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Retail

Viele Wege führen zum digitalen POS

Experience Center trifft auf gefühltes "Hang & Bang": Warum klug eingesetztes Digital Signage Relevanz sowohl für große Marken als auch kleine Geschäfte haben kann. Ein Beitrag von Markus Deserno, invidis impact.
Viele Digital Signage-Installationen sollen vor allem Kunden in den Store locken. (Foto: invidis)
Viele Digital Signage-Installationen sollen vor allem Kunden in den Store locken. (Foto: invidis)

Wenn man sich heutzutage die Digital Signage-Installationen in den großen Einkaufsstraßen ansieht, ist ein Ziel vorherrschend: Die Systeme in den Schaufenstern erregen Aufmerksamkeit. Aus Bummeln soll Shoppen werden.

Dies gilt für fast jede große Einkaufsstraße in Europa – auch wenn man hier mit Blick auf Deutschland einige Abstriche machen muss: Die Dichte an Schaufenster-Installationen ist nicht vergleichbar mit dem europäischen Rest. Aus Projektsicht ist dieser Flickenteppich mit lokalen Regularien zu erklären. Jede Stadt in Deutschland hat eine andere Regelung für die Nutzung von digitalen Medien im Schaufenster.

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Darüber hinaus gelten in jeweiligen Straßen oder Stadtteilen noch abweichende Regelungen und Verordnungen, welche teilweise sehr betagt und nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik sind.

Trend zum Positiven

Dennoch kann man sagen, dass sich in den vergangenen Jahren eine Menge zum Positiven hin geändert hat. Das Shopping-Erlebnis hat auf vielen Ebenen an Qualität gewonnen – angefangen mit Umkleidekabinen, die mit gutem Licht, ausreichend Platz und ab und an mit digital unterstützenden Systemen ausgestattet sind.

Auf der Verkaufsfläche fällt auf, dass hier auch eine Menge zum Guten verändert wurde. Noch vor einigen Jahren fand man installierte Displays meist an den Stellen, wo nun mal noch Platz im Laden war – nicht an den Stellen, die für die Blickachse, Kommunikation oder den Aufbau des Ladens wichtig waren. Hier haben Planer und Umsetzer einen sehr großen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Über den Autor

Markus Deserno ist Partner bei invidis impact. Davor war er als Co-Founder am Aufbau von Seen Media zu einem der größten und innovativsten Full-Service-Integratoren im DACH-Bereich beteiligt.

Markus Deserno, Partner bei invidis impact (Foto: privat)
Markus Deserno, Partner bei invidis impact (Foto: privat)

Eine weitere Verbesserung ist die relevante Integration der digitalen Medien in den Ladenbau. Screens, die unmotiviert und hilflos an der Wand hängen, haben Seltenheitswert. Meist findet man angepasste Housings und Module, in welche die Screens integriert wurden.

Entwicklung begann vor Pandemie

Bereits vor der Pandemie war eine Weiterentwicklung in den Stores zu sehen. Einige Marken und Filialisten haben weit vor dem Stillstand im stationären Handel mit der Implementierung digitaler und kundenorientierter Lösungen begonnen. Erwartungsgemäß gingen die großen Marken und Marktführer als Vorreiter voran.

Auch große Marken verbauen kleine Screens. (Foto: invidis)
Auch große Marken verbauen kleine Screens. (Foto: invidis)

Neben der höheren Relevanz der Fläche zielte jede geplante Umstrukturierung und Etablierung von Lösungen auf die Steigerung der Produktivität ab. Der Weg zu einer Effizienzsteigerung war in vielen Fällen auch oft ein Weg von Trial & Error: In Flagship-Installationen wurden viele Touchpoints getestet und bewertet. Klare Anforderungen und messbare Ergebnisse wurden im Vorfeld definiert, die als Gradmesser für den Proof of Concept (POC) gelten – und somit die Basis für jeden Test darstellen.

Was will die Kundschaft?

Rückblickend erwies sich dies in den letzten Jahren als die beste Methode, das geänderte Käuferverhalten einschätzen zu können: Was will die Kundschaft, was erwartet sie und was nutzt sie letztendlich? So haben einige Touchpoints im Test die Anforderungen der Kunden nicht getroffen. Andere bestanden den Praxistest erfolgreich, wieder andere zeigten Potenzial, mussten jedoch modifiziert werden.

Digital Signage der etwas anderen Art bei Louis Vuitton (Foto: invidis)
Digital Signage der etwas anderen Art bei Louis Vuitton (Foto: invidis)

Als nächster Schritt wurden nun diese erfolgreichen Touchpoints in die Flächen und Filialen der Marken installiert – basierend auf den ersten Ergebnissen der POCs. Eine klare Botschaft der Machbarkeit nach innen und nach außen.

Nur Touchpoints mit Relevanz für den Kunden oder die Mitarbeiter – oder die andere KPIs erfüllen – finden in großen Organisationen noch den Weg in die Filialen. Spannend wird es nun, zu sehen, wie erfolgreich die Touchpoints auch in den kleineren Filialsystemen performen.