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DooH-Startup

Märchenhafte Bewertung für Framen

Wir haben in der letzten Woche bereits ausführlich über die Übernahme von Framen durch Axel Springer berichtet. Die FAZ berichtet das laut Insidern das nicht mal zwei Jahre alte Start-up mit 100 Mio Euro bewertet wurde.
Digitale Poster begeistern Investoren (Foto: invidis)
Digitale Poster begeistern Investoren (Foto: invidis)

Es klingt wie im Märchen und viele DooH-Netzwerkbetreiber werden sich ungläubig die Augen reiben. Laut FAZ (Artikel)  sprechen Insider von einer Bewertung von 100 Mio Euro für das Frankfurter Start-up, gerade einmal 12 Monaten nachdem es in das Accelerator Programm von APX (Axel Springer/Porsche) aufgenommen wurde.

Mehrheitsübernahme von Framen: Axel Springer steigt in den DooH-Markt ein

Axel Springer hat in der vergangen Woche die Mehrheit an Framen übernommen und steigt damit aktiv in den DooH-Markt ein. Nicht nur in die Vermarktung zusammen mit dem hauseigenen Vermarkter Media Impact sondern auch mit exklusiven Content (Bundesliga-Bewegtbild).

Die kolportierte Bewertung klingt nicht maßlos übertrieben, in Zeiten in den ein Getränkelieferservice (Flaschenpost) aus Münster mit 1 Mrd. Euro bewertet wird. (Handelsblatt-Artikel) Allerdings verfügt Flaschenpost über 7.000 Mitarbeiter und ist in 22 Städten mit einer eigenen Transporterflotte unterwegs. Framen hat zur Zeit 15 Mitarbeiter und betreibt ausschließlich eine Plattform.

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Disruptive Geschäftsmodelle ohne Infrastruktur sind dank hoher Skalierung die Lieblinge der Investoren. Infrastruktur ist mühsam und teuer. Vor ähnlichen Bewertungsherausforderungen stehen auch Telekommunikationsanbieter wie die Deutsche Telekom oder Vodafone. Die Telkos müssen Milliarden in Mobilfunklizenzen, Funktürme und Glasfaser stecken während Google, Facebook & Co sich mit ihren hochskalierbaren Plattformen auf die vorhandene Infrastruktur setzen.

Ohne die Investitionen der Telkos könnten die Internet-Giganten nicht leben. Ähnlich ist es auch im DooH-Markt, ohne die Investition Dritter in Displays, Standortverträge und Betrieb könnten DooH-Plattformen nicht existieren. Doch die Plattformen schaffen Mehrwerte in dem sie offensichtlich die Bedürfnisse der Investoren besser adressieren, ob sie auch für Werbekunden das besser Angebot haben wird sich erst noch zeigen müssen.

In jedem Fall führen Plattformanbieter wie Framen eine neue Wertschöpfungsstufe in den etablierten DooH-Markt ein – entweder auf Kosten der Mediaagenturen oder der DooH-Netzwerkbetreiber. Werbetreibende werden nicht bereit sein mehr zu zahlen, das heißt die Marge wird nur anders verteilt.