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Samsung Onyx

Zwischenfazit nach zwei Jahren LED-Kino

Große mediale Aufmerksamkeit erhielt das weltweit erste LED-Kino in der Schweiz. Zwei Jahre später ziehen der Kinobetreiber und der Integrator eine erste Bilanz. Die Technik funktioniert – der Business Case noch nicht. Kino zwischen Wallfahrt und Wohlfahrt
In Peking wurde erstmals einer der 14 m breiten "Onyx" Screens installiert (Foto: Samsung)
In Peking wurde erstmals einer der 14 m breiten „Onyx“ Screens installiert (Foto: Samsung)

Das Schweizer IT-Magazin Netzwoche sprach mit Kinounternehmer Edouard Stöckli und Andy Bohli, Inhaber des Digital-Signage-Integrators Imaculix. Stöckli gilt als besonders innovationsfreudiger Kinounternehmer. Wenig überraschend investierter er als erster weltweit in eine kommerzielle Samsung Qnyx LED-Installation.

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Das Fazit der beiden fällt gemischt aus – während die LED-Technologie gut funktioniert, die Bildqualität von den Besuchern genossen wird und Kinobetreiber weniger Platz benötigen, fällt das Fazit auf der Business-Case Seite weniger gut aus. Der Preis von LED verglichen mit digitalen Kinoprojektoren ist einfach noch zu hoch. Auch weil das Potential der Technologie nicht ausgenutzt werden kann, da die Branchenstandards (DCI) alleine auf Projektion ausgelegt sind. Merkmale wie HDR – bereits Standard bei LCD- und OLED-TVs – wird von den Studios nicht unterstützt.

Kinounternehmer Stöckli setzt in neuen Multiplex-Kinocenter wieder auf digitale Projektion. So entsteht in Basel zurzeit ein Multiplex mit 14 Sälen, aber leider ohne LED-Screen. “Es liegt im Moment nicht an der Technik, sondern am Preis”, so Stöckli im Netzwoche-Interview. Die Resonanz der Besucher sei sehr gut – „aber eine Wallfahrt ist LED-Kino nicht“.

Aber der Markt bewegt sich weiter, neben Samsung hat nun auch LG eine kino-zertifizierte LED eingeführt. Es bleibt abzuwarten ob Konkurrenz das Geschäft belebt. Es liegt nicht an den Kinobetreibern, sondern an den Studios. Nur eine höhere Anzahl an installierten LED-Screens weltweit würde Studios dazu bringen, ihre Produktionen an LED anzupassen.

Digital Signage im Kinofoyer erlebt dagegen einen Boom, wie Digital Signage Experte Andy Bohli in der Netzwoche berichtet. Die intelligente Ausspielung von Content ermöglicht den Kinobetreibern nicht nur die Umsätze mit Popcorn und Cola spürbar zu erhöhen. „Es zeigt sich, dass durch das zielgruppengerechte Bespielen der Screens die Kunden dazu animiert werden können, auch andere Filmvorstellungen zu besuchen. Da sind wir in der Schweiz sowohl technologisch wie auch auf dem kreativen Level weltweit führend.”

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