Spätestens mit der diesjährigen ISE hat sich LED zur Alternative zu großformatigen LCD-Lösungen gemausert. Auf noch sehr niedrigem Niveau, wenn es nach verkauften Einheiten und Marktanteilen geht, steht mit LED eine Technologie zur Verfügung, die für viele vertikalen Märkte und Anwendungen eine sinnvolle Alternative sein kann.
Bei Herstellern und Integratoren stehen vertikale LED-Lösungen hoch auf der Agenda. Auch das ist ein Ergebnis nach vier Messetagen.
Generell sind LED (SMD, vereinzelt: 4:1), Mini LED und Micro LED inzwischen für viele Indoor-Anwendungen gefragt. Mancher Marktteilnehmer berichtet, erst gehe es in den Vorstandsräumen los, dann werde, so hoffe er, LED auch in anderen Coporate-Anwendungen selbstverständlicher.
LED als AiO-Lösungen
All-in-One, denken viele Hersteller, ist im Markt gefragt. Und so haben Unternehmen wie LG, NEC, Samsung, aber auch Firmen wie SiliconCore, Leyard, Absen oder andere standardisierte Pakete entwickelt, zumeist mit einem Housing. Eine Zahl, die kursiert: 80.000 Euro bis 100.000 Euro für eine solche FPP-Wand hätten viele Hersteller gerne. Allerdings wird auch berichtet, dass gerade die Preise gen Süden gehen, da ein Hersteller unwiderstehliche Angebote für seine Lösung mache.
Glossy oder nicht?
Wie viel Glanz, wie viel Reflektionsfreudigkeit, darf eine Medienfläche haben? Am Stand von Sony war zwar einerseits die größte Mini-LED-Installation der ISE zu sehen, die nach wie vor tolle Bilder liefert. Aber: Bei der ISE 2019 wirkten sich Reflektionen (etwa durch Scheiwerfer) nicht so toll aus. Dabei hat Sony zumindest laut Datenblatt auch eine nicht reflektierende Variante von Crystal LED (früher: Cledis) parat. Aber: Die mehr als 50 m² große Cledis-Wall wurde mit spannendem Content bespielt. Interessant war da etwa eine interaktive grafische Umsetzung, die sich die Heat Map des Standes zunutze machte.
Ein positives Gegenbeispiel beim Thema reflektierende Screen-Oberflächen: Die aktuelle B2B-Variante von The Wall von und bie Samsung. Hier wurde im Vergleich zur 2018 gezeigten Variante deutlich auf Reflektion und Co. verzichtet. Besser und vor allem natürlicher sichtbar, könnte man den Unterschied beschreiben.
Touch und LED Screens
Bereits 2018 zeigten verschiedene Hersteller ihre Lösungen, die entweder mit Folien versehen oder ausgegossen waren, jeweils mit glatter Oberfläche. Bei Leyard war 2019 die aktuellste Version eines Touch LED Screens zu sehen. Nicht für die Interaktion, aber als Schutz fürs Display, das ist die Variante bei SiliconCores LISA Screen. Die aktuellste Variante hat uns sehr überzeugt.
Wie proprietär darf es sein?
Die Christie MicroTile LED sind als neue Nachfolger der ursprünglich Rear Projection-basierten Vorgänger eine Modul-Lösung auf Basis von LED. Curved, rechtwinkling, alles kei Problem. Dazu hinten alles, aber keinen Kabelsalat. Das bietet diese High End-Lösung.
Wohin geht die Technologie?
Indoor LED mit feinen Pixel Pitches um 1,25 mm oder darunter sind noch relativ teuer. Im Rahmen der ISE 2019 gab Unilumin bekannt, das Unternehmen könne nun die Massenfertigung von 0,9 mm Mini-LED-Lösungen anbieten. Mini LED und Micro LED werden allerorts weiter entwickelt. Viele große Hersteller aus dem LCD-Bereich sind izwisc hen ebenfalls stark engagiert: Dazu gehört Philips Professional Display Solutions. Der Hersteller hat seit 2019 nun zwei eigene LED-Produktreihen im Sortiment. Merklich ausgebaut haben auch Samsung und LG. Zudem zeigt NEC die Früchte der eigenen und der durch Zukauf erweiterten Kapazitäten im Haus.
ISE 2019: Unilumin startet Massenfertigung von 4K Mini-LED 0,9 mm
Wohin tendiert der Markt?
Viele deutsche Integratoren zeigen starkes Interesse an LED-Lösungen. Das Gros möchte sich auf der Messe fertig konfektionierte AiO-Lösungen anschauen. Von manchem Unternehmen heißt es, bei LED habe man Partnerfirmen, die bei eingeführten Rental-Produkten zulange. Viele Wege führen also nach Rom.