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invidis Kommentar

Außergewöhnliche Zeiten auch für den Einsatz von Kameras

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Wer hätte vor vier Wochen sich vorstellen können,  dass die mehr als 1.000 Überwachungskameras an deutschen Autobahnen aus Gründen der nationalen Sicherheit offline genommen werden. Truppentransporte alliierter Streitkräfte und der Bundeswehr sollen geheim bleiben.
Keine Kameras für Autobahnreisende (Screenshot bayerninfo.de)
Keine Kameras für Autobahnreisende (Screenshot bayerninfo.de)

Die Nachricht über die Abschaltung der Autobahn-Website machte die invidis-Redaktion gestern sprachlos. Wir haben in den vergangenen Jahren viel über Datenschutz, DSVGO und gesellschaftliche Akzeptanz von Kameras und Sensoren im Rahmen von DooH und Digital Signage in Westeuropa diskutiert. Niemals kam auch nur auch der Gedanke auf, das all das die nationale Sicherheit beeinträchtigen könnte. Anders in außereuropäischen Märkten, wo wir in Beratungsprojekten seit Jahen uns immer mal wieder mit Bedenken von Sicherheitsbehörden  auseinandersetzen mussten. Aber simple Verkehrskameras auf Deutschlands Straßen – das war bis heute unvorstellbar. So schnell können sich Rahmenbedingungen und das politische Klima verändern.

Wir werden wohl in nächster Zeit Abstriche machen müssen, von den über die Jahrzehnten gewonnen Freiheiten unserer westlichen demokratischen Gesellschaft. Auch über neue Sensibilitäten in der Art und Weise wie DooH und Digital Signage Sensoren und Kameras im öffentlichen Raum einsetzt. Hoffen wir – in erster Linie für die Ukraine aber auch für die freie demokratische Gesellschaft – das bald wieder friedlichere und normalere Zeiten anbrechen.

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