„Wir bieten die Zukunft der Verkehrssicherheit und der Werbung“ titelt Road Runner Media auf seiner Webseite. Die Geschäftsidee des Start-ups aus mit Sitz in Orange County, Kalifornien: smarte DooH-Screens an der Rückseite von Vans und Kleinbussen, typischen Flottenfahrzeugen. Vom Handwerker über den Pizzaboten bis zur Stadtreinigung sollen Unternehmen hier digital und mobil während der Fahrt für sich werben – oder die Flächen vermieten können, um nebenbei etwas zu verdienen.
Der Clou: die Screens sind zusätzlich mit Bremsen und Blinker verbunden und erweitern diese. Wird etwa links abgebogen, schaltet die Anzeige vom Werbespot um auf ein Pfeildiagramm, dass die Richtung dem Fahrzeug dahinter nochmal deutlich veranschaulichen soll. Möglich macht das eine vom Start-up entwickelte spezielle Steuereinheit. Seine Technologie benennt Road Runner Media als Vehicle Operational Indicator, kurz „VOI“. Die verwendeten Displays sind 55″ groß und können so auch aus einer Distanz von 50 Autolängen noch erkannt werden.
Der Content abseits der digitalen Bremsen und Blinker wird überaus modern ausgesteuert: beispielsweise über GPS-gesteuertes Geofencing, nach Tageszeit oder sogar nach Relevanz für umgebende Fahrzeuge und Fußgänger, die über IoT-Sensoren erkannt werden. Auch Änderungen sind unter der Fahrt in Echtzeit möglich.
Starke Finanzierung unterstützt Netzwerk-Launch
In einer Finanzierungsrunde sammelte das Start-up jetzt 62,5 Millionen USD von Baseline Growth Capital für den Start seines mobilen DooH-Netzes. Road Runner Media sieht seine Displays vor allem am Rücken von Fahrzeugen der US-Behörden, um beispielsweise in Katastrophenfällen wichtige öffentliche Informationen zu zeigen oder für bestimmte Dienste zu werben und an großen Lieferflotten von Fastfood-Ketten.
Der Gedanke, mit Screens die Verkehrssicherheit zu erhöhen, mag schlüssig sein – ein großes Display ist an einem großen Bus eben auffälliger als nur kleine Blinker. Auch große Autobauer wie VW testen Außendisplays mit ähnlicher Funktion (allerdings ohne die DooH-Komponente) an ihren Fahrzeugen. Die passen dann auch schick in die Karosserie und werden nicht nur hinten dran gehängt. Allerdings ist es gerade rechtlich gesehen überaus schwierig die Installationen tatsächlich auf die Straße zu bringen, ob extern oder verbaut, da die Displays eben auch ablenken. In Amerika scheint es einfacher, eine Erlaubnis zu bekommen. Das Netzwerk soll im bereits im März mit 150 Displays in Atlanta, Boulder, Chicago, Dallas, Los Angeles, Philadelphia und Washington DC starten.
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