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Smart City World Congress 2019

Displays alleine machen noch keine Smart-City

Barcelona | Oft herrscht der Eindruck das ein paar mit Sensoren gespickte Outdoor-Stelen schon eine Stadt intelligent machen. Doch Smart City Lösungen benötigen mehr - neben Displays im öffentlichen Raum einen offenen Datenzugang, ganzheitliche Konzepte und schlussendlich auch relevanten Content. Das ist das Ergebnis der diesjährigen ISE-Paneldiskussion auf dem Smart City World Congress.
ISE Panel auf dem Smart City World Congress (Foto: invidis)
ISE Panel auf dem Smart City World Congress (Foto: invidis)

Die Rolle von DooH und Digital Signage in Smart City Konzepte war das Thema einer zweistündigen Paneldiskussion im Rahmen der weltgrößten Smart City Messe in Barcelona. Auf Einladung der ISE diskutierten Experten aus Israel, Italien und Deutschland über die Rolle von DooH / Digital Signage als Smart City Infrastruktur und öffentliche Touchpoints und Message Boards.

Christian von den Brincken, Smart City Evangelist und Geschäftsführer Business Development im Hause Ströer, führte mit einem Grundsatzvortrag zum Thema Responsive City in das Thema ein. Intelligente Städte sollen eine lebenswerte Umgebung bieten die sich den wechselnden Bedürfnissen der Bewohner anpasst. Einzelne Maßnahmen und Technologien müssen koordiniert, Ökosysteme zentral gesteuert und Interkation ermöglicht werden.

Christian van den Brinken leitet die Strategieabteilung bei Ströer (Foto: invidis)
Christian von den Brincken leitet die Strategieabteilung bei Ströer (Foto: invidis)

Erste Smart City Konzepte basierten auf einem Top-Down Ansatz. Informationen und Services wurden von der Verwaltung Bürgern und der Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Aus dem „Friss oder Stirb Ansatz“ entwickelten sich in den Folgegenerationen interaktive Konzepte in den Feedback Wünsche und Daten von der Verwaltung auch berücksichtigt worden sind. Erst mit dem vertrauensvollen Austausch von Daten entwickeln Smart City Konzepten der letzten Generation den notwendigen Mehrwert. Sowohl für Bürger, Unternehmen als auch für die Verwaltung.

Smart City Evolution (Foto: Ströer)
Smart City Evolution (Foto: Ströer)

Wie notwendig der Zugang zu Daten ist erläuterte Gaby Kaminsky von City Zone in Tel Aviv. Im Auftrag der Stadt und Universität betreibt City Zone ein Testplattform für Smart City Start-ups. Der Clue: die Projekte können auf Live-Daten der Stadt zugreifen und die Anwendungen direkt in der Stadt testen. Von 150 Start-ups haben es 11 geschafft, die für ein Jahr Smart City Konzepte nicht in einem WeWork entwickeln sondern sie live im Alltag von Tel Aviv testen. Eines der wichtigsten Erfahrungen ist die Herausforderung der Interoperabilität. Smart City Lösungen konkurrieren im schlimmsten Fall um Frequenzen, Standorte und Nutzer, im jedem Fall immer um die öffentlichen Aufmerksamkeit.

Digital Signage und DooH spielt oft eine wichtige Rolle als physikalische Infrastruktur im öffentlichen Raum und öffentliches Messaging Board – insbesondere auch in Krisen. Dr. Freya Amann präsentierte Best Practice Fälle wie Daten die über Sensoren in DooH-Werbeträger und Wartehäuschen erhoben werden, der öffentlichen Hand wertvolle Unterstützung geben. Nicht nur mit Live-Daten zu Verkehr und Luftqualität sondern zunehmen auch mit komplexen Vorhersagemodellen. Politik spielt bei der Vergabe und Genehmigung von Out of Home eine große Rolle. Das Panel war sich einig, das Smart City Touchpoints wie Displays oder LED eine von der Politik gern-genutzte Kommunikationsplattform ist.

Florian Rotberg / invidis (Foto: invidis)
Florian Rotberg / invidis (Foto: invidis)

Immer mehr wachsen Smart und Green City Konzepte zusammen. Eine lebenswerte Stadt braucht Grünflächen und saubere Luft. Neue Konzepte ermöglichen die Integration von Digital Signage und moosbasierten Luftfilterlösungen – natürlich finanziert durch digitale Außenwerbung.

Wie Digital Signage basierte Smart City Stelen der Zukunft aussehen könnten, präsentierte Roberto Antoniotti, CEO des italienischen Stelenhersteller Voilap. Das Konzept von Voilap setzt auf auffällig designte Stelen gespickt mit Technologie. Die Zeiten von pragmatischen, Schuhbox-Stelen sind nach Meinung von Voilap vorbei. Smart City Touchpoints müssen funktional sein, servicefreundlich aber vor allem im Straßenbild auffallen.

Das Panel war sich einig das Smart City primär eine Plattform benötigt die den Austausch von Daten, Services und Content ermöglicht. Während DooH und Digital Signage eine wichtige Rolle als Infrastruktur und Kommunikationsmedium in Smart City Konzepten wahrnehmen.