Entgegen dem allgemeinen Markttrend sind Displays und LED-Lösungen weiterhin verfügbar – nur nicht unbedingt die Digital Signage Economy-Einstiegslösungen, der grobe LED-Pixelpitch oder Android-Einstiegsplayer.
invidis hat sich in der Branche umgehört, um die Verfügbarkeit von Waren zu überprüfen. Offiziell sprechen die Anbieter von einer „angespannten Produktverfügbarkeit“. Viele Integratoren suchen länderübergreifend nach Restbeständen, um die Umsetzung ihrer Digital Signage-Projekte zu retten. Wer spezielle Displaymodelle in größeren Stückzahlen sucht, wird von den Herstellern auf das kommende Jahr vertröstet. Kleinere Stückzahlen sind dagegen meistens kein Problem – es sei denn es handelt sich um Highbrightness- oder „No-Bezel“-Videowalldisplays, die so selten sind wie eine Blaue Mauritius.
Anders sieht es bei großformatigen Premiumdisplays oder MicroLED-Lösungen aus. Ein Anruf bei Samsung, LG, Philips oder Sharp/NEC, und ein Distributor mit Ware ist identifiziert. Vielleicht nicht immer das Wunschmodell, aber in der Regel findet sich etwas. Der Grund ist einfach: die Display- und IT-Industrie orientiert sich am Automobilsektor. Margenträchtige Produkte werden priorisiert. Viele der Komponenten sind die gleichen – egal ob 32“- oder 98“-Display. Auch bei Intel & Co. muss priorisiert werden. Ein i7-Prozessor hat Vorrang vor einem Einstiegs-CPU. Die Autoindustrie verhält sich gegenwärtig ebenso – weniger A-Klasse, mehr S-Klasse.
Die angespannte Lieferkette wird sich bis Jahresende nicht spürbar verbessern, auch wenn Anbieter wie Samsung schon wieder Licht am Ende des Tunnels sehen (nach Aufhebung des Lockdowns am wichtigen Produktionsstandort Vietnam). Im neuen Jahr sollte es wieder besser werden, wenn nicht ein neue Krise die Weltwirtschaft aus den Fugen hebt. Es bleibt spannend.