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BER Airport

Mehr Branding - weniger Screens

Berlin | Mietwagen-Stationen sind keine architektonischen Highlights – so auch nicht am neuen BER Flughafen Berlin Brandenburg. Doch ein Besuch der verschiedenen Mietwagen-Counter von Avis, Europcar, Sixt & Co zeigt sehr unterschiedliche Digital Signage-Strategien und die dominierende Rolle von Branding.
Design trifft Digital Signage - Autovermietungen am BER (Fotos: invidis)
Design trifft Digital Signage – Autovermietungen am BER (Fotos: invidis)

Digital Signage-Displays an Flughafenstationen der Autovermieter sind seit Jahren Standard. Mal mehr, mal weniger Screens – aber ohne Displays geht es in der Regel nicht. Die neusten Stationskonzepte der großen Autovermieter am BER zeigen allerdings, dass es durchaus ohne Displays zu gehen scheint. Wichtiger als dynamische Informationen entlang der Reiseketten sind Corporate Colours. Und davon wird reichlich Gebrauch gemacht.

Am dominantesten ist die Station des Marktführers Sixt, der seine Mietstationen in einen orangen Raum verwandelt. Schon von weitem ist der Sixt-Schalter nicht zu übersehen – und das ausnahmsweise nicht aufgrund großer LED und Display-Installationen. Der Raum mit den sechs Kunden-Countern wird von den CI-Farben Orange und Schwarz dominiert. Die üblichen Displays für Statuskunden Fast-Track fehlen am BER. Doch auch Sixt setzt auf Digital Signage: wenig sichtbar senden drei Displays in der stark spiegelnden Seitenwand Image Content.  Auf individuelle Kundenkommunikation, Upselling-Kampagnen oder etwa aktuelle Verkehrsinformationen verzichten die Vermieter aus Pullach.

Noch analoger geht es an den Countern gegenüber beim größten Wettbewerber Europcar zu. Weder an den sieben Countern noch irgendwo anders in der Station sind auf den ersten Blick Displays zu erkennen – einziger sichtbarer digitaler Touchpoint ist am Ende ein Key-Dispenser für Statuskunden. Bei Europcar dominiert die CI-Farbe Grün, nur unterbrochen von einem roten Pop-up Poster von Buchbinder.

Der amerikanische Anbieter Hertz zeigt in sein CI-gelben Station am BER die größten Displays der Branche – klassisch positioniert an der Rückwand mit typischem Car Rental Content. Wie effektiv die Displays mit Standard-Content sind bleibt abzuwarten. In den USA selbst, etwa in Chicago, nutzt Hertz dagegen sogar hochauflösende LED-Walls von Gable. Eine solche Installation wäre am BER ein Digital Signage-Highlight geworden.

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In der Regel setzt Hertz am BER mindestens einen Screen zum Anzeigen der Namen für die Fastlane der loyalsten Kunden ein. Zur Zeit ist wegen der Pandemie das Autovermietungsgeschäft allerdings auf ein Minimum reduziert – wenig zu tun für den Screen.

Sixt sorgt mit vergoldetem BMW für Aufmerksamkeit (Foto: invidis)
Sixt sorgt mit vergoldetem BMW für Aufmerksamkeit (Foto: invidis)

Last but not least Avis / Budget – die einzigen Anbieter, die auf Videowall-Displays setzen. An der Rückwand befinden sich neben hinterleuchteten Logos acht Videowall-Displays auf denen englisch- und deutschsprachige News angezeigt werden um Wartezeiten gefühlt zu verkürzen. Offensichtlich haben der BER und die meisten anderen Flughäfen auf der Welt andere Probleme, als zu viele Passagiere. Fairerweise sei gesagt, dass alle Content-Konzepte natürlich für den Normalbetrieb konzeptioniert sind. Doch gerade Digital Signage bietet die Flexibilität, Informationen schnell anzupassen.

Zusammenfassend sind die Mietwagen-Stationen am BER aus Digital Signage Sicht eher eine Enttäuschung. Ältere Stationen an anderen Großflughäfen sind durchaus innovativer.