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Energiekrise

Erst die Rolltreppe, dann die Displays?

Am Wochenende haben Galeria Kaufhof Karstadt, Saturn und ECE Shopping Center bereits den Betrieb von Rolltreppen aus Energiespargründen eingeschränkt. Wie unter anderem auch die Bild-Zeitung berichtet, prüft auch Ikea Rolltreppen zukünftig abzuschalten und Sensoren zu installieren. Sind Digital Signage-Screens, Projektion und LED die nächste sinnvolle Einsparmaßnahme?
Nicht nur Rolltreppen werden außer Betrieb genommen (Screenshot: Bild)
Nicht nur Rolltreppen werden außer Betrieb genommen (Screenshot: Bild)

Eine Rolltreppe verbraucht zehnmal so viel Strom wie ein professionelles Display. Die Kühlmöbel eines Supermarktes verbrauchen das Hundertfache von Digital Signage. Ein typisches Kaufhaus oder Shopping Center kommt leicht auf 20 Rolltreppen und ein Supermarkt zahlt mehr als zwei Drittel seiner Energiekosten für Kühlung.

Da liegt es auf der Hand, zuerst die Klimatisierung anzupassen und einige Rolltreppen auszuschalten, um Energie zu sparen. Im nächsten Schritt folgen bei den ersten Einzelhändlern bereits die Reduzierung der Beleuchtung. Irgendwann aber folgen auch Digital Signage-Displays und LED-Wände – jedenfalls die digitalen Touchpoints, die nicht geschäftskritisch sind.

Ausnahme Supermarkt

Im Lebensmitteleinzelhandel gehen fast 70 Prozent der Stromkosten auf das Konto der Kälteerzeugung und Klimatisierung. Somit ist der Hebel im Supermarkt oder Discounter nicht das Digital Signage-Display (IT weniger als 5 Prozent des Stromverbrauchs), sondern der optimierte Betrieb der Kühlmöbel und Klimatisierung. Ein laufender Meter Kühlmöbel verbraucht soviel Strom wie ein Vier-Personen-Haushalt. Ein typischer Supermarkt mit 1.500 Quadratmeter Verkaufsfläche hatte laut Öko-Recherche/ Ecofys im Jahr 2008 eine Kühlmöbelfront von 90 Metern (50 Meter Normalkühlung und 40 Meter Tiefkühlbereich) Quelle: Lebensmittelpraxis

Optimierung vor Abschaltung

In der ersten Stufe empfiehlt sich die Laufzeit der Digital Signage-Touchpoints auf die Öffnungszeiten zu reduzieren und, falls noch nicht geschehen, vorhandene Helligkeitssensoren zu aktivieren, um die Helligkeit der Backlights dem Umgebungslicht anzupassen. Bei LED führt die Reduzierung der Gesamthelligkeit auf maximal 30 Prozent zu massiven Energieeinsparungen. Digital Signage-Integratoren kennen die Energiesparhebel ihrer Installationen am besten.

Wir empfehlen, die Maßnahmen und Einsparungen zu dokumentieren. Außerdem sollten Digital Signage-Touchpoints, die von außen sichtbar sind, mit dem Ladenschluss heruntergefahren werden, auch wenn sie rechtlich nicht als Werbeanlage kategorisiert sind.

Aufklärung und Beratung ist nun die wichtigste Aufgabe der Digital Signage Branche.

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