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Heinekingmedia

„Wir wollen in den Blaumann-Bereich“

Viel Education, mehr B2B: Im invidis-Gespräch erläutern Markus Doetsch und Johannes Harries von Heinekingmedia sowie Fabian Walesch von Premium Equity, wie sich das Unternehmen weiterentwickeln will.
Wollen in eine neue Phase starten: Markus Doetsch (links) und Johannes Harries, Geschäftsführer von Heinekingmedia. (Fotos: heinekingmedia)
Wollen in eine neue Phase starten: Markus Doetsch (links) und Johannes Harries, Geschäftsführer von Heinekingmedia. (Fotos: heinekingmedia)

Die Übernahme von Heinekingmedia durch Premium Equity Partners im Juli hat Aufmerksamkeit erregt. Jetzt will der Plattform-Spezialist in eine neue Phase starten – und hat dafür auch die Geschäftsleitung neu aufgestellt. Als Geschäftsführer fungieren nun Mitgründer Johannes Harries sowie Markus Doetsch, mit Unterstützung von Annette Ohlich als COO, beide Managing Partner von Procult Consulting. Sie wurden von Premium Equity mit in die Führung der Gesellschaft geholt, um das Potenzial von Heineking Media voll auszuschöpfen.

Konsolidierung: Finanzinvestoren übernehmen Heinekingmedia

„Heinekingmedia ist aus unserer Sicht ein Hidden Champion“, sagt Fabian Walesch, Partner von Premium Equity. „Die angebotenen Bundles sind einzigartig und passen auf die Zielgruppen.“ Der Bereich UCC (Unified Communication and Collaboration) habe Premium Equity schon länger interessiert. „Der Markt hat gewisse Eintrittsbarrieren, zum Beispiel was die Schulen angeht.“ Hier können auch kleinere Anbieter wie Heinekingmedia Fuß fassen und wachsen.

 Mehrere zehntausend Nutzer

Im Bereich Education ist Heinekingmedia bereits stark aufgestellt: Bekannt geworden ist das Unternehmen mit DSB, dem digitalen Schwarzen Brett. Auch wenn es dutzende von Wettbewerbs-Lösungen gibt, ist das DSB zum Synonym von digitaler Schulkommunikation geworden. DSB war nicht nur eine Erfolgsgeschichte für Heinekingmedia, sondern auch für Samsung SoC.

Das digitale Schwarze Brett (DSB) war für Heinekingmedia ein Erfolgskonzept – Blick in den Unternehmenssitz. (Foto: heinekingmedia)
Das digitale Schwarze Brett (DSB) war für Heinekingmedia ein Erfolgskonzept – Blick in den Unternehmenssitz. (Foto: heinekingmedia)

Jenseits von Digital Signage wurde die datenschutzkonforme Kommunikationsplattform schul.cloud entwickelt – mit heute bereits mehreren zehntausend aktiven Nutzern. Gerade durch die pandemiebedingten Schulschließungen hat sich diese Zahl noch einmal deutlich erhöht.

Neu ist die schulspezifische UCC-Plattform tafel.cloud. Damit ist es möglich, Inhalte remote zu teilen und zum Beispiel gemeinsam an einem Dokument beziehungsweise Tafelbild zu arbeiten. Somit wird es zukünftig je ein Produkt für Kommunikation und für Collaboration geben: „Schul.cloud wird im Bereich Collaboration von Heinekingmedia selbst nicht weiterentwickelt“, bestätigt Johannes Harries. „Perspektivisch wird jedoch die tafel.cloud auch Kommunikationsoptionen beinhalten.“

Digital Signage für den Shop Floor

Diese Collaboration-Potenziale will Heinekingmedia auch in einem anderen Segment ausschöpfen: dem B2B-Bereich. Bisher konzentrierte man sich auf den Hauptmarkt Education. „Aus unserer Sicht wurde der B2B-Bereich vernachlässigt“, sagt Markus Doetsch. „Wir glauben, dass wir diesen Markt ausbauen müssen“. Das bestätigt Fabian Walesch: „Der B2B-Bereich ist um ein Vielfaches größer und bietet gute Wachstumsoptionen.“

Das Konzept des Kollaborations- und Kommunikations-Ökosystems soll vom Education-Bereich übernommen werden. Vor allem Anwendungen wie Shop Floor Meetings hat das Unternehmen hier im Blick.

Seine UCC-Lösungen will Heinekingmedia verstärkt im B2B-Markt platzieren. (Foto: heinekingmedia)
Seine UCC-Lösungen will Heinekingmedia verstärkt im B2B-Markt platzieren. (Foto: heinekingmedia)

Und bei diesen sieht Johannes Harries wiederum große Chancen für Digital Signage: „Der Trend geht dahin, dass man Dokumente gemeinsam bearbeitet. In Office-Umgebungen ist das schon längst zur Gewohnheit geworden.“ Anders sieht es zum Beispiel in Industriebetrieben aus. „Arbeiter haben in der Regel kein Büro mit eigenem PC.“ Hier muss dann mit mobilen Apps – und großen Screens gearbeitet werden. Nur auf diese Weise sei innerhalb von Betrieben eine papierlose Kommunikation möglich. Und mittels Digital Signage können Ergebnisse auch in andere Abteilungen gepusht werden. „Die Verbindung vom passiven Dashboard zum aktiven Display gab es bisher noch nicht. Daher wollen wir in den Blaumann-Bereich“, bekräftigt das Gründungsmitglied.

Eigene Hardware-Linie

Neu ist auch der Entschluss von Heinekingmedia, bei der Hardware ebenfalls ein eigenes Produkt anzubieten und selbst eine Display-Reihe auf den Markt zu bringen. „Auf diese Weise können wir das Display genauso anbieten, wie es der Markt braucht“, sagt Johannes Harries. Nur so könne man die sehr spezifischen Zielgruppen richtig bedienen. „Wir schreiben nicht einfach ein Vertical auf das Produkt und sagen, das passt so.“

Gerade wegen der segmentspezifischen Produkte sieht Heinekingmedia mit den neuen Gesellschaftern vor allem ein Wachstumsziel: das Ausland. „Das ist der logische Schritt“, sagt Markus Doetsch, der auch wegen seines Know-hows in der Internationalisierung in die Geschäftsführung geholt wurde. Wachstumsoptionen sieht er sowohl in Übernahmen als auch in Eigengründungen. Auch Partnerschaften mit regionalen Integratoren will Heinekingmedia verstärkt ausbauen. „Grundsätzlich sind wir hier offen“, bestätigt Fabian Walesch.

Für Mitgründer Johannes Harries bedeutet die neue Phase einen Aufbruch: „Mit unserem bisherigen Gesellschafter Madsack haben wir die regionalen Märkte in Deutschland stark ausgebaut, jetzt gehen wir hochmotiviert an die Internationalisierung.“ Das ist auch gut so, denn es gibt ein ehrgeiziges Ziel: In den nächsten Jahren will Heineking Media seinen Umsatz vervierfachen.

invidis Kommentar: Plattform ist König

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