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Neue Corona-Regel

Steilvorlage für Digital Signage

Pünktlich zum ersten Advent steht der Einzelhandel in Deutschland vor einer neuen Herausforderung. Die am Mittwoch beschlossenen verschärften Corona-Regeln erfordern ein abgestimmtes Einlassmanagement für Ladenflächen über 800m² und erstmals auch für komplette Einkaufszentren. Da die meisten Warenhäuser und Shopping Malls über eine Vielzahl von Eingängen betreten werden können kommen die Betreiber an digitalen Zutrittskontrollen kaum vorbei.
Lange Schlangen in der Münchner Fußgängerzone (Foto: invidis)
Lange Schlangen in der Münchner Fußgängerzone (Foto: invidis)

Am 1. Dezember tritt die neue verschärfte Regelung in Kraft, die erstmals auch die Gesamtfläche von Einkaufszentren und nicht nur die Verkaufsflächen in den Stores umfasst. Höchstens ein Kunde pro 20 m² sind dann für Verkaufsflächen über 800 m² erlaubt.

Die neue Regelung gilt bundesweit, exemplarisch hier die Regelung von Bayern:

Bei allen Betrieben des Groß- und Einzelhandels mit Kundenverkehr gilt generell, dass sich (1) in Einrichtungen mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 m2 höchstens ein Kunde pro 10 m2 Verkaufsfläche und (2) in Einrichtungen mit einer Verkaufsfläche ab 801 m2 insgesamt auf einer Fläche von 800 m2 höchstens ein Kunde pro 10 m2 und auf der 800 m2 übersteigenden Fläche höchstens ein Kunde pro 20 m2 befindet. Für Einkaufszentren ist die jeweilige Gesamtfläche anzusetzen. Durch ein abgestimmtes Einlassmanagement müssen Einkaufszentren und Geschäfte verhindern, dass es im Innenbereich von Einkaufspassagen oder Einkaufszentren zu unnötigen Schlangenbildungen kommt.

Die Herausforderung der neuen Regelung liegt in der Vorgabe zum “abgestimmten Einlassmanagement”. Während Supermärkte größtenteils auch über mehr als 800 m² Verkaufsfläche verfügen, erfolgt dort üblicherweise der Zutritt in den Store über nur einen Eingang. Somit ist die Kontrolle hier zur Not auch ohne Sensoren und Displays zu realisieren, auch wenn die großen Ketten entweder auf vorhandene Systeme vom ersten Lockdown (z.B. Aldi Süd) zurückgreifen kann oder kurzfristig Systeme einrichten wird.

Für die großen Einkaufszentren wird es fast unmöglich sein, in den wenigen Tagen bis zum 1. Dezember Zutrittsmanagementsysteme installieren zu können. So verfügen Shopping Center in der Regel über Zählsysteme an allen Eingängen, doch müssen diese nun in Realtime abgeglichen werden und der Zutritt kontrolliert werden. Bei einem Dutzend oder mehr Eingängen ist das ohne Technologie kaum möglich.

So ist es kaum überraschend das der Einzelhandel wenig Verständnis für die neuen Corona-Regeln zeigt und ab kommenden Woche lange Schlangen und gähnende Leere befürchtet.

Für die Digital Signage Branche könnten die neuen Zutrittskontrollregeln noch mal eine kleine Sonderkonjunktur im Krisenjahr bringen. In München und Berlin haben wir in den letzten Tagen schon wieder viele neue installierte Systeme entdecken können. Einzelhändler sind aber weiterhin sehr kritisch was größere Investitionen angeht.

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