Im sonst so geregelten Westeuropa waren die Tage des Neustarts fast so etwas wie Wilder Westen. Andere erinnerte der Aufbruch, die Freude und das Zurechtfinden mit neuen Regeln an die Zeit in Ostdeutschland nach dem Fall der Mauer. Einzelhändler versuchten teilweise mit einfachsten Mitteln die neuen Zutrittsbestimmungen umzusetzen. Ob ein Schuhlöffel, ein Kleiderbügel oder ein ausgemustertes Preisschild – fast alles musste herhalten um den Besucherzutritt zu messen. Einzig der Lebensmitteleinzelhandel hatte es besser – hier wurde mit dem Einkaufswagenzwang eine halbwegs sinnvolle Methode der Kundenzählung eingeführt.
Vier Wochen später macht Shopping immer noch nicht wirklich Spaß, aber es kommt langsam Routine auf. Händler haben dank der Aufhebung der 800m² Flächenbegrenzung den Kundenzutritt operativ ganz gut im Griff. Und auch die Kunden haben gelernt, mit den neuen Vorgaben umzugehen. Insbesondere in den kommenden Sommermonaten werden längere Warteschlangen wohl noch akzeptiert werden, ab dem Herbst wird sich die Einstellung zum Anstellen dann allerdings wieder ändern.
Viele Einzelhändler beginnen sich zu fragen, wie Shopping im Store wieder zum Erlebnis werden kann. Hunderte von Warnschilder, Dutzende Quadratmeter Plexiglas und Sticker auf dem Boden sind temporär zu ertragen, auf Dauer bedarf es allerdings optisch ansprechenderer Lösungen. Kunden erwarten in Zukunft auch wieder stationäre Einkaufserlebnisse – und die beginnen mit dem ersten Eindruck. Die meisten Eingangsbereiche von Geschäften sind zur Zeit hektisch zusammengeschusterte Notlösungen. Nächster Schritt ist die Entrümpelung der Eingangsbereiche.
Prinzipiell sollte dabei die Bewahrung der Flexibilität die höchste Priorität haben, denn Anforderungen werden sich weiter dynamisch entwickeln. Aber es ist Zeit, Ordnung in den Eingangsbereich zu bringen bei größtmöglicher Investitionssicherheit. Unzählige gedruckte Hinweise, Absperrungen, Flatterband, Stromkabel und temporäre Sensorinstallationen sollten konsolidiert werden. Digital Signage und IoT/Retail Technology liefern hier flexible und optisch ansprechende Lösungen.
Große Filialisten beschäftigen sich intensiv damit, temporäre Lösungen in langfristig betriebsfähige Konzepte überzuleiten. In hochfrequentierten Handelskonzepten wie Aldi und Media Markt hat man sich bereits für die permanente Installation von digitalen Lösungen entschieden. Weitere frequenzstarke Einzelhändler werden folgen, suchen aber noch nach passenden Lösungen. In Krisenzeiten stehen große Investitionen nicht zur Debatte.
Einbindung bereits installierter Technologie im Eingangsbereich
- Ein Großteil von Stores verfügt bereits über qualitativ hochwertige Überwachungskameras (Axis, Bosch o.ä.) im Eingangsbereich oder 3D-Zählsensoren (Xovis o.ä.). Diese können Basis für Corona-Zutrittslösungen sein. Vorteil: keine neuen Sensor-Anschaffungen sind notwendig und die Kabel sind in der Regel schon optisch sauber verlegt. Einfache lichtschranken-basierte Zählsysteme oder Warensicherungssysteme sind nicht für intelligente Zutrittssysteme geeignet.
Bei Neuinstallation lieber Plattformlösung statt „One-trick-Pony“
- Wenn schon Investition in neue Analytics Lösungen, dann in eine zukunftsfähige Plattform. Die Daten, die am Eingang gewonnen werden, können nicht nur für die Zutrittskontrolle genutzt werden, sondern auch ganz generell zur Frequenz und Conversion-Messung. Das ist allerdings meist nur ein erster Schritt, dem bald andere Fragen folgen werden, wie: Wie lange sind die Schlangen vor den Umkleidekabinen oder Servicetheken? Wie lange müssen Kunden an der Kasse warten? Schlecht, wenn man da auf eine Technologie gesetzt hat, die ausschließlich die Eingangszählung beherrscht und sich nicht ausbauen lässt. Gleiches gilt für DS Software.
Kundenzutrittsmanagement mit Füllstand-Anzeige
- Wichtigstes Feature der Kundenzutrittssysteme ist die Füllstandsmessung und -anzeige. Doch auch weitere zutrittsspezifische Merkmale können mit den Systemen erfasst werden u.a. ob Kunden Gesichtsmasken tragen (Maskenerkennung) und Körpertemperaturmessung zur Identifikation von möglichen COVID-19 Verdachtsfällen. Insbesondere die Fiebermessung ist technisch recht einfach mit Thermokameras möglich, aber gesellschaftlich und datenschutztechnisch umstritten.
Konsolidierung der Kommunikation auf Displays
- Die Integrierten professionellen Digital Signage Displays ermöglichen neben der Füllstandsanzeige auch die Konsolidierung der bisher auf vielen Papierausdrucken verteilten rechtlich notwendigen Corona-Hinweise und von Feel Good Kommunikation. Eine zentrale Kommunikationssäule schafft wieder Platz am Schaufenster für Merchandise-Präsentation und mehr Einkaufserlebnis.
Post-Corona Weiternutzung der Einzelkomponenten in anderer Rolle im Store
- Wenn die Zugangsbeschränkungen irgendwann nicht mehr notwendig sind, dann sollten sich die einzelnen Komponenten weiternutzen lassen:
- Sensoren: Frequenzmessung im Store
- Displays: Digital Signage Anzeigen für Angebote, Ambient oder zur Information
- Möbel: Ladenbau, z.B. Highlightflächen / Merchandising Elemente / Schaufenster
Finanzierungsalternative: Miete / Leasing
- Der Einzelhandel ist durch die Krise sehr stark finanziell belastet. Der Retail versucht Investitionen – insbesondere in der Phase des Neustarts – soweit wie möglich zu vermeiden. Deshalb bietet sich an die Zutrittsmanagementlösungen zu finanzieren im Leasing oder Mietmodell. Leasingpartner wie CHG Meridian finanzieren Visplay-Lösungen da sie mit hochwertigen Komponenten (Retail-System und Digital Elemente) gebaut werden.