellungen auf öffentlichen Bildschirmen weiterentwickelt haben.
Hochfrequentierte Standorte werden zu Bühnen für immersive visuelle Erlebnisse – mit 3D-Displays und Übereck-Screens. Diese Platzierungen werden von dynamischen Creatives gesteuert und können sich in Echtzeit anhand kontextueller Signale wie Wetter, Tageszeit oder aktuellen Ereignissen anpassen. Diese Personalisierung macht DOOH aufmerksamkeitsstark und hochwirksam. Was seit Langem am Times Square oder am Piccadilly Circus üblich ist, ist inzwischen auch im Center am Potsdamer Platz und auf dem Alexanderplatz in Berlin sichtbar – und vermutlich auch bald in weiteren deutschen Städten.
Don’t miss the action: Live-Sport 2026
2026 wird geprägt von Highlights wie der Fifa-Weltmeisterschaft, Fechten, Judo und Ringen; den Europameisterschaften im Handball und Modernen Fünfkampf sowie der Vierschanzentournee und Bundesligaspielen. Diese Sportereignisse bieten Marken die Chance, Zielgruppen genau dann anzusprechen, wenn sie besonders aufmerksam sind. In Kombination mit DooH und Programmatic DooH können Marken und Werbetreibende die Interaktion verstärken und zeitnahe Gespräche anstoßen. Dynamic Creative Optimisation (DCO) ermöglicht es Marken, in Echtzeit zu reagieren – etwa Trainingskleidung nach einem Sieg der Nationalmannschaft zu bewerben oder Getränkeangebote in der Halbzeit auszuspielen. In Kombination mit Connected TV (CTV) und Mobile Advertising helfen Live-DooH-Platzierungen Marken dabei, starke, synchronisierte Momente kanalübergreifend zu schaffen.
Digital Signage & DooH: Die invidis Jahreskommentare 2025/2026
Während DooH und Programmatic DooH zu dynamischen, datengetriebenen Kanälen heranreifen, wird sich die Art und Weise, wie Marken Menschen im öffentlichen Raum erreichen, weiterentwickeln. Dank der Fähigkeit, kontextuelle, kreative und interaktive Erlebnisse zu liefern, wird DooH zu einem zentralen Baustein einer ausgewogenen Omnichannel-Strategie.


