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COVID-19

Der digitale Impfpass kommt mit QR

Ubirch, ein Kölner Start-up, hat gemeinsam mit den IT-Riesen IBM und Bechtle den Zuschlag für die Entwicklung des digitalen Impfpass erhalten. Mit einer Kombination aus QR-Code und Blockchain-Technologie soll der bald fälschungssicher über den Impfstatus informieren – ob am Flughafen oder vielleicht auch beim nächsten Konzert.
So ähnlich wie dieser digitale Reisepass könnte bald auch der digitale Impfpass für Deutschland aussehen (Foto: unsplash)
So ähnlich wie dieser digitale Reisepass könnte bald auch der digitale Impfpass für Deutschland aussehen (Foto: unsplash)

Der digitale Impfpass nimmt in Deutschland Gestalt an – Und das Start-up Ubirch aus Köln sowie IT-Spezialist Bechtle aus Neckarsulm sollen ihn unter der Leitung des US-Konzerns IBM entwickeln. Die besondere Technologie hinter dem digitalen Impfnachweis kommt dabei vom Kleinsten, nämlich Ubirch. Das Unternehmen ist auf Datensicherheit mithilfe von Blockchain-Technologie spezialisiert und liefert eine dezentrale Speicherlösung für die Impfdaten.

IBM und Bechtle dagegen entwickeln die zugehörige App und kümmert sich um die Anbindung an die Systeme in den Arztpraxen und Impfzentren. Beide wurden hauptsächlich wegen ihrer Erfahrung im Umgang mit der Gematik-Infrastruktur als Partner ausgewählt, dem Kommunikationsnetzwerk des deutschen Gesundheitswesen.

Wie der digitale Impfpass funktionieren soll, erklärt Die Welt anschaulich in einem Artikel: Wird eine Person geimpft, generiert der behandelnde Arzt vor Ort einen QR-Code. Der enthält ein digitales Abbild aller Daten rund um die Impfung, dazu gehören: Name, Geburtsdatum, Personalausweis- oder Passnummer, eine Signatur des behandelnden Arztes oder Impfzentrums, die Art des Impfstoffs, das Datum der Impfung, sowie je nach Impfstoff die Information, ob es sich um die erste oder zweite Impfung handelt.

Den QR-Code nimmt der Patient dann einfach auf seinem Smartphone in einer App oder der digitalen Geldbörse mit. Oder lässt ihn sich auf einer Plastikkarte aufdrucken – ideal für alle, die kein Mobilgerät nutzen können oder wollen. Während der QR-Code erstellt wird, generiert die Software von Ubirch aus den Daten einen verschlüsselten Prüfwert. Der wird dann parallel in einer Blockchain abgelegt und verteilt auf den Servern der Digital-Genossenschaft „Govdigital“ gespeichert, einem Zusammenschluss öffentlicher Unternehmen und Verwaltungen.

Später kann der QR-Code dann beispielsweise am Flughafen, dem Fußballstadion oder der Konzerthalle gescannt werden, um den Impfstatus auszuweisen. Dabei wird lediglich gecheckt, ob die Prüfwerte aus der Blockchain und die aus dem vorgelegten QR-Code miteinander übereinstimmen. Persönliche Daten werden nicht übermittelt – das gewährleistet auch den Datenschutz.

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Das System ist dabei fälschungssicher. Eine unbemerkte Veränderung der Blockchain ist laut Start-up allein der Technik wegen unmöglich, ebenso wie das Auslesen der Daten oder eine Fälschung der QR-Codes. Schwachpunkt könnte allerdings der Impfarzt selbst sein, wenn der einfach ein Zertifikat ausstellt und mit seinem digitalen Arztausweis signiert, obwohl er in Wirklichkeit die entsprechende Person gar nicht geimpft hat. Das könnte ihn allerdings auch die Zulassung kosten. Sollten mit dem Impfstatus zudem Priviliegien wie der Zutritt zu Events geregelt werden, fürchten Kritiker, dass eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen könnte. Diesen Diskurs heben wir uns allerdings für einen anderen Artikel auf.

Bleibt derzeit eigentich nur abzuwarten, wann der digitale Impfpass erscheint. Zumindest laut Zeitplan soll alles bereits in acht Wochen – also Anfang Mai – fertig programmiert sein, um in die App-Stores und Praxisrechner integriert zu werden. Ambitioniert, aber eigentlich ist der digitale Impfpass in Deutschland und der EU sowieso überfällig, um eine geregelte Impfstrategie zu fahren.

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