Der ehemalige Unternehmensberater zeichnet sich durch Hartnäckigkeit und Bestimmtheit aus. Tugenden mit denen er frischen Wind und klare Vorgaben in den Münchner Vorort bringt. 70 Prozent aller Umsätze bei Friendlyway werden mit dem Exportgeschäft erreicht. Somit steht der Ausbau der globalen Reseller-Struktur auf 400 Partner im Fokus. Die Produktpalette platziert sich im oberen Preissegment wobei professionelle Screens und Hardware ein Muss sind – an der Qualität wird nicht gespart. Neben Europa erzielt Friendlyway ansehnliche Absatzerfolge in Nord- und Südamerika und im arabischen Raum.
Zu den Kunden von Friedlyway zählen viele namhafte internationale Unternehmen: neben Sixt, Ströer, Boing, Stanford Medical Center, Microsoft und vielen anderen zählt auch L’tur zu den Stammkunden des Unternehmens. L’Tur setzt die Software von Friendlyway für seine Schaufenster-Display-Lösung ein. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und Nachbarstaaten konnte mit lokalen Partnern Google als Kunde gewonnen werden. Friendlyway-Stelen werden dort bald die Universitäten schmücken – gesponsert durch den Suchmaschinen Primus. Ein durchaus interessantes Geschäft wie der ehemalige Siemens Manager invidis gegenüber erklärt.
Die robuste Stellung im Markt führt Veigel auch auf die eigene Composer 7 Software zurück. Der Easy- to-use-Ansatz überzeugt die Kunden –im Hinblick auf den Preis und die Funktionalität. Laut Veigel lassen sich 50-70 Prozent aller Kundenanforderungen mit der Software abbilden. Für die restlichen Anwendungsfälle wird die Software sukzessive angepasst. Im Gegensatz zu anderen Software-Produkten soll der Anwender schon nach wenigen Stunden mit dem CMS arbeiten können. Langwierige und zeitraubende Schulungen sollen nicht notwendig sein.
Der Ausbau der Serviceangebote ist ein weiterer strategischer Punkt auf Veigels Liste. Von Maintenance über Remote-Control bis hin zum Betrieb der Lösungen soll das Produktportfolio in Zukunft reichen. Nur bei der Finanzierung durch Werbezeitenvermarktung passt Friendlyway. Das gehöre nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens und sei mit zu großen Risiken verbunden, so Veigel.
Angesprochen auf die Finanzkrise räumt Veigel ein, dass die wirtschaftliche Lage im letzten Quartal leichte Spuren hinterlassen hat. Grund zum Pessimismus sieht der Manager jedoch nicht. Friendlyway habe schon sehr früh in die USA expandiert und ein belastbares Partnernetzwerk aufgebaut. Die Partner dort sorgen für ein einträgliches Mietgeschäft mit Terminals und Stelen. Traumhafte 2,5 Vermietungen pro Monat und Exemplar erreichen die Stelen Made in Niederbayern zurzeit.
Unter dem Strich sieht sich Karl-Joachim Veigel mit seinen rund 50 Mitarbeitern in München, Seattle und den Softwareentwicklern in Weißrussland für die Marktbereinigung gut gewappnet. Aktiv sind keine Zukäufe geplant, aber interessante Angebote würden nicht an den Finanzen scheitern.
invidis Kommentar
Viel Dynamik weht durch die Gänge von Friendlyway. Veigel bringt neuen Schwung in den durch die Gründer Trox und Stütz geprägten Anbieter. Friendlyway hat sicherlich das Potential und eine sehr große Produktpalette um eine führende Rolle zu bekleiden.
(fro)