InLinkUK – das im Jahr 2017 in Großbritannien gestartete Netzwerk befindet sich im Portfolio des vor kurzem gekauften DooH-Netzbetreibers Primesight – hat ein Imageproblem.
Denn die Stadt Bristol hat 20 Anträge von 25 gestellten abgelehnt, um Stelen auf öffentlichem Grund zu errichten. Als Grund gibt die Stadt an, Erfahrungen aus anderen britischen Städten hätten gezeigt, dass Drogenkonsumenten die 30 Sekunden-Funktion für kostenlose Anrufe so nutzen würden, dass sie Nachschub beim Dealer bestellen würden, wie die Bristol Post berichtet.
Nun ist der Betreiber in Gesprächen mit der Stadt. Die Begründung der Behörden ist, hier würden Treffpunkte mit sozialem Sprengpotenzial geschaffen. Man sieht auch die Gefahr, dass es hier zu Raub und Beschaffungskriminalität kommen könnte. Denkt man das Argument fort, kann man jeden städtischen Park platt machen und am besten gleich jeden ATM abschalten. Schließlich kann man im Grünen ja auch Verbotenes tun und vorher noch Geld aus dem Automaten ziehen.
Der Fall erinnert an das US-Netzwerk LinkNYC, nach dessen Vorbild InLinkUK gegründet wurde: Dort passte dem Betreiber nicht, dass Obdachlose das Free WiFi auf den integrierten Tablets für sich nutzten.
In Cardiff, Manchester, Portsmouth, Swansea, London, Leeds, Glasgow, Southampton, Birmingham, Leicester, Gateshead, Newcastle und Sheffield hat das Schwester-Netz InLinkUK nach aktuellen Firmenangaben mehr als 267 Stelen installiert. Dort wurden mehr als 8,8 Millionen WiFi Sessions und mehr als 1,6 Millionen kostenlose Anrufe registriert. Insgesamt 267.000 GB an Daten – das Äquivalent zu 42,7 Millionen downgeloadeten Songs – wurde an diesen Stelen herunter geladen. Über 215.000 registrierte WiFi-Nutzer wurden bislang gezählt.
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