Schluss mit zuschauen – Nach diesem Motto hat sich Ex-Mobilepro-Manager Stefan Stammbach am Digital Signage-Markt selbstständig gemacht. Stammbach war zuletzt bei MobilePro als Produkt Manager für Digital Signage und Collaboration tätig, unter anderem mit Fokus auf die Lösungen des britischen Digital Signage-Anbieters ONELAN. Später folgte der Posten als Area Sales Manager Pro AV. Hier war er auch zuständig für Schulungen von Digital Signage-Integratoren und oft überrascht, wie konzeptlos manche Displaylösungen verkauft werden. Den Kunden die Lösung schmackhaft machen indem Mehrwerte und zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten hervorgehoben werden, die den RoI (Return of Invest) erhöhen? Das waren selten Thema. Für Stammbach Zeit, sich mit CleverDisplay selbst um die Kunden zu kümmern.
„Ich will meinen Kunden erklären, wie Display-Installationen nicht nur Wow-Effekte bieten können, sondern auch Mehrwerte generieren“, sagt der Schweizer AV-Profi im Interview mit invidis. Im Portfolio von CleverDisplay mit Sitz in der kleinen Schweizer Gemeinde Windisch stehen Dienstleistungen rund um die Beratung und den Verkauf von Hard- und Software im Bereich Digital Signage und Pro-AV. Die setzt Stammbach genau genommen nicht allein, sondern mit Partnern um, warum er bei CleverDisplay auch gerne vom ‚wir‘ spricht. Dazu bietet er selbst Schulungen im Umgang mit der Technik und vertreibt sogar selbstprogammierte Apps und Widgets.
Auch ein eigenes Werbenetzwerk für kleinere und Mittelständische Unternehmen (KMU) ist geplant. Das Konzept ist bekannt von anderen Start-ups, wie beispielsweise den Berliner Jungs von Hygh und ihrer gleichnamigen DooH-Buchungsplattform. Stammbach erklärt: „Gerade jetzt mit und nach der Corona-Krise ist Visibilität wichtig, besonders für kleine Unternehmen, um nicht unterzugehen. Das Konzept is KMU hilft KMU. Beispielsweise kann ein Friseursalon sich von uns kostenlos ein Display bei sich aufstellen lassen und 2/3 der Fläche für eigene Inhalte und Werbung nutzen. Die restliche Displayfläche vermitteln wir an Unternehmen aus der Nähe.“
Das Netzwerk verwaltet CleverDisplay selbst zusammen mit Partnern. So finden sich auf den Screens, die Stammbach realisiert hat und die Fremdvermarktung zugestimmt haben, nur kuratierte relevante Infos von Dienstleistern aus der Region. Der Werbetreibende wiederum erreicht lokale Kunden aus der Nähe. Auf seiner Webseite wirbt Stammbach mit „Ich generiere Wow-Effekte für deine Kunden“. Das Ziel ist also nicht einfach ’nur‘ Digital Signage irgendwo im Geschäft, sondern smarte Lösungen, die Aufmerksamkeit erzeugen und dabei einen hohen RoI bieten.
Auf unsere Frage, ob der Zeitpunkt für die Selbständigkeit mehr oder minder mitten in einer Pandemie nicht etwas gewagt ist, antwortet Stammbach: „Es gibt nie einen perfekten Zeitpunkt für so etwas. Auch wenn die Krise eine Herausforderung stellt, so bietet sie zugleich Chancen. KMU brauchen jetzt Plattformen, auf denen sie Aufmerksamkeit generieren können, um die Krise zu überstehen. Das geht am besten auf Displays. Ich erkläre Ihnen, wie sie diese am besten installieren und vermarkten können, damit nicht nur eine weitere teure Installation an der Wand hängt“.
Die nächsten Schritte als eigenes Unternehmen hat Stammbach ebenfalls bereits geplant. „Als nächstes steht der sukzessive Ausbau des Werbenetzes an. Auch haben wir eine neue webbasierte Applikation zur Triggerung von ONELAN NTB’s entwickelt, um den Content auf den Displays interaktiv gestalten zu können.“ Neue Lösungen für den Bereich Retail-Signage deutet Stammbach gegenüber invidis ebenfalls an, nähere Infos dazu soll es aber erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.