Signage Sunday

Wie AI und Daten uns etwas über die Welt lehren

Der Künstler Refik Anadol arbeitet nicht mit Pinsel oder Ton. Stattdessen verwendet er große Mengen an Daten und nutzt Algorithmen, um faszinierende dynamische Installationen zu schaffen. Einmaliger datengenerierter Digital Signage Content, Videokunst und Projection Mapping. (mit Video)
Machine Hallucination in New York (Foto: Refik Anadol Studio)
Machine Hallucination in New York (Foto: Refik Anadol Studio)

Schon seit vielen Jahren nutzt invidis das Wochenende um Digital Signage Geschichten jenseits des Alltags zu präsentieren. Heute berichten wir über den türkischstämmigen Künstler Refik Anadol, der mit seinem Studio in Los Angeles datenbasierte Videokunst kreiert. Auf invidis haben wir bereits über einige Refik Anadol Projekte berichtet, u.a. Salesforce HQ in San Francisco oder Charlotte Airport.

Flughäfen: Flughafen Charlotte eröffnet neues Terminal mit LED-Datenskulpturen

Im Unterschied zu klassischen Videokünstlern setzt Anadol auf datengenerierten Content, den er mithilfe von AI analysiert und zu neuen Kunstwerken zusammensetzt. So umfasst sein Team neben Content Experten auch eine Reihe von Data Scientists und Architekten. Dabei arbeitet das Studio auch mit globalen Unternehmen wie Microsoft, Google, Intel oder Siemens, sowie mit den weltgrößten Architekturbüros Gensler, SOM und ARUP zusammen.

WDCH Dream Projection Mapping in Los Angeles (Foto: Refik Anadol Studio)
WDCH Dream Projection Mapping in Los Angeles (Foto: Refik Anadol Studio)

Refik Anadol Studio schafft Kunst für den öffentlichen Raum, die Kunst, Forschung und Technologie über Daten verbindet. Für das Publikum entsteht dabei eine alternative Architektur, die physikalischen Raum und digitale Visualisierung verbindet. Die immersiven raumfüllenden Installationen nutzen LED, LCD oder Projektion für Datenbildern und audiovisuelle Performances.

Latent Being von Refik Anadol

Vom 23. November 2019 bis 5. Januar 2020 präsentierte LAS Light Art Space die Installation LATENT BEING, eine neue Installation des Künstlers Refik Anadol, die in der kathedralenhaften Weite des Kraftwerk Berlin ein dynamisches Ökosystem zwischen Mensch und Maschine inszenierte. Über zehn Millionen frei verfügbare visuelle und akustische Aufnahmen der Stadt Berlin, die Architektur des Gebäudes und die Besucher wurden zu Akteuren der interaktiven Installation.

https://g.co/arts/cdkZ47NpYewtWhpx6

Neben temporären Events und Ausstellungen entwickelt Refik Anadol Studios auch Auftragsarbeiten für Unternehmenszentralen und andere öffentliche Räume. So schmückten sie die Lobby von Salesforce in San Francisco, als auch das neue Terminal am Flughafen in Charlotte mit digitalen, datengetriebene Installationen.

Refik Anadol (Foto: Refik Anadol Studio)
Refik Anadol (Foto: Refik Anadol Studio)

Der technische Aufwand insbesondere bei den temporären Installationen ist immens. So wurden für das aktuelle Projekt Machine Hallucination (New York) der Content mit 13.689 X 7.418 px Auflösung auf 18 Video Channels aufgeteilt. Die 30 minütige Show beinhaltete 32 Sound Channels und wurde auf einer eigenes programmierten Softwareplattform produziert und abgespielt. Das Projection Mapping Projekt auf die Fassade der von Frank Gehry entworfenen Walt Disney Concert Hall in Los Angeles umfasste 42 Video Channels.

Besonders gelungen sind auch zwei kleinere Projekte – Melting Memories (Istanbul) auf einer 5x6m LED Wall / 65“ UHD OLED Displays und Wind of Boston: Data Painting auf einer 1,8x 4m LED-Wall.

Ein Wired-Video zeigt interessante Einblicke in die Philosophie und Arbeit von Refik Anadol und zeigt faszinierende Aufnahmen einiger der Projekte. Digital Content zum Genießen.