Anzeige
Studie

Der Handel wird digitaler

Vom digitalen Preisschild bis zum interaktiven Umkleidespiegel – Immer mehr Händler setzen in ihren Geschäften auf digitale Lösungen und Services. Auch der E-Commerce hat sich durch die Lockdowns bei Retailern als zweites Standbein etabliert. Eine Studie der Telekom zeigt: Digital-Investitionen werden weiter zunehmen.
Corona-Pandemie beschleunigt Digitalisierung des Handels (Quelle: Telekom)
Corona-Pandemie beschleunigt Digitalisierung des Handels (Quelle: Telekom)

Die Corona-Krise sorgt dafür, dass die Branche zukünftig stärker in E-Commerce und Digital Retail-Lösungen investieren will. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Telekom Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“. Für die Studie befragten Analysten von techconsult mehr als 2.000 kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland.

Ein Trend, mit dem immer mehr Händler erfolgreich fahren, sind laut Studie individualisierte Produkte und Services. Voraussetzung dafür sind Datenanalysen. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Handelsunternehmen (82 Prozent) setzt mittlerweile auf datengetriebene Systeme. Digitale Kassen, elektronische Preisschilder (ESL), intelligente Regale und Digital Signage tragen ebenfalls zum digitalen Fortschritt bei. Fast die Hälfte der befragten Handelsunternehmen will aber noch stärker in Digitalisierung investieren. Auch die Webpräsenz und Onlineshops sollen stark ausgebaut werden.

Ein Schritt, der eigentlich überfällig ist, vergleicht man den deutschen E-Commerce mit dem hochdigitalisierten Vorreiter China. Während etwa Shopping via Livestream in unseren Breiten Neuland ist, hat sich der Vertriebskanal dort nicht einfach nur etabliert, sonder macht inzwischen rund 10% der E-Commerce-Umsätze aus. Einer der First-Mover am deutschen Markt ist etwa MuSe Content aus Hamburg, die bereits erfolgreiche Streams für Marken wie Marc Cain oder Tchibo umsetzten.

Digital Retail: MuSe startet eigenes Live-Shopping Angebot

Immerhin 19 Prozent der deutschen Einzelhändler setzen laut der Telekom Studie bereits auf Omnichannel-Lösungen – Tendenz steigend. Sie bieten Waren sowohl im Onlineshop, per Telefon-Hotline oder im Laden an. Jeder zweite mittelständische Einzelhändler nutzt dabei digitale Kassensysteme. Die bieten nicht nur buchhalterische Vorteile und eine schnellere Bedienung. Händler können auch Warengruppen verwalten, ihr Sortiment pflegen und Produktbestände abgleichen. Rund 20 Prozent verwenden Digital Signage oder Beratungsterminals, zwölf Prozent elektronische Preisschilder. Die Zahlen zeigen viel Raum für Integratoren und ihre Lösungen.

Erfolgsgarant Datenanalyse

Um Produktsortiment und Angebote eng an den Bedürfnissen ihrer Kunden auszurichten, setzen Händler auf Daten: 82 Prozent der Handelsunternehmen analysieren laut Studie bereits regelmäßig Geschäftsdaten, Kundendaten, Produkt- und Lieferantendaten, um Portfolio und Kundenansprache zu optimieren. Damit zählt der Handel im Branchenvergleich sogar zu den digitalen Vorreitern. Viele Händler sind außerdem durchaus auch in den sozialen Netzwerken präsent, um Produkte und Angebote zu präsentieren. Allerdings werten nur etwa ein Drittel daraus resultierende Daten bereits aus. 26 Prozent der Handelsbetriebe, die Datenanalysen einsetzen, nutzen deren Potenzial zum Cross- und Upselling.

Einzelhandel vs. Online: Wie Digital Signage den Retail retten kann

„Die Corona-Krise hat für viele Unternehmen wie ein Brandbeschleuniger für Digitalisierung gewirkt“, sagt Thomas Spreitzer, verantwortlich für Vertrieb Kleine und Mittlere Unternehmen, Partnervertrieb und Marketing bei Telekom Deutschland. „Annähernd die Hälfte der Handelsunternehmen hat ihre Webpräsenz und Onlineshops ausgebaut und so schnell auf die Kontaktbeschränkungen reagieren können. Denn wer jetzt nicht handelt, wird abgehängt. Wer dagegen zielgerichtet digitalisiert, ist auch für die Zukunft gut aufgestellt.“

Die Zeichen stehen deutlich auf Digitalisierung, so das Ergebnis der Telekom Studie: 60 Prozent gehen davon aus, dass sich trotz Corona die Investitionspläne für künftige Digitalisierungsvorhaben nicht verändern. 22 Prozent der Betriebe wollen diesbezügliche Investitionen sogar hochfahren. Nur 17 Prozent der Betriebe müssen aufgrund von Corona ihre IT-Investitionen reduzieren.

Future of Retail: Die Transformation des Handels

Anzeige