Retail as a Service für High-End-Brands – so lässt sich Wow Concept in Madrid beschreiben. Gründer und CEO des neuen Stores ist Dimas Gimeno Álvarez, der frühere Präsident von El Corte Inglés, der größten Warenhauskette Europas. Mit Wow baute er einen Department Store über sechs Etagen mit Tech-Produkten, Fashion und Home Decor. Als Digital Signage-Integrator zeichnete Trison verantwortlich.
Das Besondere hier ist, dass jede Etage ein anderes ästhetisches Thema hat. Eins haben jedoch alle Abteilungen gemeinsam: Nur ausgewählte Produkte werden präsentiert, aber mit viel Liebe zum Detail. Der Fokus liegt auf der Experience, die sich aus der Interaktion mit digitalen Gadgets und mit den Mitarbeitern ergibt.
Sechs Welten auf sechs Etagen
In der untersten Etage liegt die Technikabteilung. Laptops, Headphones und Speaker liegen auf einer Meereskorallen-Landschaft aus. Diese besteht aus Puretech-Material – einer natürlichen Mineralverbindung, die CO2 einfangen und es in inerte Mineralien umwandeln soll. Durch eine Art Tunnel mit Graffiti-Wänden gelangt man zu einer separaten Sony-Playstation-Area.
Im Erdgeschoss werden Kosmetikprodukte auf pinken Skulpturen mit VR-Brillen präsentiert – eine Anlehnung an die Figuren der Antike mit skurrilem Twist. Über die Etagen eins bis drei zieht sich die Fashion-Abteilung. Das Sortiment ist vor allem auf die Digital Natives der Generation Z ausgelegt. Neben Luxusbrands wie Missoni sind hier auch verschiedene spanische Streetwear-Labels vertreten. Ein Stockwerk darüber befindet sich der Home-and-Living-Bereich. Die Inneneinrichtung ist eine Hommage an das Metaverse mit Skulpturen, deren Form an virtuelle Avatare erinnert.
Digitales Flair in Madrider Altstadt
Der Store befindet sich in einem neoklassizistischen Gebäude auf der Gran Via in Madrid, das aus dem Jahr 1915 stammt. Der Charme der Location entsteht zu einem Großteil durch die Integration des modernen Designs und der digitalen Elemente in die alte Gebäudestruktur. Digital Signage-Screens und interaktive digitale Tools sind nicht nur in die Architektur integriert, sondern dienen auch dem Service-Aspekt: Die Mitarbeiter tragen beispielsweise ein Bezahlterminal, dass die traditionelle Kasse ersetzt.
Der „phygitale“ Ansatz
Designt wurde Wow Concept vom Architekturbüro External Reference aus Barcelona. Gründer Carmelo Zappulla legte großen Wert darauf, einen Ort zu erschaffen, an dem Physisches und Digitales verschmelzen. Die Location soll eine Ergänzung des Onlineshopping-Erlebnisses darstellen. Das Omnichannel-Konzept realisiert der Retailer durch ein zentrales Lager für Store und Onlineshop. Technisch gesehen überzeugt die Umsetzung: Die eingesetzten Technologien wirken nicht aufdringlich. Die Experience wird durch hoch motivierte Mitarbeiter ergänzt, die sich merklich mit der Marke Wow Concept identifizieren.