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Green Signage

LG-Display bereits zu 80 Prozent recycelbar

Dass sich die Displaybranche schnell anpassen kann, zeigen neueste Nachrichten aus Korea. LG Display hat erstmals für LCD-Panels eine Umwelt-Produktzertifizierung der Schweizer Prüfungsgesellschaft SGS erhalten. Zertifiziert wurden neben Energieverbrauch auch Recycling, Vermeidung von gefährlichen Stoffen und Ressourceneffizienz.
LG Display erhält Öko-Zertifizierung (Foto: LG Display)
LG Display erhält Öko-Zertifizierung (Foto: LG Display)

Der Displayhersteller LG Display – ein Schwesterunternehmen von LG Electronics und einer der weltgrößten LCD-Panel Anbieter – konnte erstmals eine Ökozertifizierung des Schweizer Tüv SGS erhalten. Zertifiziert wurden LCD-Panels von LG Display (bis zu 27 Zoll), die in Monitoren, Notebooks und Tablets verschiedener Hersteller verbaut werden.

Die SGS-zertifizierten LCD-Panels zeichnen sich in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit in vier Kategorien aus:

  • Recycling
  • gefährliche Stoffe
  • Ressourceneffizienz
  • Energieeffizienz

Das SGS Eco-Product-Zertifikat wird an Produkte vergeben, die die globalen Umweltvorschriften einhalten und gefährliche Substanzen von der Produktion bis zur Entsorgung minimieren.

Recyclingfähigkeit beginnt bei der Produktentwicklung

LG Display konnte die Verwendung von Reinmetallen, einschließlich Eisen, gegenüber aufwendiger zu recycelbaren Metallmischungen erhöhen. Rund 80 Prozent der eingesetzten Materialien können bereits recycelt werden – einer der höchsten Standards in der Branche bisher. Zusätzlich zur Einhaltung der EU-Normen zur Beschränkung gefährlicher Stoffe (RoHS) verzichtet der koreanische Displayhersteller auf die Verwendung schädlicher Chemikalien und Konfliktmineralien (seltener Erden) und reduziert den Einsatz seltener Materialien, die potenziell zu Umweltverschmutzung führen könnten, auf ein Minimum. Die Initiative soll so bald wie möglich auch auf größere IPS-Panel und Large Format Displays ausgeweitet werden.

Green Signage: PPDS will mehr Energie sparen

Auch andere Displayhersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt, dass Kunden nachhaltigere Digital Signage-Lösungen suchen. Und dass Green Signage mehr umfasst als „nur“ Energieeffizienz.  Circular-Economy-Initiativen fokussieren sich unter anderem auf eingesetzte Materialien, Reparaturfähigkeit, Refurbishment und das Recycling (insbesondere Trennung der Materialien). Bisher sind im Markt Sharp/NEC und zunehmend auch PPDS (Philips) – beides Anbieter mit starkem europäischen Einfluss – beim Thema Green Signage führend.

Beide Anbieter sind Tochterunternehmen weltweit führender Elektronikhersteller – Sharp/NEC ist ein indirektes Tochterunternehmen von Foxconn und PPDS eine Tochter von TPV – und haben somit guten Zugriff auf Produktentwicklung und Produktion.

EU plant Ökodesign-Verpflichtung

Schon ab Mitte 2024 könnten EU Ökodesign-Regeln in Kraft treten, mit denen die Nutzungsdauer von digitalen Geräten verlängert werden soll. Demnach müssen Elektronikhersteller künftig zahlreiche neue Vorschriften einhalten, wenn sie ihre Geräte in der EU verkaufen wollen.

Wie alle Richtlinien zielt die EU zuallererst auf Consumer-Produkte wie Smartphones und Tablets, die jedes Jahr milliardenfach verkauft werden. Doch auch B2B-Lösungen wie Digital Signage Displays sind von den neuen Ökodesign-Regelungen betroffen.

Geht es nach der Kommission, sind in Zukunft alle physischen Produkte auf dem EU-Markt während ihres gesamten Lebenszyklus umweltfreundlicher, kreislauffähiger und energieeffizienter.

Heise Online hat dazu einen ausführlichen Artikel veröffentlicht, der die Hintergründe erläutert.

Nachhaltigkeit: Sharp NEC ist Green Signage Vorbild

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