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GTF 2021

Nachhaltigkeit entlang des Produktlebenszyklus

Auf den ersten Blick liegen Welten zwischen der Automobil und Digital Signage Industrie. Der gesellschaftliche Druck zu nachhaltigen Handelns ist bei VW, Daimler & Co ungleich höher, doch auch Digital Signage Anbieter spüren zunehmend Druck von Endkundenseite Produkte und Services nachhaltig zu produzieren und zu liefern. Ein Blick über den Digital Signage Tellerrand am Beispiel Audi.
Audi auf dem Greentech Festival 2021 (Foto: Audi)
Audi auf dem Greentech Festival 2021 (Foto: Audi)

Auf dem Greentech Festival zeigte Audi Ansätze und Initiativen, wie seine Produkte, Prozesse und Materialien mithilfe von Innovationen, Technologien und Digitalisierung nachhaltiger werden können. So erfuhren die Besucher beispielsweise, wie Audi den Ausbau erneuerbarer Energien ermöglicht, wie der ressourceneffiziente Umgang mit Kunststoffen funktioniert und welche Bedeutung Künstliche Intelligenz in der Lieferkette für die Nachhaltigkeitsstrategie hat.

Für Henrik Wenders, Leiter Marke Audi, war das Greentech Festival 2021 eine gute Gelegenheit, um innovative Technologien und Konzepte im Einsatz für noch mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz vorzustellen: „Wir sind überzeugt, dass nachhaltige Technologien zum Enabler für eine lebenswerte Zukunft und die Mobilität von morgen werden.“

Green Tech und Innovationen treffen Green Signage

Auch die Digital Signage Branche beschäftigt sich mit nachhaltigen Produkten, Produktion und Betriebskonzepten. Weder ein Auto noch ein Display oder LED-Wand wird damit zum grünen Produkt. Aber es gibt viele Hebel mit Innovationen, anderen Materialien und veränderten Prozessen nachhaltigere Digital Lösungen anzubieten. Endkunden fordern von ihren Lieferanten und Dienstleistern zunehmend nachhaltigere Produkte und Leistungen.

invidis präsentiert Innovationen, Strategische Ansätze, Best Practice und engagiert sich mit Aufklärungskampagnen Digital Signage Lösungen und Dienstleistungen nachhaltiger zu gestalten. Nicht ideologisch sondern pragmatisch. Im Rahmen der DSS Europe erscheint das neue invidis Jahrbuch mit vielen Artikeln rund um das Thema Green Signage, mit der Lang AG testen wir den durchschnittlichen Stromverbrauch von Digital Signage Hardware und entwickeln nachhaltigere, praxisnahe Betriebskonzepte. Außerdem werden Speaker aus der Branche aber auch Start-ups neue Ansätze und Innovationen präsentieren.

Audi auf dem Greentech Festival 2021 (Foto: Audi)
Audi auf dem Greentech Festival 2021 (Foto: Audi)

Großkonzern wie die Volkswagentochter Audi verfügen natürlich über andere Mittel nachhaltige Produktentwicklungen zu entwickeln. Doch neben eigener Maßnahmen die direkt an den eigenen Produkten ansetzen engagiert sich Audi auch an anderen Initiativen von Wissenschaft und Technik – ein ganzes Ökosystem an Partnern. Ein paar Beispiele:

Kooperation mit Energieversorgern: Audi fördert den Ausbau erneuerbarer Energien

Elektroautos fahren zwar lokal CO2-emissionsfrei, allerdings verursacht die Erzeugung von Strom ebenfalls CO2-Emissionen. Deshalb fördert Audi die Erzeugung von Grünstrom direkt: Mit mehreren Partnern aus der Energiewirtschaft sollen bis 2025 in Europa neue Wind- und Solarparks entstehen, die insgesamt rund fünf Terawattstunden zusätzlichen Grünstrom erzeugen – das entspricht der Kapazität von etwa 250 neuen Windrädern. Ziel ist es, dass der Anteil von regenerativ erzeugtem Strom durch die Kooperationspartner zusammen mit dem weiter zunehmenden Anteil an Elektoautos ansteigt. In einem ersten Schritt kooperiert Audi mit dem deutschen Energieversorger RWE.

Aus Alt mach Neu: Kreislauf für automobile Mischkunststoffe

Gut ein halbes Jahr haben Wissenschaftler vom Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen mit Audi am Pilotprojekt „Chemisches Reycling von Kunststoffen aus dem Automobilbau“ geforscht. Jetzt steht fest: Das Chemische Recycling von gemischten Kunststoffabfällen ist technisch machbar sowie ökologisch und wirtschaftlich vielversprechend. Die recycelten Kunststoffabfälle lassen sich zu Pyrolyseöl verarbeiten und könnten Erdöl als Rohstoff für die Produktion von hochwertigen Kunststoffbauteilen bei Audi Modellen – wie Kraftstofftanks, Airbagabdeckungen oder Kühlerschutzgitter – ersetzen. Dabei sind die aus Pyrolyseöl hergestellten Materialien genauso hochwertig wie Neuwaren. Eine erste Bilanzierung deutet darauf hin, dass die Kosten für das Chemische Recycling auf dem gleichen Niveau der Beträge liegen, die für die energetische Verwertung bezahlt werden müssen. Zudem ist der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß beim Chemischen Recycling geringer als bei der aktuellen energetischen Verwertung.

Audi auf dem Greentech Festival 2021 (Foto: Audi)
Audi auf dem Greentech Festival 2021 (Foto: Audi)

Urbanfilter: Mikroplastik herausfiltern, wo es entsteht

Die Audi Stiftung für Umwelt engagiert sich in mehreren Projekten für den Schutz von Gewässern. Im Projekt Urbanfilter entwickelt sie zusammen mit der TU Berlin optimierte Sedimentfilter für den Straßenablauf. Sie fangen Mikroplastik aus dem Reifenabrieb und andere Schmutzpartikel auf, bevor sie zusammen mit dem Regenwasser in Kanalisation und Gewässer gespült werden. Ein Baukasten aus neun verschiedenen Filtermodulen sorgt für die besten Reinigungsergebnisse bei unterschiedlichen Straßen- und Verkehrsbedingungen. Dank intelligenter Vernetzung verschiedener Daten ist sichergestellt, dass die Filter zur richtigen Zeit gewartet und gereinigt werden.

Kooperation mit grünen Start-ups: Engagement für saubere Gewässer

Zusammen mit den grünen Start-ups everwave und Clear Rivers kümmert sich die Audi Stiftung für Umwelt darum, Flüsse und Meere von Plastikmüll zu reinigen. Bei einer Cleanup-Aktion von everwave, der Audi Umweltstiftung und dem Kosmetikhersteller Babor konnten im April innerhalb von zehn Tagen rund 3.200 Kilogramm reines Plastik aus der Donau gefischt werden. Mit dem gemeinnützigen Partner Clear Rivers installiert die Audi Stiftung für Umwelt Müllfallen, die verhindern, dass der Plastikmüll ins Meer geschwemmt wird. Anschließend wird er zu schwimmenden Pontons verarbeitet, die teils bepflanzt, teils zu öffentlich zugänglichen Erholungsorten für die Anwohnern werden.

Digitaler Beisteller informiert über Effizienz (Foto: Audi)
Digitaler Beisteller informiert über Effizienz (Foto: Audi)

Lieferkettenmonitoring: Audi setzt bei Nachhaltigkeit auf Künstliche Intelligenz (KI)

Die Lieferkette in der Automobilproduktion ist komplex. Seit Oktober 2020 analysieren deshalb intelligente Algorithmen in einem Pilotprojekt von Audi in weltweit rund 150 Ländern Nachrichten über Lieferant_innen aus online zugänglichen öffentlichen Medien und sozialen Netzwerken. Geprüft werden Nachhaltigkeitsrisiken wie Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverstöße und Korruption. Werden sie gefunden, schlägt die Künstliche Intelligenz Alarm. Doch der entscheidende Vorteil der von Audi eingesetzten KI ist die Schnelligkeit, mit der relevante Informationen online erkannt und gebündelt übermittelt werden. Bei Audi wird der Sachverhalt dann genau geprüft und bei Bedarf werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

ecomove-App: spielend den CO2-Fußabdruck verkleinern

Um nachhaltige Mobilität geht es bei einer neuen digitalen Anwendung aus der Audi Denkwerkstatt. ecomove hilft dabei, den persönlichen CO2-Fußabdruck, der durch Mobilität entsteht, zu verstehen, zu verkleinern und unausweichliche Emissionen auszugleichen. Die Idee zur App ist in der Audi Denkwerkstatt entstanden, einer Innovationseinheit der Audi AG in Berlin. Die App erkennt beispielsweise automatisch, mit welchen Verkehrsmitteln User_innen gerade unterwegs sind, und errechnet daraus einen persönlichen Mobilitätsscore. Um diesen Punktestand zu verbessern, motiviert ecomove die Nutzer_innen spielerisch dazu, ihre Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Für eine positive Verhaltensänderung locken Belohnungen in Form von Trophäen. Darüber hinaus können verbleibende Emissionen ausgeglichen werden.

Nachhaltigkeit trifft Curved Displays - Audi GTF 2021 (Foto: Audi)
Nachhaltigkeit trifft Curved Displays – Audi GTF 2021 (Foto: Audi)