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Wochenrückblick

Liebe invidis.de Leser, an dieser Stelle führen wir eine neue Rubrik ein von der wir glauben, dass Sie das invidis.de noch attraktiver machen wird. Als neutrale Marktbeobachter wird das invidis-consulting Team einen Kommentar zu den wichtigsten Ereignissen der Woche veröffentlichen, die sich von den normalen Produkt- und Projektnachrichten abheben.


Zwei Dinge sind dieser Woche besonders ausgestochen. Zum einen die Vorstellung von Christies MicroTiles und zum anderen der neue Service VUKUNET der NEC America.
Während hierzulande noch über den Sinn und Unsinn von Digital-out-of-home diskutiert wird, denkt man bei Christie Digital schon weiter. Christies MicroTiles schlagen die Brücke zwischen Innenarchitektur und digitalen Anzeigesystemen. Die handlichen Tiles sollen in Zukunft direkt in das architektonische Konzept mit einbezogen werden und sogar ein integraler Bestandteil dessen werden. Kein Hang-and-Bang, keine Displays, die wie Fremdkörper im Ladenkonzept wirken und zu Aussagen führen wie „Wir sind doch kein Mediamarkt“.

MicroTiles bieten die Möglichkeit völlig neue visuelle Konzepte zu realisieren, die mit herkömmlichen LC- und Plasmadisplays oder LED nicht oder nur umständlich möglich wären. Als Don Shaw uns das Konzept der MicroTiles vor einem Jahr in München präsentierte waren wir sehr erstaunt. Zwar präsentierte er uns nur technische Zeichnungen und technische Spezifikationen. Aber der Funke der Begeisterung sprang sofort über. Jetzt wurde in New York einer ausgewählten Gruppe von Interessenten die MicroTiles präsentiert. Erste Gespräche mit Anwesenden zeigen, dass alle Versprechungen, die Christie gemacht, wohl auch eingehalten wurden. Die Preisgestaltung orientiert sich an dem von LED-Wänden und ist dem entsprechend nicht gerade günstig. Wir sind uns aber sicher, dass wir die MircoTiles sehr schnell in ersten Flagship-Stores oder aufwendigen Installationen in Deutschland sehen werden. LED, großformatige Displays und auch Video-Wall-Systeme müssen sich also auf eine starken Wettbewerber einstellen, der seine Stärken insbesondere im Bezug auf Flexibilität und einfache Handhabbarkeit ausspielen wird.

Eine weiter News, die uns diese Woche besonders gefallen hat, ist der Launch von VUKUNET. Die neue Aggregator Plattform soll es Mediabuyer erlauben Inhalte direkt in Netzwerke einzustellen – unabhängig vom verwendeten CMS. Eine API zu dem verwendeten CMS soll dazu nicht einmal notwendig sein. Dabei handelt es sich laut Aussagen von NEC Amerika um einen völlig neue Technologie, die zum Patent angemeldet wurde. Bisher gab es immer einen Medienbruch. Buchungen können zwar über eine Plattform bequem durchgeführt werden, wenn es allerdings um das Einstellungen von Werbespots in die unterschiedlichen Netzwerke geht, muss dies mehr oder weniger manuell erfolgen. Hier will VUKUNET eine Lösung gefunden haben, die den Medienbruch beseitig. Gespräche mit Agenturen und auch etablierten Aggregatoren in den USA finden derzeit statt. NEC Display Solutions America positioniert sich damit ganz klar als Lösungsanbieter, versteht sich allerdings nicht als Wettbewerber zu den bisherigen Marktteilnehmern im eigentlichen Sinne. Ein schwieriger Spagat. Sollte dieser gelingen und VUKUNET das halten, was es verspricht, wird es kaum noch einen Grund geben, sich mit den vielen am Markt befindlichen Insellösungen zu beschäftigen. Fairer Weise muss man an dieser Stelle erwähnen, dass der Service erst einmal auf Nordamerika beschränkt ist. Eine Entscheidung für den Einsatz in Europa gibt es noch nicht.

Mehr Details zum VUKUNET wird es zur ISE DOOH Konferenz in Amsterdam geben. Dort wird das System erstmalig in Europa vorgestellt werden. Interessenten, Wettbewerber und Anbieter sollten sich daher den 2.Februar schon mal vormerken.

Oliver Schwede

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