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Alternative zum Offshoring

Wer hat es programmiert? Die Schweizer

Es scheint heute zum Standard geworden zu sein, Programmierungen in die Ukraine, Belarus oder nach Indien auszulagern. Auch die meisten Digital Signage-Anbieter vertrauen bei der Entwicklung auf Code aus Kiew, Minsk oder Bangalore. Das Züricher Programmatic-Startup Adtrac dagegen setzte bei der Entwicklung auf einen eidgenössischen Partner – ein Erfahrungsbericht.
Corona-Krise Projection Mapping auf der Matterhornspitze (Light Art by Gerry Hofstetter / Foto Gabriel Perren)
Corona-Krise Projection Mapping auf der Matterhornspitze (Light Art by Gerry Hofstetter / Foto Gabriel Perren)

Adtrac ist ein DooH-Marktplatz der vom DooH-Urgestein Benjamin Wey und Advertima-Gründer Iman Nahvi 2020 entwickelt wurde. Medieneinkäufer können mit Adtrac ihre DooH-Kampagnen planen und durchführen während Inventareigner (Netzwerkbetreiber) Teile ihres Angebots auf Adtrac hinterlegen und so einem breiteren Käuferkreis zugänglich machen. Von Adtrac nicht genutzte Fläche steht weiterhin dem Inventareigner zur Verfügung. Seit neustem bietet Adtrac mit „Indy“ auch eine lizenzbasierte Lösung an. Diese ist besonders geeignet für Retailer, die ihre Lieferantenkampagnen sauber in einem getrennten Marktplatz abwickeln wollen.

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Die beiden Adtrac-Gründer sind keine IT-Nerds die in ihrer Freizeit eine Plattform programmieren, sondern Experten die die Anforderungen des Marktes kennen. Das Produkt sollte auch zeitnah realisiert werden, also entschied man sich beim Züricher Startup die Programmierung außer Haus zu geben.

Adtrac musste schnell operationell sein und gerade die Engineering Seite war eine Black Box, was die Aufwände, die benötigten Ressourcen und den Zeitrahmen betraf.“ so Ben Wey zu invidis. „Es war klar, dass wir für das Fundament mehr und ggf andere Ressourcen brauchen würden als für den Betrieb und die Weiterentwicklung. Wir konnten auch nicht lange Leute suchen und aufgleisen.“

Die Wahl fiel auf den Schweizer IT-Dienstleister Zühlke, der Adtrac bis zur Marktreife der Plattform brachte. Mitgründer Iman Nahvi hatte bereits bei Advertima mit dem Anbieter zusammengearbeitet. „Sie halfen uns die Idee zu schärfen, auf ein Minimum Viable Product (MVP) herunterzubrechen und dieses in der nötigen Frist zu bauen.  Schlussendlich klappte alles, wir hatten nur ein paar Wochen Verzögerung.“

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invidis sprach mit Ben Wey über die Erfahrungen mit einem externen lokalen Entwickler zusammenzuarbeiten.

Ist der Dienstleister auch als Investor mit an Bord?
Nein, Zühlke waren nur Dienstleister. Besonders war eigentlich nur, dass der Engineering Lead bei Zühlke, Wolfgang Giersche, so fasziniert von dem Projekt war, dass er sich entschloss die Stelle als CTO bei Adtrac anzunehmen und nach Abschluss des Projektes zu uns wechselte. Zühlke war sehr zuvorkommend und hat Wolfgang bei diesem grossen Entscheid keine Steine in den Weg gelegt.

Warum hat Adtrac einen Schweizer Dienstleister ausgewählt und nicht einen der vielmals günstigeren in der Ukraine oder Belarus?
Der Preisunterschied ist zugegeben signifikant. Die Kommunikationsanforderungen sind aber bei einem neuen Produkt beträchtlich und wir waren froh über die kurzen Wege und den regen ungehinderten Austausch. Unsere Engineers waren „embedded“ im Team von Zühlke, haben also von dort aus gearbeitet und als Teil des Teams von Zühlke entwickelt. So haben wir nicht nur die Kontinuität nach Projektabschluss sichergestellt, sondern auch den Informationsfluss stets offen gehalten. Das Zühlke-Team saß auch oft bei uns im Büro und wir konnten Unklarheiten schnell erkennen und umsetzen. Das hat wahrscheinlich viel Geld und Reisekosten gespart.

Für klar definierte Auftragsarbeit ist Offshoring sicher eine Option, wir betraten aber Neuland, da braucht es Inspiration und geteilte Visionen, was sich nicht in 0815-Auftragsarbeit abwickeln lässt.

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Was hat der Dienstleister für Adtrac entwickelt?
Zühlke hat wirklich Geburtshilfe geleistet. Von der grundsätzlichen Architektur mit einer CI/CD-Pipeline, bis zu den darunterliegenden Algorithmen, dem Rechtekonzept und den Schnittstellen zum CMS waren sie überall involviert. Mit diesem Fundament eines grossen hochprofessionellen Teams, konnten wir dann übernehmen und ausbauen.

Arbeitet Adtrac im laufenden Betrieb weiterhin mit Zühlke zusammen?
Das wäre wohl zu teuer und mittlerweile haben wir ein komplettes eigenes Team, das insbesondere die laufende Entwicklung (wir sind noch lange nicht fertig) und die Data Science abdeckt.

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