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invidis Kommentar

Plattform ist König

Finanzinvestoren übernehmen Heinekingmedia – eine invidis Digital Signage Analyse, wie das Education Start-up in 15 Jahren zum Marktführer wurde, die Rolle des Plattform und wie das Unternehmen in Teilen verkauft wurde.
Kommentar zum Verkauf von Heinekingmedia (Foto: Heiinekingmedia)
Kommentar zum Verkauf von Heinekingmedia (Foto: Heiinekingmedia)

Die 15-jährige Geschichte von Heinekingmedia ist eine Erfolgsgeschichte. Konsequent entwickelten die Gründer Johannes Harries und Andreas Noack, kaum mit der Schule fertig, mit dem Digitalen Schwarzen Brett (DSB) die erste standardisierte Digital Signage Lösung für Schulen. Insbesondere die Digitalisierung von Vertretungsplänen löste eines der größten Herausforderungen im Schulalltag. Heute nutzen mehr als 10.500 Schulen die DSB-Lösung auf mehr als 20.000 Samsung Digital Signage Displays. Zu den meisten relevanten Stundenplanungstools entstanden Schnittstellen. Zusätzlich entwickelte das Team von Heinekingmedia Schullösungen (Schulcloud, Messenger-Services), die den Alltag von Lehrern und Schülern vereinfachen. Ansätze der Werbevermarktung aus DSB-Screens erwiesen sich als rechtlich schwierig und gesellschaftlich nicht akzeptiert.

Konsolidierung: Finanzinvestoren übernehmen Heinekingmedia

Doch die entwickelten DooH-Tools wurden separat jenseits der Schulwelt vermarktet und erzeugten die Aufmerksamkeit und viel Vermarktungsphantasien bei der Mediengruppe Madsack (HAZ, Redaktionsnetzwerk Deutschland). In den sechs Jahren seit dem Einstieg der Madsackgruppe wuchs das Start-up zu einem Unternehmen mit zwischenzeitlich mehr als 100 Mitarbeitern. Von außen betrachtet stoßen zwei Kulturen aufeinander – die Macher, Digitalentwickler von Heinekingmedia und der traditionelle Verlag. Versuche, das DooH-Geschäft groß über das Madsack-Netzwerk zu skalieren, führten nie zum erhofften Erfolg. Auf der anderen Seite entwickelten die „jungen Wilden“ von Heinekingmedia im Wochentakt neue digitale Ideen.

Das Jahr 2021 brachte nun die Entscheidung und den Geldregen: Die WhatsApp-Alternative Stashcat wurde an den IT-Security Spezialisten Secunet verkauft, das Kerngeschäft Schule wurde vollständig an Finanzinvestoren verkauft, während die DooH-Plattform DooH.eu bei Madsack bleibt. Für Madsack hat sich das Invest ausgezahlt, und die beiden Gründer sind schon wieder mit vielen neuen Ideen und Geschäftskonzepten unterwegs.

Die neuen Investoren von Heinekingmedia setzen auf ein neues, erfahrenes Management aus der Schweiz, das die Firma jetzt rund um Education ausbauen und globalisieren wird. Voraussichtlich wird Digital Signage dann nur noch einer von vielen digitalen Kanälen sein. Plattform-Business setzt auf skalierbare Omni-Channel-Lösungen. Spannende Zeiten und viel Potenzial für Heinekingmedia.

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