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invidis Interview iiyama

Trotz Durststrecke gut durch die Krise

iiyama ist einer der wenigen Displayhersteller, der trotz dem vielen Auf und Ab im Markt positiv auf den Jahresabschluss blickt. Sein breites Portfolio mit guter Verfügbarkeit spielte dem japanischen Hersteller in den schwierigen letzten Monaten in die Hände. invidis sprach mit Erkan Sekerci, Sales Director DACH, über die Trends im Display-Markt.
iiyama Portfolio (Foto: Screenshot/iiyama)
iiyama Portfolio (Foto: Screenshot/iiyama)

Desktop-Monitore, großformatige Displays (LFD), Touchscreen-Lösungen oder Gaming-Monitore – Der japanische Displayhersteller iiyama führt eine breite Produktpalette. „Wir tanzen auf vielen Hochzeiten, Gott sei Dank“, sagt iiyama Sales Director DACH Erkan Sekerci im Interview mit invidis. „Durch unser breites Portfolio konnten wir schwache Absätze bei bestimmten Produkten durch die hohe Nachfrage in anderen Bereichen gut ausgleichen.“

Bestes Beispiel hierfür sind Touch-Produkte und Desktop-Monitore. Während der Bereich Touch im Q1 des Jahres 2020 noch sehr gute Umsätze für iiyama einbrachte, sank die Nachfrage im Q2 mit der Corona-Krise in den Keller. „Im Q2 erzielten wir bei unseren Touch-Lösungen -50% des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr. Viele der Projekte wurden wegen der durch die Krise ausgelösten Ungewissheit damals auf das dritte oder vierte Quartal verschoben. Die Leute waren äußerst sensibel auf Touch wegen möglicher Ansteckungsgefahren. Seit Oktober sind wir aber inzwischen wieder auf Kurs und können zumindest ähnliche Umsätze wie 2019 verzeichnen.“

Mit dem Ende oder zumindest Abflauen der Krise hofft iiyama wieder auf deutlich positivere Zahlen im Touch-Segment. Interaktive Displays sind gefragt und Touch ist dabei die gängigste Technologie. Auf berührungslose Alternativen will der Hersteller allerdings vorerst nicht setzen. Gestensteuerung und Co behalte man zwar im Auge, noch sei die Technik allerdings nicht ausgereift genug. „Wir sehen dagegen besonders Apps und Mobile-Nutzung als Trends für Displays. Wenn der Kunde etwa das Display im Shop mit dem eigenen Smartphone steuern kann, zusätzlich zum Touch“.

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Desktop-Monitore boomen im Vergleich zu Touch-Lösungen. „Gerade Gaming- und Business-Modelle für Home Office-Anwendungen waren und sind weiterhin sehr gefragt“, so Sekerci gegenüber invidis. Hier war das Jahr für alle Hersteller erfolgreich, natürlich auch für iiyama. Mit Beginn der Lockdowns wurden den Herstellern die Monitore aus den quasi Händen gerissen und waren darum aber auch oft nicht mehr verfügbar. iiyama dagegen konnte Lieferengpässe durch eine smarte Planung der Supply-Chain umgehen. Vielleicht waren die Zahlen auch deshalb besonders gut 2020. Während der Gesamtmarkt an Desktop-Monitoren iiyama zufolge im Q2 um +9,5% und im Q3 um +15,9% gegenüber dem Vorjahr wuchs, verzeichnete der japanische Hersteller selbst sogar überdurchschnittliches Wachstum: die Umsätze stiegen im Q2 um +27% und im Q3 um +19,35% im Vergleich zu 2019.

Positive Zahlen verzeichnete iiyama 2020 auch im Bereich der Large-Format-Displays. Hier schwächelte der Markt allerdings in Q2 (-30%) und in Q3 (-17%). „Im zweiten Quartal mussten wir mit dem Tief im Markt noch mitgehen. Aber im dritten Quartal half uns erneut unsere gute Verfügbarkeit und wir konnten ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahr knapp +13% realisieren. Damit waren wir sogar unter den Top 3 Brands im LFD-Bereich.“ Auch in Q4 hofft iiyama nach aktuellem Zwischenstand diesen Trend fortzusetzen. Gerade großflächige Lösungen für den Bereich Education laufen gut.

Für das anstehende 2021 ist allerdings auch bei iiyama großes Glaskugelschauen angesagt. Zu ungewiss ist der weitere Verlauf der Corona-Krise und die Auswirkungen auf die verschiedenen Märkte. Sollten erneut harte Lockdowns kommen, vielleicht sogar global, könnte 2021 bitter werden. Dann könnte nach Meinung von Sekerci sogar ein Preiskrieg drohen, was zwar den Abnehmern der Displays zugutekommt, den Herstellern aber natürlich Schaden würde. Dennoch zeigen sich Sekerci und iiyama positiv gestimmt: „Wir planen 2021 wie ein ganz normales Jahr. Allerdings ohne zu großes Wachstum zu erwarten. Aber: Wir haben Hoffnung!“

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