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ESL im Supermarkt

Der Siegeszug des elektronischen Preisschilds

Unaufhaltsam verdrängen elektronische Preisschilder - besser bekannt als Electronic Shelf Labels (ESL) – papierbasierte Preisauszeichnung in deutschen Supermärkte. Kaum ein neueröffneter Supermarkt in diesen Tagen, der nicht auf ESL an der Regalkante setzt. Doch die Digital Signage Branche kann bisher vom ESL-Boom – abgesehen von wenigen Ausnahmen – kaum profitieren.
Lange Reihen von ESL bei Rewe in München (Foto: invidis)
Lange Reihen von ESL bei Rewe in München (Foto: invidis)

Den europäischen Siegeszug begannen ESLs in Frankreich – gesetzliche Vorgaben zwangen Lebensmitteleinzelhändler dynamische Preisauszeichnung für ausgewählte Produkte (z.B. Frischmilch) einzuführen. Der Rest von Europa tat sich lange schwer, denn ESL-Einführungen rechnen sich erst, wenn sie kettenweit eingeführt sind und mit dem Warenwirtschaftssystem direkt verbunden sind.

Viele Digital Signage Anbieter sahen im neuen ESL-Trend großes Potential. Doch ein Blick zurück zeigt, das elektronische Preisschilder wenig mit Digital Signage gemeinsam haben, solange sie nicht viel mehr als den aktuellen Preis anzeigen. Viel mehr außer Einzel-/Kilo-Preis und Produktbezeichnung passt auf ein 1“ kleines Display auch nicht. Der klassische Use-Case Supermarkt ist damit für Digital Signage Anbieter weniger attraktiv. Weder Content (kommt aus der Datenbank) noch Installation (einklicken ins Regalsystem) oder Betrieb (Batterielaufzeit von 3-5 Jahren) benötigen die Expertise von Digital Signage Experten. In der Regel wurden die Deals von Retail-Technology Dienstleistern übernommen. Einzig Umdasch Digital und xplace konnten sich als Digital Signage-Anbieter erfolgreich im Markt positionieren.

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Doch neue Entwicklungen im ESL-Bereich bringen mehr Potential für die Digital Signage-Branche. ESLs sind nun in weitaus größeren Labelgrößen verfügbar und bezahlbar – das Label wird doch noch zum Digital Signage-Display. Die neueste Generation ist bis zu DIN A4 groß und zeigt neben dem Preis auch viele Zusatzinformationen an. In Elektronikmärkten sind das typischerweise Featureübersichten und Kundenbewertungen. In der Aufmerksamkeit der Kunden spielen große ESLs eine andere Rolle – sie werden anders wahrgenommen.

Zusätzlich sind neue ESLs viel mehr als passive Anzeigen – über RFID/NFC können Kunden direkt an der Regalkante via ESL und Smartphone Waren reservieren und bezahlen. ESLs werden für den Kunden interaktive Touchpoints. Neue Content- und Integrationskonzepte sind notwendig – die Stärke von Digital Signage Experten.

invidis Kommentar
Nicht nur für die Digital Signage Branche ergeben sich neue Potentiale, auch für Ladenbauer sind ESLs ohne Batterien die ihren Strom über das Retailsystem beziehen (u.a. angeboten von Visplay) eine interessante Vorwärtsintegration von Technik und Design.

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