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Warnmittelmix

Wenn der DooH-Screen vor Gefahr warnt

Wie effektiv ist Deutschlands Infrastruktur für Katastrophenwarnungen? Potenzial könnte noch in der verstärkten Kooperation von DooH-Außenwerbern und der Politik liegen.
DooH-Screens können eine wichtige Rolle beim Warnmittelmix spielen - hier ein Beispiel von Wall aus dem Jahr 2020. (Foto: Wall)
DooH-Screens können eine wichtige Rolle beim Warnmittelmix spielen – hier ein Beispiel von Wall aus dem Jahr 2020. (Foto: Wall)

Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Westen von Deutschland ist eine Diskussion entbrannt, wie und ob man die Bevölkerung rechtzeitig vor dem Hochwasser hätte warnen können. In diesem Zusammenhang wies Armin Schuster, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im Deutschlandfunk darauf hin,  dass es in Zukunft einen effektiven „Warnmittelmix“ aus verschiedenen Methoden geben müsse. Die Meldekette und die Warninfrastruktur hätten funktioniert, nur seien die Warnungen nicht gut genug zu Bevölkerung und Behörden durchgedrungen.

Hintergrund

DooH-Screens im öffentlichen Raum mit ihrer Möglichkeit, ad hoc und ortsbezogen zu agieren, sind für Sicherheitsbehörden besonders hilfreich und zählen seit 2018 neben TV, Radio und Handy-Apps als offizielle Warnmultiplikatoren. Dies wurde in einem bundesweit gültigen Multiplikatorenvertrag des BBK geregelt, den seitdem jede Stadt und jedes Bundesland mit nur wenigen Modifikationen nutzen kann.

DooH ist dabei

Digitale Warnungen, wie zum Beispiel durch die Warnapps „Nina“ und Katwarn würden nicht ausreichen. Daher forderte der BBK-Präsident unter anderem die Wiedereinführung von Sirenen, die nach dem Kalten Krieg größtenteils abgebaut wurden. Auch Warnungen per Lautsprecherwagen könnten einen wichtigen Beitrag leisten.

Wie sinnvoll der Einsatz von Sirenen sei, wurde darauf in der Öffentlichkeit diskutiert. Zudem steht im Raum, per Cell Broadcast Warn-SMS an Menschen in betroffenen Gebieten zu senden.

Es ist eine Diskussion, die auch die DooH-Branche angeht. Denn öffentliche Screens in städtischen Regionen sind ebenfalls Teil des Warnmittelmix: Das Modulare Warnsystem (MOWAS) ist ein satellitengestütztes Warnsystem, das Warnmeldungen an eine Reihe von Multiplikatoren versendet. Über das System empfangen auch die Apps Nina und Katwarn ihre Warnungen. Zudem geht die Meldung an Radio- und Fernsehstationen, an die Website warnung.bund – und eben an DooH-Netze. Seit 2018 sind beispielsweise die Screens von Ströer integriert. Auch die Screens von Wall sind an das System angeschlossen.

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Öffentliche Kommunikation stärken

Ströer sieht großes Potenzial, im Verbund mit Städten und Kommunen DooH-Netzwerke noch mehr als Kommunikationsplattform  im öffentlichen Raum zu nutzen. „Als langjähriger Partner der Städte tragen wir mit unseren digitalen Stadtinformationsanlagen einen Teil zu einer intelligenten, kommunalen Kommunikationsinfrastruktur bei“, sagt Alexander Stotz, CEO von Ströer Media Deutschland zu invidis „Wir sehen in der Integration von digitalen Daten und Diensten in die Infrastruktur einer Stadt ein erhebliches Potenzial, Kommunen Instrumente zur Verfügung zu stellen, die ein smartes City-Management vereinfachen und die dabei helfen, Lösungen für Verwaltung und öffentliche Sicherheit zu finden.“

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Mittels eines neuen, sehr einfach zu bedienenden CMS-Zugangs sowie erweiterten Funktionen können städtische und kommunale Partner die digitale Infrastruktur für ihre Kommunikation besser nutzen. Darüber hinaus ist es auch für die Polizei, das BKA oder Krisenstäbe möglich, für Fahndungen und Information der Bevölkerung zunehmend auf das digitale Netzwerk von Ströer zuzugreifen. Ein erstes Projekt war beispielsweise die Suche nach vermissten Kindern durch die Initiative Vermisste Kinder e. V. Diese konnten auf diese Weise gezielt im Umfeld ihres vermuteten Aufenthaltsorts gesucht werden. Ein anderes Beispiel ist die Nutzung der Stadtinformationsanlagen durch die Stadt Hamburg. Internationale Aufmerksamkeit erzielte der DooH-Fahndungsaufruf nach dem Wirecard-Vorstand Jan Marsalek – Fotos auf DooH-Werbeträgern mit dem Konterfei des flüchtigen Managers wurden weltweit verbreitet.

invidis Kommentar

Die Beziehung zwischen Städten/Kommunen und Stadtmöbel-Anbietern ist zwiespältig: Insbesondere digitale Out of Home-Werbestellen werden immer noch zu oft als „notwendiges Übel“ betrachtet, das akzeptiert werden muss, um steuergeldfrei Wartehallen an Bus- und Trambahnhaltestellen, öffentliche Toiletten oder Fahrradleihsysteme zu bekommen. Das Potenzial von Displays als Bürger-Kommunikationsplattform im öffentlichen Raum wird größtenteils unterschätzt.

Die jüngste Diskussion um die Warnmittel-Infrastruktur mit Sirenen & Co. sollte alle Beteiligten aufhorchen lassen. Denn es ist klar, dass nun jede Möglichkeit, den Warnmittelmix auszubauen, genutzt werden muss.

Teilweise sind die Infrastrukturen schon da, sie müssen nur besser genutzt werden. Lautsprecherdurchsagen und Public Screens sind effektiv? Warum nicht intensiver die DooH-Screens von Ströer, Wall & Co nutzen, die bereits tausendfach gut sichtbar im öffentlichen Raum stehen?

Das bedeutet für DooH-Anbieter: Außenwerber müssen der öffentlichen Verwaltung einfach zu nutzende Zugänge zu ihren Systemen ermöglichen, am besten die redaktionelle Erstellung im Auftrag der Städte und Kommunen übernehmen und noch mehr automatisierte Meldungen ermöglichen. Die Technologie ist vorhanden, es fehlt bisher am Wissen und Willen der kommunalen Partner, mehr aus der DooH-Infrastuktur im öffentlichen Raum zu machen,

Städte und Kommunen müssen das Potenzial erkennen, das in einer Zusammenarbeit mit DooH-Dienstleistern liegt. Die Angebote und Lösungen der OoH-Anbieter liegen vielmals auf dem Tisch – sie müssen nun aktiv angenommen und für gemeinsame Projekte verwendet werden, damit ein Ausbau der öffentlichen Kommunikation schnell und unkompliziert vonstatten gehen kann.

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