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Ströer

Vorbildliche Transparenz bei Nachhaltigkeit

Als digitale Medien sind DooH und Digital Signage per Definition nicht grün. Trotzdem gibt es viele Maßnahmen für eine nachhaltige Auswahl an Hardware und einen nachhaltige Betrieb. Ströer setzt mit dem neuen Nachhaltigkeitsbericht 2021 Standards und ist Musterknabe in Bezug auf Transparenz. Der Wettbewerb tut sich noch schwer mitzuhalten.
Ströer reduziert DooH Stromverbracuh (Foto: invidis)
Ströer reduziert DooH Stromverbracuh (Foto: invidis)

Nachhaltigkeitsberichte sind in der Regel keine leichte Kost, umständlich zu verstehen und oft recht inhaltsleer. Neben vieler weicher Ziele, der Verpflichtung die Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs) einzuhalten und Meilensteine in mittlerer bis ferner Zukunft („Treibhausgasreduzierung“) findet sich wenig konkretes. Nachhaltigkeit umfasst viel mehr als nur Green Signage, sondern Geschäftsstrategie mit Zielen und Maßnahmen aus den vier Säulen Umwelt, Mitarbeitende, Geschäftspartner & Gesellschaft sowie Governance.

Anders bei Ströer, die im neusten Nachhaltigkeitsbericht in einer am Markt bisher unübliche Transparenz über den aktuellen Stand der Maßnahmen und konkrete Pläne berichten. Natürlich hat auch Ströer noch einen Weg vor sich, bis das Unternehmen wirklich Carbon-Neutral ist. Doch bereits 2025 soll es soweit sein, das Ströer über einen neutralen CO2 Fußabdruck verfügt.

Ströer setzt auf Nachhaltigkeit (Foto: Ströer)
Ströer setzt auf Nachhaltigkeit (Foto: Ströer)

Ströer hat den neuen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht – nach den Jahren 2019 und 2020 ist es der dritte Ströer Nachhaltigkeitsbericht. Der aktuelle Bericht wurde in Übereinstimmung mit den Kriterien der Global Reporting Initiative (GRI) in der Fassung von 2016 erstellt. Dazu zählt unter anderem auch die Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse, um die relevanten Nachhaltigkeitsthemen für die Berichterstattung zu identifizieren.

Im Nachhaltigkeitsbericht 2021 legt Ströer erstmals im Detail seinen Corporate Carbon Footprint der Jahre 2019, 2020 und 2021 offen. Im vergangenen Jahr konnten die Treibhausgas-Emissionen (THG) des Konzerns um 33 Prozent gesenkt werden, insbesondere durch eine weitgehende Umstellung auf die Verwendung von Ökostrom in unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Alle 6.100 Ströer DooH-Werbeträger laufen bereits ausschließlich mit erneuerbarer Energie.

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Bemerkenswert transparent ist die detaillierte Ausweisung des relativen Stromverbrauchs pro Quadratmeter DooH-Fläche. Im Vergleich zu 2020 konnte der durchschnittliche Stromverbrauch um 12% auf 835 kWh/m² gesenkt werden. Die Effizienzsteigerung basiert auf modernere LED-Lösungen (u.a. Daktronic), individuell geregelte Helligkeit der Screens in Abhängigkeit des Umgebungslichts, ein komplettes Herunterfahren der digitalen Werbeträger i.d.R. zwischen Mitternacht und 6h morgens und eine Optimierung der Farbkontraste. Bei Roadside LEDs wurde auch das Content-Template auf dunklen Hintergrund angepasst, was den Stromverbrauch spürbar reduziert.

Interessant ist das Ströer zwar 100% aller DooH-Werbeträger mit grünen Strom versorgt, aber bisher nur 59% der klassischen Werbeträger. Im Vergleich zu Public Video verbrauchen klassische Werbeträger wie Plakatwände oder Motivwechsler mit 53 kWh/m² nur 1/15 des Stroms von DooH. Dazu kommt allerdings der nicht ganz unerhebliche Energieaufwand für den Druck und die Bewirtschaftung (Anfahrt zu den Werbeträgern, Austausch der Motive). Der Materialaufwand für einen größeren klassischen Werbeträger liegt bei einigen Tonnen Papier und Leinwand pro Jahr. Bis 2025 plant Ströer die vollständige CO2-Neutralität des Gesamtkonzerns.

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JCDecaux hinkt hinterher

Der Wettbewerber JCDecaux liegt beim Thema Nachhaltigkeit noch weit zurück. Erst bis zum Ende des Jahrzehnt plant der französische Weltmarktführer eine 10%ige Reduktion des CO2-Austoßes pro Quadratmeter – dann allerdings über das gesamte Portfolio. Ströer hat natürlich gegenüber JCDecaux den großen Vorteil, primär ihr Netzwerk in Deutschland und nicht wie der Wettbewerber in Dutzenden von Ländern weltweit. Als erstes Ziel hat sich JCDecaux gesetzt, erstmals den eigenen COFußabdruck detailliert zu erfassen um im zweiten Schritt dann Maßnahmen zur Reduzierung einzuleiten.

Erhöhter Stromverbrauch 2020

Tatsächlich stieg der Stromverbrauch netzweit bei Out-of-Home Anbietern während der Pandemie wieder messbar an – Grund dafür steigende Kampagnen-Auslastung bei DooH und klassischen Werbeträgern (Motivwechsler). Auch wurden alte statische Werbeträger schneller zurückgebaut als das neue DooH-Werbeflächen modernisiert wurden.