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Wochenrückblick

In dieser Woche fuhr ein Schock durch die Finanzwelt – Dubai ist bankrott. Bei Anlegern weltweit kamen Zweifel an der Zahlungsfähigkeit aller Golfstaaten auf, nachdem bekannt wurde, dass das Boomemirat um eine Aufschiebung der Schuldenrückzahlungen gebeten hatte.

Insbesondere der staatlichen Projektentwickler Dubai World / Nakheel steckt in großen Zahlungsschwierigkeiten und soll laut Medienberichten rund 60 Mrd. Dollar Schulden angehäuft haben.

Dies und andere Meldungen bestätigen die seit mehr als 12 Monaten sinkende Nachfrage nach Digital Signage Produkten in Dubai. Die Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi Arabien, Qatar, Bahrein und Kuwait sind und bleiben aber ein wichtiger Absatzmarkt für Digital Signage. Dubais Öl-reiche und finanzstarke Nachbarn Abu Dhabi, Saudi Arabien, Qatar und Bahrein bleiben aber immer noch große Absatzmärkte für Digital Signage Produkte in 2010.

Ganz ähnlich sieht die Situation in Russland aus. Die steigende Rohstoffpreise – insbesondere Rohölpreise – werden 2010 das Wirtschaftsklima in Russland maßgeblich aufhellen. Die russische Wirtschaft ist extrem vom Rohstoffexport abhängig und profitiert somit von der anziehenden Nachfrage der Weltmärkte. Die AIECE-Rohstoffgruppe schätzt, dass die Weltmarktpreise für Rohstoffe, gemessen am HWWI-Index auf Dollarbasis, im Jahr 2009 um 35% unter dem Rekordniveau des Jahres 2008 liegen werden. Im Jahr 2010 dürften sie dann um 20% steigen. Das Auf und Ab der Preise betrifft die meisten Rohstoffe, ist jedoch besonders ausgeprägt bei Erdöl. Die Energiepreise sinken gemäß der Prognose im Jahr 2009 um 38% und steigen um 25% im Jahr 2010. Für die übrigen Rohstoffpreise fallen die Änderungen geringer aus – auf einen Rückgang um durchschnittlich 23% im Jahr 2009 folgt im Jahr 2010 ein Anstieg um 12%.

Größtes Potential hat in Russland Wegeleitung- und Informationsanwendungen gefolgt vom Retail. Dies wird Thema auf der kommenden Digital Signage Conference am 07. Dezember in Moskau sein.

In Deutschland geht es langsam aber stetig voran. Ein gutes Beispiel dafür ist das Instore-TV Projekt der Metro-Tochter Media-Saturn-Holding. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) hat erst kürzlich die Genehmigung erteilt, in ihren Filialen bundesweit Instore TV anzubieten. Rund 140 Filialen der Elektromarktkette Saturn sowie einzelne Media-Märkte werden nach einer Meldung der W&V mit dem PoS-Medium ausgerüstet.

Im Zuge der Recherchen ergab sich jedoch ein etwas verwunderliches Bild. In der Auflistung der ZAK befinden sich nur wenige registrierte DOOH-Netzwerke. Dabei müsste jedes Netzwerk, das gleichzeitig mehr als 500 Personen mit seinem Mediendienst erreicht beim ZAK registriert sein. Entweder bedeutet dies, dass die aktuellen Netzwerke nicht mehr als 500 Personen bundesweit gleichzeitig erreichen, oder die Anbieter haben es versäumt ihre Mediendienste registrieren zu lassen. Wir werden diesen Umstand weiterhin beobachten und entsprechend nachfragen.

Positive Signale sendet auch die aktuelle Studie von PQ Media in den Markt. Laut dem „PQ Media Global Digital Out-of-Home Media Forecast 2009-2014“ Bericht werden die Ausgaben für DOOH-Medien in den USA 2009 einen Zuwachs von 2 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar verzeichnen können. Die weltweiten DOOH-Ausgaben sollen sogar um 4,7 Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar wachsen. PQ Media wird während der ISE DOOH-Konferenz genauere Zahlen vorlegen und einen Einblick in die Studienergebnisse gewähren. Eine gute Gelegenheit mit den Marktforschern über die Potentiale der Branche zu diskutieren. (eca)