Was das hybride Lernen angeht, ist bei der technischen Ausstattung der Hochschulen noch Luft nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Sony in Auftrag gegebene Umfrage der Marktforschungsinstitute 3Gem und Sapio Research. An der Umfrage beteiligten sich 3.000 Studierende und mehr als 150 IT-Entscheidungsträger an Hochschulen in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich.
79 Prozent der befragten Studierenden sagten aus, dass sie besser arbeiten könnten, wenn Universitäten mehr in hybride Lerntechnologien investierten.
Nicht alle priorisieren Distanz-Lernen
Knapp die Hälfte, 49 Prozent, gaben an, die derzeitige IT-Infrastruktur an Hochschulen sorge nicht für hochwertige Hybrid- oder Remote-Lernerfahrungen. Unabhängig davon gab weniger als ein Drittel der universitären IT-Entscheidungsträger an, das Investitionen in Distanz-Lerntechnologien hohe Priorität besäßen.
Zudem erwägen über drei Viertel der Studierenden (78 Prozent) die Anschaffung eigener Technik zur Unterstützung ihrer Lernbedürfnisse. Demnach haben mehr als die Hälfte der Studierenden allein in diesem Studienjahr rund 550 Euro ausgegeben. Laut Sony birgt das unter anderem die Gefahr noch geringerer Chancengleichheit, abhängig vom sozialökonomischen Status der Studierenden.
IT und Studierende uneinig
Während IT-Entscheidungsträger an Universitäten in Europa größtenteils meinen, ihre Einrichtungen müssten mehr tun, um die Studierenden angesichts der neuen Lernumgebungen zu unterstützen (92 Prozent), lassen die Untersuchungsdaten auch Rückschlüsse darauf zu, dass ihre Prioritäten von denen der Studierenden abweichen. So glauben über drei Viertel der Studierenden (78 Prozent), dass KI wie Smart-Displays und -Projektoren unabhängig vom Lernstil für die Zusammenarbeit wichtig sei. Demgegenüber sehen lediglich 40 Prozent der befragten Entscheidungsträger hier in den kommenden fünf bis zehn Jahren Investitionsbedarf.
In Bezug auf die Lernumgebung selbst bevorzugt mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Studierenden weiterhin den Präsenzunterricht, während 13 Prozent am liebsten vollständig remote lernen möchten. Für mehr als ein Drittel der IT-Entscheidungsträger ist Fernunterricht derzeit vorrangig. 92 Prozent davon geben an, im nächsten Jahr in Technologien für den Fernunterricht investieren zu wollen.
„Große Lücken“
Die Ergebnisse zeigen laut Sony, „dass Universitäten und Entscheidungsträger in der Hochschulbildung nicht nur mehr in Remote-Lösungen investieren sollten, sondern auch in wichtige Technologien, die die neue hybride Umgebung fördern, um den Anforderungen der einzelnen Studierenden gerecht zu werden, ob remote oder auf dem Campus“.
„Angesichts der neuen Situation ist hybrides Lernen für Studierende aller Niveaus wichtiger geworden”, sagt Alexandra Parlour, Education Marketing Manager, Sony Professional Displays and Solutions. “Diese Untersuchung zeigt aber, dass es immer noch große Lücken in Bezug auf die von Universitäten bereitgestellte Technologie und erfolgsfördernden Faktoren für die Studierenden gibt.”