Interactive-Signage

Berater suchen Alleskönner

Ein Arbeitsleben ohne Videokonferenz ist seit dem Ausbruch der Corona-Krise nicht mehr vorstellbar. Neben Home Office / Work From Home, verschobener Dienstreisen und abgesagten Events wohl der größte Wechsel für Knowledge Worker. Die Trends sind Video, Remote und Interaktiv – perfekt gemacht für interaktive Digital Signage Lösungen. Ein invidis-Marktüberblick
NEC Infintiyboard im Beratungseinsatz (Foto: invidis)
NEC Infintiyboard im Beratungseinsatz (Foto: invidis)

Das Beraterleben von invidis und tausenden anderen Consultants war in der Pre-Corona Zeit recht einfach. Mobiltelefon und Notebook mit Video Conferencing-Anwendungen ist alles was wir zur Arbeit benötigten. Der Rest wurde weitestgehend vor Ort beim Kunden erledigt. Doch die Zeiten haben sich verändert, auch ganztägige Workshops finden mangels Reiseoptionen jetzt fast ausschließlich remote statt. Wir verbringen regelmäßig mehr als die Hälfte des Tages in Videokonferenzen. Präferiert in der vertrauten Microsoft Teams Umgebung oder über Starleaf, unserem internen ISE-Tool.

Aber als Berater müssen wir regelmäßig kundenabhängig auch andere videobasierte Collaboration-Plattformen wie Zoom, Google Meet, Cisco Webex und viele weitere, manchmal recht exotisch anmutendene Plattformen nutzen. Notebooks sind dabei die schlechteste Plattform – um Workshops und das Gespräch aktiv zu gestalten müssen wir interaktiv am Screen arbeiten und im Stehen moderieren. Notebooks mit Kamerablickwinkel von schräg unten und schlechtes Licht sind für längere externe Konferenzen nur eine Notlösung.

Anders als bisherige Telepresence-Systeme sollten moderne Collaboration-Lösungen interaktiv und mobil sein. Aufwändige Executive Video Conference Räume mit automatisch verdunkelnden Fenstern, in Tischen versenkten Displays und Mikrofone passen für die meisten Teamarbeit Einsatzszenarien heute nicht mehr ins Bild. Sie sind ideal für konzerninterne und standortübergreifende Meetings. Doch oft in der Bedienung zu umständlich und technisch zu unflexibel, um Verbindungen mit anderen Collaboration-Plattformen aufzubauen. Zudem sind sie meist wenig interaktiv und einfach zu teuer.

Die Post-Corona Zeit benötigt flexible Systeme, die unabhängiger eingesetzt werden können. Große Meetingräume sind in absehbarer Zukunft aus Gesundheitsschutzgründen Tabu für Meetings. Nur noch kleine Gruppen dürfen sich gemeinsam in geschlossenen Büroräumen aufhalten. Wir glauben, dass die Nachfrage nach mobilen Systemen rapide ansteigen wird. Der Pre-Epidemie Boom bei Microsoft Surface hat bereits den Weg gewiesen. Klein, mobil, einfach zu bedienen und bitte auch mit schicken Design.

Wir von invidis nutzen seit Ausbruch der Corona-Krise ein NEC Infinityboard der zweiten Generation (v2.1). Die 55″ Collaboration-Lösung kommt auf einem Rollwagen, der es ermöglicht, den Screen auch durch Türen in andere Büros zu rollen. Das UHD-Touchdisplay ist optisch und insbesondere haptisch dank PCAP-Technologie sehr angenehm zu nutzen. Die Whiteboard-Funktion innerhalb von Microsoft Teams ersetzt bei uns die Dokumentenkamera, die wir für Chart-Scribble und Konzeptentwürfe noch regelmäßig im Einsatz gehabt haben. Auch wenn damit ein Stück „Overhead-Projektor Romantik“ aus dem Alltag verschwindet, wir werden die Kamera nicht vermissen. Im Alltag nutzen wir oft nicht die volle UHD-Auflösung auf dem 55″-Display, um auch vom Schreibtisch noch Details erkennen zu können.

Die in der Soundbar integrierte Kamera ist hervorragend und zoomt automatisch sehr zuverlässig. Limitierender Faktor bei der Bildqualität sind die Collaboration-Plattformen, die seit der Krise die Qualität sichtbar reduziert haben um die globale Netzwerk-Infrastruktur nicht zu sehr zu belasten. Die Mikrofone sind erstaunlich gut und ermöglichen es im geschlossenen Raum auch mit 4-5m Entfernung tadellos gehört zu werden. Der optionale OPS-Rechner ermöglicht es uns das Infinityboard als hochperformantes Windowssystem zu nutzen – auch wenn das bei uns primär nur Powerpoint und Excel Anwendungen sind, können wir nativ Office-Dokumente bearbeiten.

Einziger Kritikpunkt ist Wireless Projection über das Windows 10 Tool. Hier brechen ab und zu Verbindungen ab bzw. entstehen Bildfehler, die sich nur mit einem Restart beheben lassen. Limitierender Faktor ist bei uns, dass unsere Notebooks bereits an einem Desktop Display sitzen und bei Wireless Projection die Desktopfläche un den Infinityboard-Screen auf drei Displays in höhster Auflösung erweitert wird. NEC bietet aber eine eigene Wireless Lösung an, die stabiler läuft und auch Übertragung mit höherer Auflösung zulässt.

Was uns fehlt? Nicht viel – unser neuer „Kollege“ hilft uns die Corona-Zeit im Office so effizient wie möglich zu gestalten. Video-Konferenzen über jegliche Plattformen sind damit kinderleicht. Aber natürlich hätten wir noch ein paar kleine Wünsche an die Branche:

  1. Nehmt Euch ein Beispiel am Microsoft Surface Hub – Design matters. Insbesondere auch von der Rückseite sollten die Lösungen ansprechend aussehen, so sie denn auf Rädern im Büro flexibel eingesetzt werden. Am besten ohne offene Kabel – um Strom und Netzwerk kommt man idR nicht herum. Kann nicht jemand als Zubehör Backcovers entwickeln?
  2. LED-Leuchte – der Charm mobiler Video-Collaboration Lösungen ist die Mobilität im Office. Nicht immer sind die Lichtverhältnisse ideal (Tageslicht / Gegenlicht). Die Qualitätsanforderungen an Videokonferenzen steigen, eine gute Ausleuchtung wird immer wichtiger. Wir haben über Amazon ein paar (Selfie) LED-Videoleuchten gekauft (idealerweise USB-powered über das Display) und so unsere ideale Studiobeleuchtung geschaffen.

Für festinstallierte Video-Collaborationboards empfehlen wir die Integration von Präsenzsensoren die die Personen vor dem Screen und die generelle Auslastung messen können. Zusätzlich ist bei mobilen Screens ein location-based Asset-Tracking zu empfehlen. So ist leicht herauszufinden, in welchem Raum das Gerät zur Zeit steht.

Wie sollte eine ideale Post-Corona Solution aussehen?

  • Hochauflösende automatisch zoombare Videokamera
  • Leistungsfähige Mikrofone und Lautsprecher
  • Hochauflösendes PCAP-Touchdisplay
  • Intuitives Userinterface (die meisten Nutzer fühlen sich in Windowsumgebungen wohl). Alternativ eine separates Interface das nur die notwendigen Collaboration-Anwendungen anzeigt
  • Unterstützung der wichtigsten Video-Collaboration Plattformen
  • Wir nutzen ununterbrochen Wireless-Projection
  • LED-Licht

Welche mobilen interaktiven Digital Signage Lösungen sind am Markt erhältlich?

NEC Infinity Board

  • Infinity Board ist in 55“, 65“, 75“ und 86” erhältlich. Allerdings hat nur das 55“ den Soundbar oberhalb des Screens, alle anderen rechts und links des Displays

Microsoft Surface Hub

  • Microsoft Surface Hub 2S (50“)

Windows Collaboration Boards

  • Sharp
  • Avocor

Packages

  • Samsung & Cisco (Samsung bietet seit der ISE 2020 verschiedene professionelle Displays inkl. Flip in Kombination mit Cisco-Hardware an)
  • LG & Logitech Meetup

Die meisten Videoconference-Plattformen setzen auf die IP-basierten Protokolle SIP and H.323. Damit auch Cisco, Starleaf & Co Systeme mit MS Teams, Zoom und anderen Plattformen kommunizieren. Nur die Usability ist bisher nicht sehr zufriedenstellend. Bekannte Windows-Plattformen bieten die immer öfter notwendige Plattform-Vielfalt, während proprietäre Systeme einfacher zu bedienen sind.