Ob Business Hotels von Hilton oder Resorts der TUI-Tochter RIU Hotels, über alle Hotelkategorien werden aufwändige Hygienemaßnahmen geplant, die ein sicheres Wiederhochfahren des Hotelbetriebs ermöglichen. Wichtig ist, neben der Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter insbesondere das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederzugewinnen und zu signalisieren, dass es sicher ist in Hotels zu übernachten. Das erklärt auch warum einige Maßnahmen – wie auch das (temporäre) Deaktivieren von Digital Signage Touch Screens – eher in die Kategorie Vertrauensbildung fällt.
Im Fokus der Maßnahmen stehen die öffentliche Bereiche Rezeption, Restaurants, Meeting & Konferenzräume, Bars, Fitness, Schwimmbäder, die Gästezimmer (Housekeeping) sowie weitere interne Bereiche von Küchen bis Warenannahme. RIU Hotels hat zusammen mit dem Beratungshaus Preverisk ein Handbuch entwickelt, das nun sowohl mit Behörden weltweit, aber auch TUI-konzernintern und mit Marktbegleitern weltweit kostenlos geteilt wird, um möglichst einheitliche Standards zu entwickeln.
Bei der Geschäftshotelkette Hilton werden alle Hygiene-Maßnahme im Hilton Clean Stay Programm zusammengefasst. In der ersten Phase konzentriert sich Hilton auf die Gästezimmer. Analog wie bei RIU sollen die verschärften Reinigungsmaßnahmen Gästen das Vertrauen geben wieder in Hotels zu übernachten. Hilton plan auch ein Property-umfassendes Hygienekonzept das bald auch veröffentlicht werden soll.
Maßnahmen an der Rezeption
Die Protokolle erläutern im Detail die neuen Maßnahmen, die zum Beispiel die Begrenzung der Hotelbelegung auf maximal 50 bis 60 % umfasst (mit Ausnahme von strengeren lokalen Vorschriften), die Temperaturkontrolle der Gäste bei Ankunft, die graduelle Einführung des Web Check-in, um die Handhabung von Unterlagen in Papierformat im höchsten Maße zu vermeiden, die Installierung von Trennwänden an den Rezeptionen, die Einhaltung der Sicherheitsabstände oder der Gebrauch von persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) unter den Mitarbeitern, die Desinfektion ihrer Arbeitsplätze und Arbeitswerkzeuge nach jeder Schicht sowie die Bevorzugung der Nutzung der App des Hotels, um Informationen und Öffnungszeiten abzufragen, um auch hier den Austausch von Unterlagen zu vermeiden. Der Check-out wird auf 11:00 Uhr vorverlegt, während der Check-in auf 16:00 Uhr verschoben wird, um die neuen Reinigungsmaßnahmen der Zimmer erfüllen zu können. Digital Signage Displays in den Lobbys werden zunächst nicht mehr interaktiv sein, um die Informationen im Rundlauf anzubieten.
Zimmer und Reinigung
In den Zimmern werden sämtliche nicht grundlegende Elemente entfernt, wie Kaffeemaschinen, Zeitschriften, Broschüren oder Wäschebeutel, die Amenities werden auf das Wesentliche reduziert und ein Spender mit hydroalkoholischem Gel in jedem Zimmer aufgestellt.
Das Personal seinerseits behält das Protokoll bei, um Kreuzkontamination bei der Zimmerreinigung zu vermeiden. Hierzu zählt der Gebrauch von drei Wischtüchern in verschiedenen Farben, die für jedes Zimmer erneuert werden, und dazu dienen, die Terrasse, das Zimmer und das Bad in dieser Reihenfolge und getrennt voneinander zu reinigen. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln mit nachgewiesener Wirksamkeit wird eingeführt und das Tragen von PSA ist für das gesamte Personal obligatorisch. Zudem wird die tägliche Desinfizierung von üblichen Gebrauchsgegenständen verstärkt, wie Fernbedienungen, Telefone, Griffe, Türen oder Vorhänge, während das Einsprühen mit viruziden Desinfektionsmitteln aller Oberflächen der Zimmer bei Abreise hinzugefügt wird und dabei die vom Produkthersteller empfohlene Sicherheitszeit zwischen Reinigung und Zuweisung des neuen Gastes eingehalten wird.
Zudem wird ein „Desinfektionsteam“ pro Hotel zusammengestellt, das auf die Reinigung von Zimmern spezialisiert ist, die von bestätigten oder verdächtigen Coronavirus-Fällen belegt sind. Sollten mögliche Kranke nicht in ein Gesundheitszentrum verlegt werden können, wird ein gesonderter Bereich mit strengen Zuweisungs- und Belegungsmaßnahmen der Zimmer sowie zur Reinigung eingerichtet.
Restaurants
Resorthotelketten wie RIU setzen sich stark dafür ein, die Buffets beizubehalten, denn sie sind ein kennzeichnendes Merkmal des Angebots und werden von den Gästen sehr geschätzt. Hierzu werden Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, die sowohl von den Mitarbeitern als auch den Gästen eingehalten werden müssen. Es werden Essenszeiten zum Mittag- und Abendessen festgelegt, um die Kapazität der Restaurants zu reduzieren. Zudem wird das Desinfizieren der Hände bei Eintritt obligatorisch sein. Jeder Gast muss Handschuhe und Mundschutz tragen, um sich an den Buffets zu bedienen, die nun über mehr Einzelportionen, mehr verpackte Produkte und mehr Show-Cooking verfügen werden. Die Temperaturkontrolle wird noch strenger sein, das Servierbesteck häufiger ausgetauscht und Maßnahmen zur Hygiene und Einhaltung der Abstände zu den Mitarbeitern eingeführt. Die Tische sind mit einer Einweg-Tischdecke gedeckt, das Besteck liegt auf dem Tisch und die Zuweisung der Plätze erfolgt unter anderem unter Berücksichtigung der Sicherheitsabstände und Vermeidung der Durchgangsbereiche.