Herr Tiefenthal, LG ist einer der bekannten Anbieter für professionelle Displays für Digital Signage. Laut aktuellen Verkaufszahlen liegen Sie weit hinter den Marktführern NEC und Samsung zurück, wie sehen Sie die Position von LG in diesem Markt und was sind Ihre Ziele für 2010?
Stefan Tiefenthal: Wir sind derzeit mit 9 Prozent Marktanteil im Ranking vertreten. Ziel ist es in sämtlichen Produktsegmenten, also auch im Bereich Digital Signage, bis 2012 mindestens 10 Prozent Marktanteil zu erreichen oder unter die Top 3 zu kommen. Wir sehen uns auf gleicher Augenhöhe mit Samsung und wollen entsprechend bis 2012 die Nummer eins werden.
Gibt es eine klare Positionierung Ihres Unternehmens gegenüber den Wettbewerbern? Wenn ja, worauf basiert diese?
Stefan Tiefenthal: Im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern sehen wir uns nicht als Lösungsanbieter. Wir wollen qualitativ hochwertige Displays für den Markt produzieren und die gesamte Marke LG unseren Partnern zu Verfügung zu stellen. Dazu bauen wir eine Partner-Community auf, die alle Anforderungen des Marktes abdecken wird. Das geht nur im Schulterschluss mit Partnern. Da sich die Märkte in Europa und weltweit stark unterscheiden, ist dieser Ansatz für uns am sinnvollsten.
Wird LG in Zukunft dann auch Software anbieten?
Stefan Tiefenthal: Wenn wir Software anbieten würden, müssten wir uns zu stark diversifizieren. Wir werden diese Bereiche mit unseren Partnern abdecken. Entsprechende Kooperationen schließe ich für die Zukunft nicht aus.
Wollen Sie mit Digital Signage in den IT-Channel? Sehen Sie dort das Potentiale um Public Displays zu verkaufen?
Stefan Tiefenthal: Genau in diesem Segment wollen wir die LG Business Solution und damit auch Digital Signage positionieren. Es gibt das Pyramidensystem des IT-Fachhandels. Dort suchen wir Partner, die das Thema verstehen und beherrschen könnten und über die entsprechende Kundenstruktur verfügen. Bei LG steht der Kunde im Fokus. Alle Dienstleistungen und Produkte sind um die Kundenbedürfnisse herum gebaut, die wir dann den Partnern zu Verfügung, um ihn zu unterstützen. Themen wie ROI und Kundennutzen stehen dabei im Vordergrund, um unseren Partnern den Einstieg in die Diskussion über Digital Signage mit dem Kunden zu vereinfachen. Wir fassen dazu bestimmte Leistungen und Produkte zu Paket zusammen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Infocooler. Als Akquise-Tool brauchen wir paketierte, schlüsselfertige Konzepte für den IT-Channel.
Mit dem Streched-Display hatte LG eine Zeitlang ein Produkt in der Hand, das in dieser Form einmalig war. Leider hat man – zumindest in Deutschland – nicht viel davon gesehen.
Stefan Tiefenthal: Damals haben wir noch nicht über die notwendige Vertriebs- und Partnerstruktur verfügt und konnten daher das Potential der Streched-Displays nicht nutzen. Heute sind wir anders aufgestellt, das wird uns also nicht mehr passieren.
Welche Produkthighlights können wir in Zukunft von LG erwarten? Wohin geht die Reise?
Stefan Tiefenthal: Ich glaube wir liegen im Bezug auf Technologie gleichauf mit unserem Mitbewerbern, wenn Sie mit unseren Partnern sprechen, dann werden Sie das feststellen. Sehr interessant ist das Thema Interaktivität, das in Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Bis Ende des Jahres erwarten wir das erste 42-Zoll OLED Serienmodell. Natürlich erst im Bereich der CE-Geräte und mit einem Preispunkt, der es noch nicht zu einem Massenprodukt macht. Aber es zeigt die Richtung in die es geht. Wir laden jeden ein mit uns diesen Weg aktiv mitzugehen und eine Community aufzubauen, um das Thema am Markt zu platzieren. Wir haben uns hehre Ziel besteckt, die aber erreichbar sind.
Vielen Dank für das Interview!