Das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr ist für viele Einzelhändler nach den Lockdown-bedingten Geschäftseinbußen besonders wichtig. Laut einer Umfrage von Mood Media sind auch die deutschen Verbraucher nach Corona hierfür bereit: 86 Prozent gaben an, sich beim Einkauf in physischen Geschäften wohl zu fühlen.
Die durch die Pandemie veränderten Einkaufsgewohnheiten und die Lust nach realem Shopping bestimmen aber auch die Erwartungen an den Weihnachtseinkauf: Jeder Vierte der Befragen erwartet für die Weihnachtszeit besondere Einkaufserlebnisse und eine stimmungsvolle Atmosphäre in den Geschäften.
Erlebnisse sollen privater werden
27 Prozent der befragten Verbraucher wünschen sich zudem privatere Einkaufserlebnisse wie Late-Shopping-Abende vom Handel. Gefragt sind auch Initiativen zur Vermeidung von Menschenansammlungen – zum Beispiel durch einen früheren Start von Weihnachtsaktionen und -kampagnen, damit die Kunden mehr Zeit für ihre Weihnachtseinkäufe haben (24 Prozent), und durch die Begrenzung der Kundenanzahl im Geschäft (24 Prozent).
38 Prozent der Befragten gaben an, ihre Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr bevorzugt in Geschäften zu erledigen, während 40 Prozent eher online einkaufen werden. Daher wird es für den Retail besonders wichtig sein, den anwesenden Kunden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Bei den jungen Einkäufern – 16 bis 24 Jahre – gibt die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, den Weihnachtseinkauf in Geschäften erledigen zu wollen und das Shopping-Erlebnis nach den vielen Online-Einkäufen während des Lockdowns zu genießen.
Linda Ralph, Senior Vice President International von Mood Media, erklärt: „Die Verbraucher sind zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts begierig auf Einkaufserlebnisse in den Geschäften. Das ist eine ermutigende Nachricht und ein großes Kompliment an die Einzelhändler, denn offenbar werden die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen seit der Wiedereröffnung zur Zufriedenheit der Kunden umgesetzt. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die Einzelhändler in diesem Jahr besonders gefordert sind, ihre Geschäfte zu einem attraktiven Einkaufsziel zu machen. Dies betrifft sowohl Maßnahmen zur Vermeidung von Menschenansammlungen als auch die Atmosphäre des Geschäfts, welche die Entscheidung der Verbraucher für ein bestimmtes Geschäft in hohem Maße beeinflusst.“
Der Hauptgrund, den Weihnachtseinkauf im Geschäft dem Online-Shopping vorzuziehen, ist die Möglichkeit, die Produkte an- und auszuprobieren (34 Prozent), gefolgt von der Gelegenheit, zu stöbern und neue Dinge zu entdecken (29 Prozent) und der Aussicht auf Sonderangebote und Rabatte (28 Prozent). Weitere Gründe sind der Vorteil, die Weihnachtseinkäufe sofort mit nach Hause nehmen zu können (27 Prozent) und die weihnachtliche Atmosphäre in den Geschäften (26 Prozent).
Die Umfrage ergab zudem, dass deutsche Verbraucher mehr Geld ausgeben, wenn sie in Geschäften einkaufen. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) geht immer noch seltener in physische Geschäfte als vor der Pandemie, gibt aber an, etwa gleich viel pro Besuch auszugeben (52 Prozent). Knapp ein Drittel erklärt, pro Besuch mehr auszugeben als vor der Pandemie (20 Prozent). Von den jungen Konsumenten behaupten sogar 41 Prozent, pro Besuch mehr Geld auszugeben als vor der Coronakrise.
Zur Studie
Für die repräsentative Studie befragte das internationale Marktforschungsunternehmen Censuswide im Auftrag von Mood Media Mitte Oktober 2021 mehr als 2.000 deutsche Verbraucher.
Laut der Studie wollen die Deutschen diese Geschäfte am häufigsten in der Weihnachtszeit besuchen: Einkaufszentren (42 Prozent), gefolgt von Mode- und Bekleidungsgeschäften (30 Prozent), Schuhgeschäften (25 Prozent), Kaufhäusern (21 Prozent), Technik- und Elektronikgeschäften (19 Prozent), Kosmetikgeschäften (18 Prozent) sowie Kreativ- und Baumärkten (15 Prozent).
„Die Studie zeigt eine insgesamt sehr positive Stimmung der Verbraucher in Bezug auf das physische Einkaufserlebnis und insbesondere den Weihnachtseinkauf in Geschäften“, erklärt Carmen Stasch, Sales Manager von Mood Media Deutschland. „Aber die Einkaufsgewohnheiten haben sich noch nicht vollständig normalisiert, was jeden Einzelhändler weiter motivieren sollte, sein Geschäft zu einem besonders attraktiven Einkaufsort zu machen.“
Denn jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) gab an, wieder die gleichen Einkaufsgewohnheiten wie vor der Pandemie zu haben. Weitere 14 Prozent der Befragten denken, dass sich ihre Gewohnheiten bis Ende des Jahres normalisieren werden, während 40 Prozent glauben, dass sie erst im Laufe des kommenden Jahres zu ihren früheren Gewohnheiten zurückkehren werden – 24 Prozent bis Sommer 2022 und 16 Prozent bis Ende 2022. Neun Prozent der Verbraucher erklären, dass sie wohl nie wieder die Einkaufsgewohnheiten wie vor der Pandemie aufnehmen werden.