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Maskenpflicht in Deutschland

Neue Retail Realität – Welche Masken sind sinnvoll?

Nachdem die Bundesregierung vergangene Woche nur eine dringende Trage-Empfehlung abgab, wollen nun alle Bundesländer eine Masken-Pflicht für ihre Bürger einführen. Um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen, müssen Bürger ab kommender Woche im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel Mund und Nase bedecken. Doch wie schützt man sich am besten vor einer Infektion und welche Masken sind sinnvoll? Und reicht auch der Sommerschal?
Maskenpflicht in Handel (Foto: invidis)
Maskenpflicht in Handel (Foto: invidis)

Im Laufe der kommenden Woche wollen alle Bundesländer eine Pflicht zum tragen von Schutzmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel einführen. Diese gilt für Bürger ab einem Alter von sechs Jahren. Zum Teil werden auch Kontrollen und Geldstrafen eingeführt: in Bayern kostet der Verstoß bei fehlendem Mund-Nase-Schutz in Bussen, Bahnen und Geschäften 150 Euro. Besonders teuer wird es aber für Ladenbesitzer, wenn ihr Personal sich nicht an die Regelung hält, hier werden sogar bis zu 5.000 Euro fällig. Dabei gilt allerdings: solange Mund und Nase bedeckt sind, gelten beispielsweise auch eng anliegende Schals und Halstücher als Schutz gegen die Verbreitung von COVID-19.

Noch bevor das Tragen von Masken von der ‚dringenden Empfehlung‘, die Bundeskanzlerin Merkel bereits vergangene Woche aussprach, zur Pflicht wird, greifen viele Menschen bereits jetzt zur Atemschutzmaske, die aber auch dringend für Klinikpersonal im Sinne des Arbeitsschutzes benötigt und teils für horrende Summen im Internet angeboten werden. Das Verbraucherportal Vergleich.org recherchierte zu verschiedenen Maskentypen und klärt auf, wie sinnvoll diese jeweils sind.

Infografik zu verschiedenen Typen von Atemschutzmasken gegen die Verbreitung von Corona (Foto: Vergleich.org)
Infografik zu verschiedenen Typen von Atemschutzmasken gegen die Verbreitung von Corona (Foto: Vergleich.org)
  • Mund-Nasen-Schutz (MNS): schützt nur das Umfeld und wird vom Klinikpersonal zum Fremdschutz benötigt
  • FFP2 / FFP3 – Maske ohne Ventil: schützt sowohl den Träger als auch das Umfeld – für Klinikpersonal unabdingbar
  • FFP2 / FFP3 – Maske mit Ventil: schützt nur den Träger – im Krankenhausalltag benötigt
  • Selbstgebastelte Maske aus Baumwolle: schützt in erster Linie das Umfeld und auch geringfügig den Träger – nicht für intensivmedizinischen Bereich, Ärzte nähen sich Masken teils selbst
  • Schal / Halstuch: mäßiger Schutz für Träger und Umfeld, größere Tröpfchen werden aufgehalten

Man unterscheidet zwischen dem Mund-und-Nase-Schutz (MNS) aus Papier oder Vlies, die weniger den Träger selbst als das Umfeld schützen sollen und so genannten FFP-Masken (“Filtering Face Piece”) aus gehärtetem Papier oder Stoffen. Masken ab der Schutzklasse FFP2 schützen mit einer Durchlässigkeit von maximal 6% effektiv vor Viren, FFP3-Masken filtern sogar bis zu 99 % der Atemluft-Belastung, jedoch fällt mit ihnen auf Dauer das Atmen schwer.

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Vor allem FFP-3-Masken bieten zwar ausreichend Schutz, sind aber unabdingbar für Klinikpersonal mit direktem Kontakt zu Infizierten. Allerdings führten vermehrte Käufe von Privatpersonen oder Händlern, die aus der Situation Profit schlagen wollten, zu Engpässen und teils horrenden Wucherpreisen im Internet. Ebay hat bereits auf diese Entwicklung reagiert und den Verkauf von Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln auf ihrer Plattform verboten.

Alternativen zur Schutzmaske

Neben professionellen Masken werden aufgrund deren Knappheit auch selbstgenähte Masken, Tücher oder Schals akzeptiert – Im Internet finden sich reichlich Anleitungen zum selber basteln. Deren Wirksamkeit hängt hauptsächlich von der Dichte des verwendeten Stoffs ab, darum sind kochfester Baumwollstoff und zusätzlich eingenähter kochfester Vlies empfehlenswert, ein flexibler Nasenbügel erhöht zudem den Schutz. Ein dichter Schal kann ebenfalls nützlich sein, auch wenn die anstehenden Sommertemperaturen das Tragen unangenehm machen.

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Als Tipp: Wenn beim Pusten durch den Stoff kein Luftzug auf der anderen Seite zu spüren ist, ist der Schal bzw. das Tuch dicht genug und als Mundschutz geeignet. Die selbstgemachte Maske bzw. Schal oder Tuch sollten eng anliegend aufsitzen und während des Tragens nicht angefasst werden. Stoffmasken sollten regelmäßig nach der Verwendung gewaschen werden, bestenfalls in der Kochwäsche bei mindestens 60 Grad. Im Internet finden sich auch andere Tipps, beispielsweise zur Desinfektion in der Mikrowelle oder im Backofen.

Am wichtigsten bleibt auch während der Maskenpflicht das Einhalten der allgemeinen Verhaltens- und Hygiene-Regeln. Dazu gehört regelmäßiges und gründliches Händewaschen (mind. 20 Sekunden), das Einhalten von Husten- und Nies-Regeln mit Abstand zu anderen Personen, sowie ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu Mitmenschen. Darüber hinaus sollte man sich so wenig wie möglich ins eigene Gesicht fassen, um die Aufnahme möglicher Krankheitserreger zu vermeiden. invidis wünscht allen Lesern: Bleiben Sie Gesund!