Eigentlich könnte 2021 ein Rekordjahr werden: Kunden haben in der Pandemie alle ihre Hausaufgaben gemacht und sich auf die Post-Pandemie vorbereitet. „Jetzt wird allerdings alles auf einmal realisiert“, so Mike Finckh zu invidis. „Die wirtschaftliche Erholung ist stärker als der Einbruch zu Krisenbeginn“. Im laufenden Jahr wäre laut Finckh ein Wachstum von 40% möglich, wenn die Lieferkette zuverlässig stehen würde. „Zur Zeit sind wir gut lieferfähig, aber der Klopapiereffekt der letzten Wochen macht eine seriöse Planung schwierig“. Auch bei Concept verzeichnet man Hamsterkäufer von Digital Signage-Integratoren und Endkunden.
Bei Intel CPUs sieht es beim Münchner Giada-Experten entspannt aus, „bei Android knarrt es mehr als bei x86“. Auch beim bisherigen Krisengewinner AMD – die spürbar von der Lieferschwierigkeiten von Intel 2019/2020 profitierten – sind die Lieferengpässe massiv. Neben Schwierigkeiten in der Produktion und Logistik verschärft der Hype rund um Cryptocurrency-Mining die Verfügbarkeit von CPUs, auch für Digital Signage-Mediaplayer. „Heute sind es CPUs und LAN-Chipsets, morgen sind es vielleicht Gehäuse – die weltweiten Lieferketten sind aus dem Takt geraten.“
Der Post-Pandemie Nachfrageschub war abzusehen. China ist Europa neun Monaten voraus und dort verzeichnete der Markt ähnliche Bestellspitzen. „Supplier erhöhen zur Zeit täglich die Preise. Aber die Chinesen sind pragmatisch und werden das Preisgefüge und die Lieferengpässe in den Griff bekommen“, so Mike Finckh hoffnungsvoll. „Es wird ein spannendes Jahr, dominiert von Supply-Herausforderungen. Bei uns sind alle Hebel auf Vollgas!“
Lieferengpässe: „Die Lieferketten sind nachhaltig ins Stocken geraten“