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Franck Racapé/PPDS

"Wir klonen die EMEA-Strategie"

Barcelona | Im invidis Exklusivinterview spricht Franck Racapé über seine neue Rolle als Head of Global Commercial und erklärt, wie Europa als Vorbild für die globale "Total Solutions"-Strategie dienen soll.
"Meine Aufgabe wird es sein, alles zu pushen, was unser Wachstum auf globaler Ebene beschleunigt." - Franck Racapé, Head of Global Commercial bei PPDS (Foto: invidis)
„Meine Aufgabe wird es sein, alles zu pushen, was unser Wachstum auf globaler Ebene beschleunigt.“ – Franck Racapé, Head of Global Commercial bei PPDS (Foto: invidis)

invidis: Herr Racapé, vergangene Woche kündigte PPDS einen Wechsel in der globalen Führung an (invidis berichtete). Nun sind Sie Head of Global Commercial. Wie kam es dazu?

Franck Racapé: Hierzu ein bisschen Hintergrund: Ich arbeite nun seit 10 Jahren für Philips, 2014 habe ich im B2B-Business angefangen und bin Schritt für Schritt im Unternehmen vorangekommen, bis ich für die EMEA-Region verantwortlich war. Vor zwei Jahren schließlich haben wir angefangen, die Strategie aus Europa auf globaler Ebene zu implementieren.

PPDS: Europa-Trio übernimmt globale Rollen

Als Chris Colpaert das Unternehmen verlassen hat, war die neue Führungsstruktur in sich schon da; für Entwicklung, Produkte und Marketing war auf globaler Ebene bereits das Personal installiert. Die große Änderung war, dass ich nun für alle Märkte verantwortlich bin.

Wie sieht die neue globale Strategie aus?

Man kann sagen: Wir klonen die EMEA-Strategie und weiten sie auf die anderen Regionen aus. Dort sind wir etabliert. Aber wir müssen das Wachstum beschleunigen. Das haben wir in Europa erfolgreich durchgeführt; somit ist es Zeit, auch das globale Business auf das nächste Level zu heben.

Welche Erfahrungen aus dem EMEA-Raum können Sie auf die globale Situation übertragen?

Die EMEA-Region ist ein sehr komplexer Markt, der sehr viele verschiedene Geschäftskulturen vereint. Schauen Sie sich zum Beispiel den Nahen Osten, Russland oder UK an. Diese Komplexität ist bei PPDS in Europa in unserer DNA verankert. Märkte wie Asia-Pazifik sind ähnlich komplex. Es gibt Zölle und viele verschieden Kulturen. Solche Märkte verstehen wir gut.

Was ist mit Nordamerika?

Dort sieht es etwas anders aus. Es gibt riesige Märkte mit Schlüsselplayern. Dafür werden wir die Strategie anpassen. Wir müssen unseren Marktanteil erhöhen – wie wir es in Europa realisiert haben, und in Nordamerika sind wir auf einem guten Weg. Wir haben dort signifikant investiert, unter anderem in Top-Personal, und haben große Fortschritte erzielt. Ein Vorteil ist, dass unser gesamtes Produktportfolio weltweit verfügbar ist. Wir nutzen Android als ein SoC, was in allen Märkten bekannt ist.

Welche Produkte haben auf der globalen Ebene das meiste Potenzial?

Der Direct-View-LED-Bereich wird stetig stärker. 2022 war für unser LED-Geschäft ein sehr gutes Jahr. Zudem entwickeln sich interaktive Screens sehr stark im Asia-Pazifik und in Indien. In Indien haben interaktive Displays einen Marktanteil von 37 Prozent. Dadurch dass wir immer mehr interaktive Lösungen in unser Portfolio aufnehmen, können wir einen deutlich größeren Markt adressieren.
Das ist der Hardware-Bereich. Doch auch Software-Lösungen sollen uns beim Wachstum helfen. Zum Beispiel haben wir hier auf der ISE die Software Wave gelauncht.

ISE 2022: PPDS erweitert Lösungsangebot

Wir haben diese Plattform von Grund auf für den weltweiten Einsatz entwickelt. Das wird ein Beschleuniger für alle Märkte sein. Die Erwartungen von Integratoren sind weltweit nicht besonders verschieden. Sie wollen eine einfache Installation, schnelle Implementierung und Netzwerksicherheit. Darauf ist Wave ausgerichtet.

Was werden Sie in den einzelnen Regionen ändern?

Wir sind in allen Regionen bereits mit guten Teams aufgestellt, im Asiatisch-Pazifischen Raum, in Indien und in Nordamerika. Dort haben wir sehr erfahrene Mitarbeiter auf Senior-Level. Sie haben bereits den Kontakt zum Kunden. Da werde ich nichts ändern. Meine Aufgabe wird es sein, alles zu pushen, was unser Wachstum auf globaler Ebene beschleunigt. Und da geht es genau um die Themen, die wir gerade besprochen haben. Die Wave-Plattform wird uns helfen, uns von einem Hardware-Hersteller zu einem Komplettlösungsanbieter zu transformieren.

Warum ist das so wichtig?

Die Endkunden operieren meistens selbst in unterschiedlichen Märkten. Viele große Retail-Brands zum Beispiel versuchen, in China, in Australien, in den USA und in Europa Fuß zu fassen. Wenn wir diesen Brands globale Lösungen anbieten können, werden wir die geplante Beschleunigung erreichen.

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