Zu lange Kassenschlangen kosten den Kunden Zeit und den Handel bares Geld. Allein in den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete laut Adyen Retail Report Europa der europäische Handel rund 34 Mrd. Euro Umsatzeinbußen – davon 6,7 Mrd. Euro in Deutschland –, weil Kunden aufgrund zu langer Warteschlangen ihren Kauf abgebrochen haben.
Um die Wartezeiten für seine Kunden zu verkürzen, testet Saturn seit Anfang des Jahres Angebote zum Mobile Self-Checkout und führt nun mit „Saturn Smartpay“ im Saturn Hamburg Altstadt das Bezahlen per Smartphone erstmals flächendeckend in einem deutschen Markt ein. Ab sofort können Saturn-Kunden im größten Elektronikmarkt der Welt nahezu alle Produkte direkt am Regal bezahlen. Das Pilotprojekt, mit dem Saturn sein Einkaufserlebnis um ein weiteres Serviceangebot ausweitet, läuft zunächst bis Ende Februar 2019.
Saturn hat bereits in Innsbruck und München unterschiedliche kassenlose Bezahlmöglichkeiten getestet und geht nun mit dem neuen Pilotprojekt im Saturn-Markt in der Hamburger Mönckebergstraße den nächsten Schritt: Erstmals wird die Technologie auf der gesamten Fläche eines bereits bestehenden Marktes eingeführt. Mit einigen wenigen Ausnahmen können die über 100.000 Produkte des weltweit größten Elektronikmarkts direkt am Regal bezahlt werden. „Das Smartphone ist für viele Menschen heute die Fernbedienung fürs Leben. Daher ist es nur konsequent, dass es zukünftig auch zum Bezahlen genutzt werden kann, zumal neue Mobile Payment-Angebote wie Google Pay und Apple Pay diese Entwicklung noch beschleunigen werden“, so Martin Wild, Chief Innovation Officer der MediaMarktSaturn Retail Group. „Die durchweg positive Resonanz der Kunden auf unsere ersten Pilotprojekte in Innsbruck und München hat uns darin bestärkt, Mobile Self-Checkout nun erstmals auf großer Fläche anzubieten. Unsere Kunden in Hamburg profitieren so von einem noch besseren Einkaufserlebnis und einer zusätzlichen innovativen Bezahloption im Weihnachtsgeschäft.“
Retail Technology: Im neuen Saturn Express zahlt man ausschließlich per App
Das Bezahlen am Regal geht einfach: App öffnen – die Wunschprodukte aussuchen und scannen – mit dem Smartphone bezahlen – die Produkte am Smartpay Express-Schalter am Ausgang des Marktes entsichern lassen. In Zukunft soll auch die Entfernung der Warensicherung mobil gesteuert werden können. Ein weiteres MSH Startup hat dafür bereits eine eigene Lösung entwickelt.
Die Smartpay-App kann für Android- und iOS-Geräte in den jeweiligen App-Stores herunterladen werden. Die Registrierung erfolgt schnell und unkompliziert. Anschließend scannt man mit der Smartphone-Kamera den Barcode am Produkt oder berührt alternativ das digitale Preisschild des gewünschten Produkts mit einem NFC-fähigen Smartphone, um den Artikel aufzurufen. Ist der Warenkorb fertig gefüllt, stehen dem Saturn-Kunden ab sofort Kreditkartenzahlung und PayPal sowie ab Mitte Dezember auch Google Pay zur Verfügung. Auch Apple Pay soll nach dem offiziellen Deutschlandstart in die App eingebunden werden. Nach der Bezahlung enthält der Kunde seinen digitalen Kassenbon per Mail und muss nun lediglich noch seine gekauften Produkte vor Verlassen des Marktes am Smartpay Express-Schalter entsichern lassen.
Wie bereits beim Pilotprojekt in Innsbruck setzt Saturn in Hamburg erneut auf die Software des britischen Startups MishiPay. Das Unternehmen war zuvor Teil der ersten Programmrunde der Innovationsplattform Retailtech Hub von MediaMarktSaturn. Mustafa Khanwala, CEO und Mitgründer von MishiPay erklärte: „Nach der gemeinsamen Eröffnung des ersten kassenlosen Elektronikmarkts in Europa Anfang des Jahres in Innsbruck freuen wir uns sehr, die Zusammenarbeit mit MediaMarktSaturn fortzuführen und unsere Mobile- Payment-Technologie in den größten Elektronikmarkt der Welt zu integrieren. Das Pilotprojekt ist der nächste Schritt für MishiPay, die Vorteile des Online-Checkouts in den stationären Handel zu bringen und dadurch das Einkaufserlebnis der Kunden noch komfortabler zu gestalten“.