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DooH

Bremen digitalisiert Katastrophenwarnungen

Die Fahrgastunterstand-Screens von Wall in Bremen sind nun an Mowas, das modulare Warnsystem des Bundes, angeschlossen. Immer mehr Städte und Kommunen machen von Digital-Out-of-Home als Warnmultiplikator Gebrauch.
Von links: Patrick Möller, Geschäftsführer Wall; Hajo Müller, Vorstandssprecher der BSAG; Ulrich Mäurer, Senator für Inneres der Freien Hansestadt Bremen (Foto: Wall GmbH)
Von links: Patrick Möller, Geschäftsführer Wall; Hajo Müller, Vorstandssprecher der BSAG; Ulrich Mäurer, Senator für Inneres der Freien Hansestadt Bremen (Foto: Wall GmbH)

Die freie Hansestadt Bremen hat mit der Berufung eines Katastrophenschutzbeauftragten und dem technischen Ausbau der Warnmittel bereits erste Schritte für einen umfangreichen Katastrophenschutz eingeleitet. Nun gibt es einen weiteren Weg, wie Warnmeldungen im Ernstfall schnell verbreitet werden können: Zwanzig Screens, betrieben von Außenwerber Wall, in den Fahrgastunterständen der Bremer Straßenbahn sind jetzt an das bundesweite Warnsystem Mowas angeschlossen, das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)  betrieben wird.

Die technischen Voraussetzungen für das Modulare Warnsystem testeten der Außenwerber Wall, die Bremer Straßenbahnen AG als Vertragspartner und der Senator für Inneres in den vergangenen Wochen. Das Warnsystem wurde zudem einer ausführlichen Testreihe unterzogen, die mit einem Live-Test abgeschlossen wurde.

Die Wichtigkeit von Frühwarnsystemen und die Rolle von DooH wurde im vergangenen Jahr infolge der Flutkatastrophe in Westdeutschland nicht nur in Fachkreisen diskutiert. DooH-Screens zählen seit 2018 neben TV, Radio und Handy-Apps als offizielle Warnmultiplikatoren.

Warnmittelmix: Wenn der DooH-Screen vor Gefahr warnt

Die Feuerwehr Bremen ist in der Hansestadt als Behörde dabei grundsätzlich für die Auslösung von Warnmeldungen im Alltag und im Katastrophenfall verantwortlich. Diese Mitteilungen erreichen automatisiert und direkt über eine gemeinsame Schnittstelle die digitalen Werbeflächen und werden dort bis zur Entwarnung eingespielt.

Ulrich Mäurer, Senator für Inneres erklärt: „Die digitalen Warnungen an den Haltestellen bieten eine sinnvolle Ergänzung zu unseren übrigen Warnmitteilungen – wie etwa die Durchsagen über das Radio oder die Nina-App. So erreichen wir schnell und unmittelbar auch diejenigen, die unterwegs sind oder Warnungen nicht empfangen, weil sie beispielsweise kein Smartphone besitzen. Im Ernstfall ist die Zeit ein ganz entscheidender Faktor. Daher tun wir alles, um jede Bürgerin und jeden Bürger so schnell wie möglich zu erreichen.“

Der richtige Warn-Mix

Karl-Heinz Knorr, Katastrophenschutzbeauftragter für das Land Bremen, führt aus: „Für die Warnung der Bevölkerung gilt: Die Mischung macht’s! Mit den Werbetafeln wird den Radiodurchsagen und der Nina-App eine weitere Komponente hinzugefügt, Sirenen und Cell-Broadcast sollen folgen. Wir wollen die Menschen mit einem breiten Warnmittel-Mix auf möglichst vielen Wegen erreichen.“

Die Screens der Fahrgastunterstände der Bremer Straßenbahnen sind jetzt an Mowas angeschlossen. (Foto: Wall Gmbh)
Die Screens der Fahrgastunterstände der Bremer Straßenbahnen sind jetzt an Mowas angeschlossen. (Foto: Wall Gmbh)

Patrick Möller, Geschäftsführer Wall, ergänzt: „Heute sind unseren digitalen Stadtinformationsanlagen an das bundeseigene Katastrophenwarnsystem angeschlossen. Dieses digitale Informationssystem erreicht im Ernstfall tausende Menschen in der Innenstadt und verkürzt die Warnzeiten erheblich, denn digitale Stadtinformationsanlagen sind ein effektives, schnelles und vor allem unübersehbares Kommunikationsmittel. Sie sind geradezu prädestiniert, Aufmerksamkeit für Warnungen zu erzeugen. Zusammen mit unseren Partnern haben wir einen weiteren Baustein zu einer digitalen Kommunikationsinfrastruktur in der Freien Hansestadt Bremen hinzugefügt.“

Die Möglichkeit, über DooH Menschen zu warnen, nehmen immer mehr Kommunen wahr. Im zweiten Halbjahr 2021 schloss Wall seine DooH-Anlagen in Köln an Mowas an. Mitbewerber Ströer integrierte Neuss und Frankfurt am Main in das Warnsystem.

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