US-Handelsriese Walmart wirft rund 500 Roboter des Startups Bossa Nova raus, wie das Online-Portal heise.de berichtet. Die Maschinen fahren seit knapp 2 Jahren die Gänge einiger Filialen der Supermarktkette ab und scannen dabei die Regale. Der Bestand, fehlende oder falsch einsortierte Waren sowie veraltete Preisschilder werden erfasst, damit sich später ein Mitarbeiter darum kümmern kann.
Vor Corona sollte das Projekt eigentlich weiter ausgebaut werden. Auch Mitarbeiter waren froh, dass ihnen Maschinen die mühselige Arbeit abnahmen. Jetzt beendete Walmart den Vertrag mit Bossa Nova laut einem Artikel des Wall Street Journal, auf den sich auch heise beruft.
In den USA boomt der E-Commerce seit Beginn der Pandemie wie nie zuvor. Amazon und Co verzeichnen ständig neue Umsatzrekorde. Auch bei Walmart hat die Zahl der Online-Bestellungen deutlich zugenommen. Diese sammeln Mitarbeiter händisch in der nächstgelegenen Filiale zusammen und schicken die Produkte anschließend als Paket an den Kunden. Um das gesteigerte Volumen zu stemmen hat Walmart in den letzten Monaten fleißig eingestellt. Da die neuen Mitarbeiter sowieso ständig die Regalreihen auf- und abrennen, scheinen zusätzliche Roboter wohl überflüssig.
Auch mögliche negative Reaktionen der Kunden auf die bis zu 1,80 Meter hohen Roboter, die autonom durch die Gänge kurvten, könnten laut Medienbericht Grund für die Kündigung der Partnerschaft sein. Auf Digitalisierung verzichten will Walmart aber natürlich nicht: erst vergangene Woche gab der Konzern bekannt, vier seiner Filialen in E-Commerce Testlabore umzuwandeln. Hier sollen digitale Tools und neue Strategien ausprobiert werden. Ob dort Roboter das Inventar prüfen ist uns allerdings nicht bekannt.
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