Anzeige
Gerry Weber München

Dezent digital im Flagship

München | Gerry Weber präsentiert mit dem neu eröffneten Flagshipstore am Viktualienmarkt ein neues Konzept – und wagt sich vorsichtig an Digital Signage. invidis war vor Ort.
Der Gerry-Weber-Flagshipstore in München öffnete am 7. September mit neuem Brand Design. (Foto: invidis)
Der Gerry-Weber-Flagshipstore in München öffnete am 7. September mit neuem Brand Design. (Foto: invidis)

Am Viktualienmarkt in München eröffnete Gerry Weber jüngst einen neuen Store – und präsentiert hier das in Münster angeteaserte Rebranding. Zwischen symmetrischen weißen Regalen, farblich sortierter Kleidung und bedruckten Schiebetüren sind auch unauffällig ein paar Screens versteckt. Den Einsatz von Digital Signage zur Markenkommunikation hatte Gerry Weber erstmals im „Labor-Store“ Münster getestet, der im September 2021 öffnete. Wie bei anderen Fashionbrands im mittleren Preissegment, war auch für Gerry Weber erst die Pandemie Treiber der Retail-Digitalisierung. Nachdem Multibrand-Stores nicht mehr den Vertriebs-Hotspot darstellen, musste ein neues Konzept für die eigenen Ladenflächen her.

Digitales Rollout geht weiter

Für die digitale Kommunikation holte sich Gerry Weber erneut 4D Magic an Bord. Der Integrator arbeitete für das Label bereits am Münsteraner Store mit und entwickelte eine Brand-App, über die er regelmäßig Kollektionsübergaben streamt. Laut Nils Drosin, Geschäftsführer von 4D Magic, sollte sich das Digitale im Münchner Store dezent im Hintergrund abspielen. Bisher befinden sich zwei Screens im Laden, auf denen ruhiger Brand-Content läuft. In das Design integriert und auf der Ladenfläche verteilt, fallen sie erst auf den zweiten Blick auf. Das digitale Rollout ist jedoch noch nicht komplett – weitere Elemente sollen laut 4D Magic noch dieses Jahr folgen.

Konzept von Dan Pearlman

Nicht nur digital hat sich das Store-Konzept weiterentwickelt, auch beim Innendesign ging Gerry Weber die nächste Stufe des Rebranding. Hinter dem Design stecken die Markenarchitekten von Dan Pearlman: „We are so Gerry“ strahlt von Backlit-Postern, die durch die offenen Regale durchscheinen. Die fast komplett weiße Ausstattung macht den Laden sehr clean, lenkt die Aufmerksamkeit aber auch direkt auf grelle Elemente wie die Backlit-Poster und die reflektierenden Lampenschirme. Auch die kräftigen Farben der aktuellen Kollektion kommen so zur Geltung. Die Umkleidekabinen sind rund statt eckig, noch mehr Kleidung versteckt sich hinter bedruckten Schiebetüren.

Mit dem neuen Store-Konzept geht Gerry Weber den Weg der sanften Digitalisierung. Ob sich die Marke auch an interaktive Elemente traut, wird sich mit den angekündigten Neuerungen zeigen. Mit dem Münchner Store schafften es Architekten und Integratoren aber, die Marke Gerry Weber spürbar zu machen. Eine Identität, die auch zur Zielgruppe zu passen scheint: „Toll ist der Laden geworden“ und ähnliche positive Reaktionen waren bei unserem Besuch kurz nach der Eröffnung zu hören.

Hintergründe zum Storedesign

Hauptintention von Gerry Weber und Dan Pearlman war es, die Kundinnen als Gäste zu empfangen. Deshalb verabschiedete man sich unter anderem vom klassischen Kassenbereich und baute einen Service-Counter mit Kaffeebar und Handyladestation. Die große Auslagefläche in der Mitte des Stores soll als „Community Table“ bei Instore-Events fungieren. Neben dem separaten Umkleide-Bereich gibt es eine „Freundinnen-Kabine“ mitten im Store.

Bei Partnern und Lieferanten setzte Gerry Weber auf lokale Unternehmen:

  • Konzeption und Umsetzung des Ladenbaus: Stapelbroek, Legden
  • Lichtkonzept: Prolicht Deutschland, Team Berlin
  • Lounge-Möbel: COR Sitzmöbel, Rheda-Wiedenbrück
  • Bodenbeläge: Windmöller, Augustdorf
  • Vorhänge: Delius, Bielefeld
  • Teppichböden: Object-Carpet, Denkendorf