Das Werbeumfeld könnte zu einem Jubiläum besser sein – die Pandemie hat insbesondere den Flugverkehr und damit auch die Flughafen-Werbevermarktung getroffen. Doch die Feste fallen, wie sie fallen. Media Frankfurt – Vermarkter aller Werbeflächen am Flughafen Frankfurt – feiert sein 50-jähriges Jubiläum.
„Seit 50 Jahren bieten wir am Flughafen Frankfurt Kontinuität, Konnektivität und Kreativität“, sagt Martin Korosec, Geschäftsführer von Media Frankfurt. „Kunden wie Sixt, Opel, Lufthansa, aber auch viele Luxusmarken haben bei uns zeigen können, wie aufmerksamkeitsstarke Out-of-the-Box-Werbung funktioniert. Der Flughafen, an dem selbst Gepäckbänder oder der Tower zur Werbefläche werden, bildet einen idealen Markenschauplatz für überraschende Inszenierungen jenseits der klassischen Kanäle.“
Digital Signage & DooH Highlights am Flughafen Frankfurt
Brandschutz spielt an Flughäfen eine überaus wichtige Rolle. Seit der Brandkatastrophe vor 25 Jahren am Flughafen Düsseldorf sind die Brandschutz-Regelungen nur an wenigen Orten noch strikter als an Airports. So installierte Media Frankfurt 2020 eine der ersten LED-Wände mit automatischem Brandschutzsystem. Partner waren Samsung (LED), Job (Thermo Bulbs) und Ben Hur (Integrator) https://invidis.de/2020/09/digital-signage-wenn-der-screen-sich-selbst-loescht/
An den Gepäckbändern wurden nach Designvorgaben von Media Frankfurt spezielle Displays mit Glasrahmen und LED-Beleuchtung von Nordland Systems (heute Teil der ZetaDisplay Gruppe) auf Basis von Samsung 55“-Displays entwickelt. Die Herausforderung im Terminal 1 in Frankfurt ist die geringe Deckenhöhe des aus den 1970er-Jahren stammenden Gebäudes. Klassische Standard-DooH Touchpoints sind dort nicht unterzubringen. https://invidis.de/2019/09/media-frankfurt-so-schoen-kann-dooh-leuchten/
Seit 2014 steht an der Zufahrt die 5,5m hoch und 18,3m breite LED-Videowall. Auf über 100m² ist die LED-Wand der Blickfang für alle Passagiere auf dem Weg zum Star Alliance Terminal 1. In Deutschland sind so große LED-Flächen weiterhin eine Ausnahme. https://invidis.de/2014/11/airportwerbung-digital-landmark-frankfurt-installiert-100-m%c2%b2-screen/. Ergänzt wird das Landmark heute durch eine Reihe von LED-Flächen auf der Ankunftsebene am Taxi-Stand.
Bereits seit 2013 setzt Media Frankfurt, wie die gesamte JCDecaux Gruppe, auf Broadsign als CMS. In der Vor-Programmatic Zeit spielten DSP/SSP-Anbindung ans CMS noch keine Rolle, aber Brand-Kampagnen wurden bereits damals schon Flughafen-übergreifend gebucht. Und da war auch 2013 eine gemeinsame CMS-Plattform hilfreich. Mit mehr als 200 Airports ist JCDecaux der weltweit führende Flughafenvermarkter https://invidis.de/2013/03/flughafen-frankfurtmain-media-frankfurt-wechselt-zu-broadsign/
Im September 1971 ging die Gesellschaft für Flughafenwerbung an den Start als Partnerunternehmen des Flughafens Frankfurt und der Deutschen Städtereklame (heute Teil von Ströer). In ihrer Anfangszeit vermarktete sie hinterleuchtete Bildflächen, Großbildflächen, Vitrinen, Plakate und Fahnen auf dem Gelände des Flughafens Frankfurt, an dem im gleichen Jahr 10,6 Millionen Passagiere ein- und umstiegen oder landeten. Schon damals war einer der größten Werbekunden die Lufthansa.
Mit dem rasanten Anstieg der Passagierzahlen wuchs parallel auch die Vermarktungstochter. 1986 beschäftigte die Gesellschaft bereits 12 Mitarbeiter und setzte Werbekampagnen für Kunden wie Still Gabelstapler, Stockinger Safes, Gebrüder Heinemann oder die Airport Boutique um.
2000 wurde der Gesellschafterkreis mit dem Einstieg von JCDecaux international erweitert. Heute sind nach verschiedenen Gesellschafterwechseln der Fraport mit 51 Prozent, JCDecaux mit 39 Prozent und die Ströer-Gruppe mit 10 Prozent an Media Frankfurt beteiligt. Über 40 Mitarbeiter kümmern sich um die Vermarktung und den Betrieb der analogen und digitalen Werbeflächen.
Denn längst hat sich die Zielgruppe am drittgrößten Airport Europas und größten deutschen Flughafen gewandelt, ist vielfältiger und weitgereister: War der Flughafen Frankfurt in den Siebzigern noch primär der Ausgangspunkt vieler Urlaubsreisen, so ist er heute ein Drehkreuz von Business-Reisenden und internationalen Fluggästen, beispielsweise aus Asien, den USA und Russland und Saudi-Arabien. Im bislang passagierstärksten Jahr 2019 waren insgesamt rund 70,6 Millionen Fluggäste am Frankfurter Flughafen unterwegs.
Mit dem wachsenden Flugverkehr wurde der Flughafen stetig erweitert. So wurde zum Beispiel das Terminal 1 im Jahr 1994 um das Terminal 2 ergänzt, und 2008 kamen die Abflughalle C sowie 2012 der Flugsteig APlus am Terminal 1 hinzu – Erweiterungen, die Raum für neue und zunehmend digitale Vermarktungsformate öffneten. 2014 wurde im Zufahrtsbereich des Flughafens das heutige „Flagship“, das Digital Landmark, eingeweiht, welches mit 100 Quadratmetern die größte Digitalfläche im Werbeportfolio der Media Frankfurt darstellt. Nur wenig später wurden an zwei Knotenpunkten im Abflugbereich zwei weitere spektakuläre Digitalgroßflächen, das Digital Business Board und das Digital Deluxe Board in Betrieb genommen.
Eine Werbestory kann am Flughafen Frankfurt heute auf Gepäckbändern, Glasbrücken, DooH-Flächen, Promotion-Points, den Gangways und vielen weiteren Orten erzählt werden, an den Sicherheitskontrollen, in den Flughallen, auf den Zubringern der Parkhäuser ebenso wie an den Zugängen zu den Airline Lounges und auf allen Wegen der Customer Journey. Diese Reise reicht mittlerweile weit über die Basis, den Flughafen Frankfurt hinaus. Vermarktungskooperationen mit den Flughäfen Hamburg, Stuttgart und Wien bilden ein weitreichendes Netzwerk. Jüngst kam auch Zürich mit den attraktiven Zielgruppen des Finanz- und Luxussektors hinzu.
Begleitet wird das 50-jährige Jubiläum des Vermarkters mit verschiedenen digitalen Aktionen – denn das Digitale spielt auch in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle im Portfolio. Heute werden 50 Prozent der Flächen digital bespielt, darunter solche Giganten wie das Digital Deluxe Board mit 43 Quadratmetern. 2026 wird das Terminal 3 mit ausschließlich digitalem Portfolio eingeweiht. Bis zum Jahr 2031 rechnet Media Frankfurt mit einem Digitalanteil von 80 Prozent.
Aber DooH ist nicht alles im öffentlichen Raum: „Die wohl innovativsten Kampagnen am Flughafen sind die großen Omnichannel-Aktionen, die Werbung, Retail, Promotion, Online und Newsletter aufs Wirkungsvollste verzahnen, wie etwa die Kampagne von La Prairie 2019“, sagt Martin Korosec, Geschäftsführer von Media Frankfurt. „Eine derart lückenlose 360-Grad-Kampagne können wahrscheinlich nur wir bieten, weil der Fraport an allen relevanten Touchpoints gleichermaßen beteiligt ist. Eine derart intensive und umfangreiche Werbebühne sucht in Deutschland und Europa ihresgleichen.“