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Ocean Outdoor

„Unsere Art des DooH-Business benötigt Zeit“

Im nächsten Jahr wird Stephen Joseph Tim Bleakley als Group CEO beim europäischen Außenwerber Ocean Outdoor beerben. Was man im zweiten Halbjahr vom großen Player, der nun auch in Deutschland aktiv ist, erwarten kann und warum DooH ein Marathon ist, erläutern beide im invidis-Interview.
Stephen Joseph (links) und Tim Bleakley von Ocean Outdoor (Foto: Ocean Outdoor Group)
Stephen Joseph (links) und Tim Bleakley von Ocean Outdoor (Foto: Ocean Outdoor Group)

Wachablösung mit Vorlauf: Am vergangenen Montag verkündete Ocean Outdoor einen CEO-Wechsel zum 1. Januar 2025. Stephen Joseph wird neuer Group CEO des britischen Außenwerbers, der bisherige CEO Tim Bleakley wird Chairman of the Board.

Die beiden verbindet eine langjährige Zusammenarbeit: Tim Bleakley kam 2010 zu Ocean Outdoor; zu diesem Zeitpunkt war Stephen Joseph bereits seit einem Jahr als CFO an Bord, später wurde er COO und 2019 Group CFO & COO.

Gemeinsam führten sie Ocean durch drei Phasen von Private-Equity-Investitionen, gefolgt von drei Akquisitionen im Vereinigten Königreich und vier Akquisitionen in den nordischen Ländern und den Niederlanden.

Von 9 auf 250 Mitarbeiter

Sie betreuten zudem den Börsengang des Unternehmens im Januar 2019 über den Investmentpartner von Ocean, Ocelot. 2022 wurde Ocean wieder von der Börse genommen und ein Partnerunternehmen von Atairos, einer unabhängigen strategischen Investmentgesellschaft. Als sie anfingen, zusammenzuarbeiten, bestand das Ocean-Outdoor-Team aus neun Leuten. Heute zählt das Unternehmen circa 250 Mitarbeiter in 353 Städten in sieben Ländern.

Der berühmteste Screen von Ocean: die Piccadilly Lights (Foto: Ocean Outdoor Group)
Der berühmteste Screen von Ocean: die Piccadilly Lights (Foto: Ocean Outdoor Group)

„Wir haben 14 Jahre lang zusammengearbeitet und das immer auf Augenhöhe“, betont Tim Bleakley im invidis-Gespräch. Mit der Kooperation von CEO und CFO/COO erklärt er sich auch den Erfolg der vergangenen Jahre. „Die kleinen Details des täglichen Geschäfts sind genauso wichtig wie die Piccadilly Lights.“

Der CEO-Wechsel wurde in den vergangenen 12 Monaten akribisch geplant, um Kontinuität zu gewährleisten und die Auswirkungen auf das Geschäft zu minimieren. „Es gibt niemanden, der das Ocean-Geschäft besser versteht als Stephen“, betont Tim Bleakley.

Ocean’s 12

Zur Seite steht dem neuen Group CEO dabei das restliche Ocean-Führungsteam: Group Chief Marketing Officer Richard Malton, der 2010 zu Ocean stieß, Group Chief Development Officer Steve George und Catherine Morgan, Group MD von Ocean Labs, dem Technologie-Brutkasten des Unternehmens.

Hinzu kommen die Leiter der Landesgesellschaften: Phil Hall ist CEO von Ocean UK, Xavier Tilman CEO von Ocean Netherlands, Anders Axelsson ist CEO von Ocean Nordics und Christopher Samsinger seit diesem Jahr CEO von Ocean Germany. Unterstützt werden die CEOs von Marc Keenan, Managing Director von Ocean Scotland, Pia Petersen, Managing Director von Ocean Denmark, sowie Martin Landeby und Carl Frederik Mannerberg, Joint Managing Directors von Ocean Sweden.

Premium als Evolution

Große Ankündigungen hat Stephen Joseph noch nicht gemacht. Er will die Übergangsperiode nutzen, um im neuen Jahr mit Ocean optimal aus den Startlöchern zu kommen. Doch sieht er die Kernwerte von Ocean Outdoor gültiger denn je: „Hochwertige Premium-Werbung, das ist die Evolution für unser Medium.“ Dafür stehe auch das Ocean-Motto „The Art of Outdoor“.

Dabei ist Authentizität eines der wichtigsten Faktoren. Die Verbraucher müssen Vertrauen zu DooH aufbauen, es müsse eine Verbindung geschaffen werden. Trends wie Fake-DooH wirken dem entgegen. „Was DooH niemals passieren darf: In den Verdacht zu kommen, etwas vorzuspielen, die Passanten zu manipulieren.“ Der Wert von DooH bemisst sich darin, dass es in der echten Welt passiert. Dann erst folgt die Verlängerung in die Online- und Social Media-Welt.

Dasselbe gelte für die Verwendung von AI. Sie hat das Potenzial, das Wachstum von DooH weiter voranzutreiben. Doch aus der Sicht von Stephen Joseph muss sie so eingesetzt werden, dass die USPs von Digital-out-of-Home nicht verloren gehen. In der Kreation und in der Planung kann sie repetitive Aufgaben übernehmen. Aber die die Industrie müsse AI nutzen, und nicht von ihr benutzt werden.

Uefa und Olympia

Für weitere Neuigkeiten verweist Stephen Joseph auf das zweite Halbjahr 2024. „Wir werden eine Menge neuer Verträge und Produkte sehen.“ Dabei werde auch der deutsche Markt eine wichtige Rolle spielen.

In den nächsten Monaten stehen erst einmal die beiden europäischen Großereignisse an: Die Uefa-Fußballmeisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris – für beides liegt viel Potenzial in der Außenwerbung. Gerade wenn man wie Ocean auf Premium-Screens und Authentizität fokussiert ist.

Ocean unterstützt die britischen Teams für Olympia und die Paralympics. (Foto: Ocean Outdoor Group)
Ocean unterstützt die britischen Teams für Olympia und die Paralympics. (Foto: Ocean Outdoor Group)

Für Olympia hat Ocean sogar einen Countdown auf seiner Website platziert. Der Außenwerber ist Partner sowohl des britischen Olympics- als auch des Paralympics-Teams.

Somit ist Ocean Outdoor bereit, in die nächste Phase überzutreten – die bewusst mit einer langen Übergangszeit gekoppelt ist. Denn für Stephen Josephs ist klar: „Unsere Art des DooH-Business benötigt Zeit.“ Ocean war bereits 12 Jahre im Geschäft, bevor die Piccadilly Lights in Betrieb genommen wurden. The Art of Outdoor ist ein Marathon. Für den nächsten Streckenabschnitt wird nun intensiv trainiert.