Die Coronavirus-Pandemie hat eine rasche und bedeutende Veränderung in der Lebensweise der Menschen bewirkt, Großbritannien scheint sich jetzt an diese vorübergehende lebensweise anzupassen. In den letzten beiden Märzwochen hatten Social Distancing-Maßnahmen, Heimarbeit und die Schließung aller Schulen, nicht notwendiger Geschäfte und Vergnügungsstätten einen beispiellosen Einfluss auf die Zeit, die Menschen außer Haus verbringen und die Reisen, die sie unternehmen. Das belegen zumindest die Daten des britischen Out-of-Home-Mediaspezialisten Talon.
Daten für den Zeitraum vom 6. bis 12. April:
- Der Straßenverkehr ist die am wenigsten betroffene Reisemöglichkeit, ab Mitte April stagnierten die Verkehrszahlen mit einer wöchentlichen Veränderung von nur -2%, so dass der Gesamtverkehrsrückgang auf -54% unter dem Ausgangswert vor Corona liegt.
- Auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel hat sich verlangsamt. Der Rückgang der Nutzung der Londoner U-Bahn begann bereits zu Beginn der Pandemie Anfang März, aber ab dem 6. April ging die wöchentliche Nutzung um nur 1% zurück, so dass der Gesamtrückgang der Nutzung auf -84% liegt.
- Die Nutzung der Bahn folgte einem ähnlichen Muster, wenn auch zwei Wochen später, wobei die Zahlen in der letzten Märzwoche stark zurückgingen. Auch ab dem 6. April ging die Nutzung der Bahn nur -1% zurück, insgesamt jedoch um -79% für diesen Zeitraum.
- Es sind nicht nur Transitstandorte betroffen. Auch in anderen Umgebungen und bei anderen PoI-Kategorien ist die Zahl der Besuche dramatisch zurückgegangen. Aber das Verhalten hat sich inzwischen eingependelt und die meisten PoI haben einen durchschnittlichen Rückgang um nur -1% zu verzeichnen.
- Supermärkte schneiden besser ab als andere PoI’s, mit dem geringsten Rückgang der Besucherzahlen seit Einführung der Sperre. PoI die mit Gruppenzusammenkünften in Verbindung gebracht werden wie Einkaufszentren, Theatern und Kneipen haben jetzt -85 % weniger Besuche als der Ausgangsdurchschnitt.
Die OoH-Agentur hat die Auswirkungen der Pandemie auf die Bevölkerungsbewegung in ganz Großbritannien verfolgt und ein Dashboard entwickelt, um die Ergebnisse zu verbreiten. Auf der Grundlage ihrer firmeneigenen Datenmanagement-Plattform Ada zeigen die neuesten Zahlen, dass die Bevölkerungsbewegungen in der zweiten Märzhälfte zwar dramatisch zurückgegangen sind, seit der zweiten Aprilwoche (6.-12. April) aber nun stagnieren.
Die Datenmanagement-Plattform Ada erhält jede Woche Milliarden von anonymisierten Standortdatenpunkten und wandelt die Rohdaten in Erkenntnisse über die Bewegungen und Verhaltensweisen der Menschen um. Im Gegensatz zu anderen Datensätzen liefert Ada medienspezifische Einblicke in OoH-Medien, die mit dem OoH-Werbeinventar abgeglichen werden können. Zudem sind die Daten im Gegensatz zu Google nicht nur auf Android-Geräte beschränkt, sondern fassen auch Apple-User ein.