Hologramm-Kommunikation ist aus technischer Sicht heute bereits kein Problem mehr, in der Praxis findet sie jedoch noch selten Anwendung. Aufgrund hoher Kosten und großem Aufwand kann man noch nicht von einer massentauglichen Technologie sprechen. Vier europäische Mobilfunkanbieter wollen das jetzt gemeinsam mit dem Software-Entwickler Matsuko ändern: Mit einer VR-Brille und 5G-Mobilfunknetz soll Hologramm-Telefonie über das Smartphone möglich werden. Die Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone arbeiten zusammen, um Kunden aller Netze Holografie anbieten zu können.
Mehr als Videotelefonie
Die Matsuko-Software nutzt die Selfie-Kamera des Smartphones – wie bei einem Video-Call filmt sie das Gesicht des Anrufenden. Damit er als digitales Hologramm in der VR-Brille des Gesprächspartners erscheint, ergänzt eine KI-Technologie die Gesichtsdaten für das 3D-Rendering. Via Edge Computing wird dieser Prozess in die Cloud verlagert. In Echtzeit überträgt das 5G-Mobilfunknetz der verschiedenen Anbieter die 3D-Bilder. Matus Kirchmayer, CEO von Matsuko, sagt dazu: „Das Ziel des Projekts ist ein holografisches Erlebnis mit einem virtualisierten Übertragungsansatz. Dieser soll es dem Publikum ermöglichen, eine Person virtuell – als Hologramm – mit verblüffendem Realismus zu sehen.“
Schritt in Richtung Metaverse
Mit der Zusammenarbeit wollen die Mobilfunkanbieter ihren Kunden eine neue Art der Kommunikation ermöglichen, die unabhängig vom gewählten Betreiber funktioniert – und das möglichst schnell, wie Daniel Hernández, VP Devices & Consumer IoT von Telefónica, erklärt. Diese benutzerfreundliche Art der Hologramm-Kommunikation sei ein erster, aber bedeutender Schritt in Richtung Metaversum, ergänzt Karine Dussert-Sarthe, Executive Vice President, Marketing und Design bei Orange Innovation.