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Gegen Ladensterben

Einzelhandel und Politik suchen digitale Lösungen

Bundeswirtschaftsminister Altmaier will dem Einzelhandel helfen. Doch die Probleme in den Innenstädten gehen weit über die Corona-Krise hinaus – es drohen bis zu 50.000 Ladenschließungen. Neben lokalen Initiativen wie „Wir halten zamm“ sollen Digitalisierungsinitiativen Einzelhändlern helfen, zu überleben.
Mercedes-Benz Adventskalender promotet lokale Einzelhändler (Foto: Mercedes Benz)
Mercedes-Benz Adventskalender promotet lokale Einzelhändler (Foto: Mercedes Benz)

Die Mercedes Niederlassung München, unweit der NEC Display Solution Zentrale, liegt an einer der verkehrsreichsten Stellen der Landeshauptstadt. Markant ist die riesige Glasfassade, hinter der Dutzende von Mercedes Fahrzeugen stehen. Seit 18 Jahren verwandelt sich die Autoshow jeden Advent zum automobilen Adventskalender. Dieses Jahr ergänzt die Mercedes-Benz Niederlassung München ihren Schaufenster-Adventskalender um lokalen Zusammenhalt: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus der Region können sich um einen Platz im ikonischen Adventskalender an der Donnersbergerbrücke bewerben. Neben der werblichen Darstellung im diesjährigen Kalender haben die Unternehmen auch die Möglichkeit, sich im weihnachtlich dekorierten Showroom einen „Verkaufsplatz“ zu sichern.

Der Adventskalender im „Schaufenster“ ist in Richtung Donnersbergerbrücke ausgerichtet und liegt damit an einer der Hauptverkehrsadern von München, die täglich rund 180.000 Fahrzeuge passieren. Der Gesamtwerbewert beträgt dabei über 750.000 Euro. Unternehmen können sich bis zum 31. Oktober um einen der 24 Plätze im Adventskalender bewerben.

Mit der Initiative KAUF LOKAL ziehen traditionelle Münchner Firmen und Start-ups an einem Strang, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen – für den lokalen Handel und gegen die Vereinheitlichung der Innenstadt durch große Handelsketten. Doch die Aktion kann natürlich nur Impulse setzen und nicht eine ganze Branche retten. Von bundesweit 450.000 Geschäften sind laut HDE-Schätzung mindestens 50.000 gefährdet, das Jahresende nicht zu überleben. Primär Mode, aber auch viele andere Einzelhandelsbereiche leiden unter Corona und dem allgemeinen Trend Richtung Online.

Am Dienstag trafen sich Vertreter des Einzelhandels mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu einem Innenstadt-Gipfel. Laut Altmaier sollen die Städte wieder „Lieblingsplätze für die Menschen werden“. Dazu sollen kurzfristig Handlungskonzepte entwickelt werden, die den Einzelhändlern ermöglichen sollen, neue digitale Umsatzquellen zu erschließen. Doch auch die Kommunen sind aufgefordert, gemeinsam mit dem Einzelhandel Erlebnisräume mit Kultur und Gastronomie zu schaffen.

invidis Kommentar von Florian Rotberg

Während die Mehrzahl bei Digitalisierung an Online denkt, steckt doch der wirkliche Hebel in der Integration von On-/Offline-Integration auf der Verkaufsflächen. Ob Digital Poster oder Extended Shelves – viele unterschiedliche Digital Signage-Lösungen agieren als Bindeglied zwischen stationären Warenangebot und Online-Shops.

Hier muss die Digital Signage-Industrie unbedingt noch lernen – viele Integratoren bleiben in ihrer Comfort-Zone und konzentrieren sich nur auf die Wirkung von Screens, LED-Walls und Projektion im öffentlichen Raum. Doch insbesondere die Live-Verknüpfung mit Warenwirtschaft und CRM-Tools der Einzelhändler schafft eine kanalübergreifende Verbindung und den wirklichen Mehrwert für Kunden und Händler.

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